Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Wenn er dich nicht so sehr lieben würde — und das verrät mir sein Gesicht, sobald er dich anschaut —, würde ich ihn keine Sekunde in deiner Nähe dulden. Also denk daran, wenn du das nächste Mal wütend auf mich bist.« Dann wischte sie Clarys Protest mit einem Lächeln und einem Wangentätscheln vom Tisch, forderte ihre Tochter noch kurz auf, sich unter die Menge zu mischen und sich zu amüsieren, und eilte zurück zu Luke.
    Clary nickte schweigend, schaute ihrer Mutter nach und spürte die Glocke heiß in ihrer zusammengeballten Hand, wie den glühenden Kopf eines brennenden Streichholzes.
    Die Gegend um das lronworks herum bestand hauptsächlich aus Lagerhäusern und Kunstgalerien — jene Sorte von Viertel, in dem sich nachts die Gebäude und Straßen leerten, sodass Jordan und Simon nicht lange nach einem Parkplatz suchen mussten. Simon sprang aus dem Pick-up, nur um festzustellen, dass Jordan bereits auf dem Gehweg stand und ihn kritisch betrachtete.
    Als Simon sein Elternhaus verlassen hatte, war es ihm nicht in den Sinn gekommen, ein paar »feine« Kleidungsstücke einzupacken, und außer der Bomberjacke, die einst seinem Vater gehört hatte, besaß er nur wenig stylische Sachen. Daher hatten er und Jordan den Nachmittag damit verbracht, das East Village nach einem anständigen Outfit für ihn zu durchstöbern. In einem Secondhandladen namens Love Saves the Day, der hauptsächlich Glitzerplateaustiefel und Sechzigerjahre-Seidentücher von Emilio Pucci verkaufte, waren sie schließlich fündig geworden und hatten Simon einen Zegna-Anzug besorgt. Irgendwie hatte Simon den Verdacht, dass Magnus einen Großteil seiner Klamotten hier in diesem Geschäft erstand.
    »Was denn?«, fragte er nun und zupfte unbehaglich an den Ärmeln seines Jacketts. Der Anzug war ihm etwas zu klein, aber Jordan hatte gemeint, wenn er ihn nicht zuknöpfte, würde niemand etwas bemerken. »Wie schlimm seh ich denn aus?«
    Jordan zuckte die Achseln. »Du wirst wohl keine Spiegel zum Springen bringen«, erklärte er. »Ich hab mich eben nur gefragt, ob du bewaffnet bist. Brauchst du irgendetwas? Vielleicht einen Dolch?« Er öffnete sein eigenes Sakko einen Spalt, sodass Simon irgendetwas Langes und metallisch Glitzerndes erkennen konnte, das in einem Futteral steckte.
    »Kein Wunder, dass du und Jace euch so mögt. Ihr seid beide durchgeknallte, wandelnde Waffenarsenale.« Müde schüttelte Simon den Kopf und marschierte dann zum Eingang des Ironworks auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Eine breite goldene Markise überspannte einen Teil des Gehwegs, der mit einem dunkelroten Teppich ausgelegt war, auf dem das Abbild eines goldenen Wolfs prangte. Simon musste leicht amüsiert grinsen.
    An einem der Stützpfeiler der Markise lehnte Isabelle. Sie hatte die Haare hochgesteckt und trug ein langes rotes Kleid mit einem seitlichen Schlitz, der den Blick auf große Teile ihres Beins freigab. Goldene Reifen wanden sich um ihren rechten Arm. Sie sahen aus wie Armbänder, doch Simon wusste, dass es sich dabei um Isabelles Elektrumpeitsche handelte. Außerdem war sie von Kopf bis Fuß mit Runenmalen bedeckt: Sie schlängelten sich um ihre Arme, rankten sich über ihren Oberschenkel, wanden sie um ihren Hals und dekorierten ihre Brust, die dank des tief ausgeschnittenen Dekolletes gut zu sehen war.
    Simon versuchte angestrengt, nicht auf den Ausschnitt der jungen Schattenjägerin zu starren. »Hey, Isabelle«, begrüßte er sie.
    Neben Simon hatte auch Jordan Mühe, seinen Blick auf Isabelles Gesicht zu konzentrieren. »Äh … Hi. Ich bin Jordan«, brachte er hervor.
    »Wir sind uns schon begegnet«, erwiderte Isabelle kühl und ignorierte seine ausgestreckte Hand. »Maia hatte versucht, dir das Gesicht zu zerfetzen. Und zwar zu Recht.«
    Jordan wirkte besorgt. »Ist sie hier? Geht es ihr gut?«
    »Ja, sie ist hier«, erklärte Isabelle. »Aber wie sie sich fühlt, geht dich ja wohl nichts an …«
    »Ich empfinde eine gewisse Verantwortung«, sagte Jordan.
    »Und wo sitzt diese Empfindung? Vielleicht in deiner Hose?«
    Jordan zog eine entrüstete Miene.
    Doch Isabelle machte nur eine gleichgültige Bewegung mit ihrer schlanken, beringten Hand. »Was auch immer du in der Vergangenheit getan haben magst — es ruht in der Vergangenheit. Ich weiß, dass du inzwischen den Praetor Lupus angehörst, und ich habe Maia erklärt, was das bedeutet. Sie ist bereit, deine Anwesenheit hier zu akzeptieren und dich zu ignorieren. Aber mehr ist

Weitere Kostenlose Bücher