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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Rede und Antwort stehen werde«, schnaubte sie. »Solange ihr ihn nicht herbeischafft, werde ich euch gar nichts erzählen. Ihr könnt mich töten, aber ihr werdet nichts aus mir herausbekommen.«
    »Na schön«, sagte Maryse. »Und wer ist dieser Mann?«
    Camille fletschte die Zähne. »Magnus Bane.«
    »Magnus Bane?« Maryse starrte sie verblüfft an. »Der Oberste Hexenmeister von Brooklyn? Warum willst du ausgerechnet mit ihm sprechen?«
    »Ich werde nur ihm Rede und Antwort stehen«, wiederholte Camille, »und sonst niemandem.«
    Und dabei blieb es dann — sie sagte kein einziges weiteres Wort mehr. Als sie von den Schattenjägern unsanft fortgezogen wurde, sah Simon ihr nach. Er hatte gedacht, er würde ein Triumphgefühl verspüren, doch das Gegenteil war der Fall: Er fühlte sich seltsam leer und ihm war übel. Sein Blick blieb an den Leichen von Camilles Gefährten hängen — er hatte sie zwar nicht sonderlich gemocht, aber wahrscheinlich hatten sie nicht darum gebeten, zu Domestiken gemacht zu werden. In gewisser Hinsicht traf das vermutlich auch auf Camille zu. Trotzdem war sie für die Nephilim ein Monster. Und möglicherweise nicht nur deshalb, weil sie Schattenjäger getötet hatte — möglicherweise konnten die Nephilim sie gar nicht als etwas anderes sehen als ein Monster.
    Inzwischen hatte man Camille durch das Portal gestoßen. Auch Jace stand auf der anderen Seite der schimmernden Fläche und bedeutete Simon ungeduldig, ihnen zu folgen. »Kommst du nun oder nicht?«, rief er.
    Ganz gleich, was ihr behauptet oder welche Lügen ihr auch verbreitet — ihr hasst unsere Art.
    »Komme schon«, sagte Simon und setzte sich widerstrebend in Bewegung.

12
    SANKTUARIUM
    »Warum Camille wohl mit Magnus sprechen will?«, wandte Simon sich an Jace.
    Die beiden Jungen standen an der Rückwand des Sanktuariums. Dabei handelte es sich um einen riesigen Raum, der durch einen Gang mit dem Hauptgebäude des Instituts verbunden war. Allerdings gehörte er nicht direkt zum Institut; man hatte ihn bewusst ungeweiht gelassen, um dort Dämonen und Vampire in Gewahrsam halten zu können. Seit der Erfindung der Projektion waren Sanktuarien ein wenig aus der Mode geraten, hatte Jace Simon erläutert, aber in manchen Situationen erwiesen sie sich doch noch als recht nützlich — und offenbar war dies eine dieser Situationen.
    Das Sanktuarium des New Yorker Instituts besaß massive Steinmauern, wuchtige Säulen und eine breite, doppelflügelige Tür, hinter der ein ebenso massiver Gang zum Institut führte. Gewaltige Rillen im Steinboden deuteten darauf hin, dass die Wesen, die man hier im Laufe der Jahre gefangen gehalten hatte, ziemlich bösartig und groß gewesen sein mussten. Simon fragte sich, in wie vielen Räumen mit hohen Säulen er wohl noch seine Zeit verbringen musste …
    Camille stand reglos vor einer dieser Säulen, die Hände hinter dem Rücken und bewacht von schwer bewaffneten Nephilim. Dagegen lief Maryse rastlos auf und ab und beriet sich immer wieder mit Kadir; offensichtlich besprachen sie ihre weitere Vorgehensweise. Aus naheliegenden Gründen besaß das Sanktuarium keine Fenster, doch an allen Wänden brannten helle Elbenlichtfackeln, die die gesamte Szenerie in ein eigenartig weißliches Licht tauchten.
    »Keine Ahnung«, beantwortete Jace Simons Frage. »Vielleicht möchte sie ja ein paar Modetipps.«
    »Sehr witzig«, sagte Simon. »Wer ist übrigens dieser Typ da drüben bei deiner Mutter? Er kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das ist Kadir«, erklärte Jace. »Wahrscheinlich hast du seinen Bruder kennengelernt — Malik. Er starb bei dem Dämonenangriff auf Valentins Jacht. Kadir ist nach Maryse der zweitwichtigste Nephilim der Division. Sie hält große Stücke auf ihn.«
    Simon sah zu, wie Kadir Camilles Arme nun nach hinten um die Säule herumzog und dort mit Handschellen fesselte, woraufhin die Vampirin einen leisen Schrei ausstieß.
    »Geweihtes Metall«, kommentierte Jace ohne jede Regung. »Das verätzt sie.«
    Sie, dachte Simon. Du meinst »euch«. Ich bin genau wie sie. Kein bisschen anders, nur weil du mich kennst.
    Camille wimmerte. Doch Kadir trat mit ausdrucksloser Miene einen Schritt zurück. Schwarze Runen, die sich dunkel auf seiner dunklen Haut abzeichneten, wanden sich über seine Arme bis hinauf zur Kehle. Er drehte sich zu Maryse um und wechselte kurz ein paar Worte mit ihr.
    Simon schnappte »Magnus« und »Flammenbotschaft« auf und meinte: »Schon wieder Magnus. Ich

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