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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Rosenspalier. Klettere nach unten.  
    Clary schüttelte den Kopf und zeigte zur Vorderseite des Hauses. Komm zur Haustür. Dann schloss sie das Fenster und lief die Treppe hinunter. Der Morgen war bereits angebrochen und die Morgensonne schimmerte schon golden durch die Fenster, während im Haus sämtliche Lichter ausgeschaltet waren und alles vollkommen ruhig war. Amatis schläft wohl noch, überlegte Clary. 
    Rasch ging sie zur Haustür, zog den Riegel zur Seite und öffnete sie. Sebastian stand bereits auf der obersten Stufe der Treppe und ein weiteres Mal überkam Clary dieses merkwürdige Gefühl, dass sie ihn von irgendwoher kannte - allerdings schien das Gefühl dieses Mal weniger stark ausgeprägt als bei ihrer ersten Begegnung. Sie schenkte Sebastian ein mattes Lächeln. »Du hast Steinchen gegen mein Fenster geworfen«, sagte sie. »Ich dachte, das würde man nur in Filmen so machen.«
    Sebastian grinste. »Hübscher Schlafanzug. Habe ich dich geweckt?«
    »Könnte sein.«
    »Tut mir leid«, sagte er, obwohl er nicht den Anschein erweckte, als täte es ihm wirklich leid. »Aber diese Geschichte duldet keinen Aufschub. Ich schlage vor, du läufst eben nach oben und ziehst dir was an. Wir werden den ganzen Tag zusammen verbringen.«
    »Wow. Du bist ja ganz schön selbstsicher!«, erwiderte Clary, überlegte dann aber, dass Jungen mit solch einem umwerfenden Aussehen wie Sebastian vermutlich keinen Grund hatten, etwas anderes als selbstsicher zu sein. Bedauernd schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich sollte besser im Haus bleiben. Jedenfalls heute.«
    Zwischen Sebastians Augen erschien eine dünne Sorgenfalte. »Aber du bist doch gestern auch nicht im Haus geblieben.«
    »Ich weiß, aber das war, bevor …« Bevor Amatis mich zur Schnecke gemacht hat. »Ich kann einfach nicht. Und bitte versuch nicht, mich davon abzubringen, okay?« 
    »Okay«, sagte Sebastian, »das werde ich nicht versuchen. Aber lass mich dir wenigstens erzählen, warum ich hergekommen bin. Wenn du danach immer noch willst, dass ich gehe, werde ich sofort verschwinden. Versprochen.«
    »Also gut, worum geht’s?«
    Sebastian hob das Gesicht und Clary fragte sich, wie es möglich war, dass dunkle Augen genau so funkeln konnten wie goldbraune. »Ich weiß, wo du Ragnor Fell finden kannst«, verkündete er.
     
    Clary benötigte weniger als zehn Minuten, um nach oben zu stürmen, in ihre Sachen zu schlüpfen, eine hastig niedergeschriebene Nachricht für Amatis zu hinterlassen und zu Sebastian zurückzukehren, der am Ufer des Kanals auf sie wartete. Als sie atemlos auf ihn zugerannt kam, das grüne Cape eilig über den Arm geworfen, musste er grinsen.
    »So, da bin ich«, rief Clary. »Können wir jetzt aufbrechen?«
    Doch Sebastian bestand darauf, ihr erst einmal das Cape umzulegen. »Ich glaube nicht, dass mir schon jemals irgendjemand in den Mantel geholfen hat«, bemerkte Clary und zog ihre Haare hervor, die unter dem Kragen eingeklemmt waren. »Abgesehen von einem Kellner vielleicht. Warst du früher mal Kellner?«
    »Nein, aber ich wurde von einer französischen Tante erzogen«, half Sebastian Clarys Gedächtnis auf die Sprünge. »Und dazu gehörte ein äußerst strenges Trainingsprogramm.«
    Trotz ihrer Nervosität musste Clary lächeln. Sebastian gelang es ziemlich gut, sie zum Lächeln zu bringen, stellte sie leicht überrascht fest. Fast schon zu gut. »Wo wollen wir hin?«, fragte sie unvermittelt. »Liegt Fells Haus hier in der Nähe?« 
    »Nein, er wohnt außerhalb der Stadt«, erklärte Sebastian und setzte sich so abrupt in Bewegung, dass Clary sich beeilen musste, um mit ihm Schritt zu halten.
    »Ist es weit bis dorthin?«, fragte sie, während sie die Brücke überquerten.
    »Zu weit zum Laufen. Wir werden uns bringen lassen.«
    »Bringen lassen? Von wem?« Abrupt hielt Clary inne. »Sebastian, wir müssen vorsichtig sein. Wir dürfen niemandem anvertrauen, was wir vorhaben … was ich vorhabe. Es ist ein Geheimnis.« 
    Sebastian betrachtete sie aus nachdenklichen dunklen Augen. »Ich schwöre beim Erzengel Raziel, dass der Freund, der uns zu Fell bringen wird, niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten wird.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich bin mir absolut sicher.« 
    Ragnor Fell, dachte Clary, während sie sich einen Weg durch die belebten Straßen bahnten. Ich werde Ragnor Fell sehen. Fieberhafte Aufregung paarte sich mit beklommener Nervosität - Madeleine hatte den Hexenmeister als

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