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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Übungsausrüstung forträumte. Isabelle lehnte an der Wand und spielte mit ihren neuen Handschuhen. »Ich hätte gedacht, seine Vorstellung von einem Date bestünde darin, dich bei einer Runde World of Warcraft mit seinen Nerd-Freunden zuschauen zu lassen.«
    »He, ich bin auch einer seiner Nerd-Freunde! Schönen Dank auch!«, protestierte Clary.
    Jace grinste breit in ihre Richtung.
    »Es war eigentlich kein Restaurant. Eher eine Art Bistro. Wo es so eine pinkfarbene Suppe gab, die ich Simons Meinung nach unbedingt probieren sollte«, sagte Isabelle nachdenklich. »Er war wirklich sehr süß.«
    Clary hatte sofort ein schlechtes Gewissen, weil sie Isabelle noch nichts von Maia erzählt hatte. »Er meinte, ihr hättet euch gut amüsiert.«
    Isabelle warf ihr einen kurzen Blick zu. Irgendein merkwürdiger Ausdruck lag in ihren Augen, als würde sie etwas verbergen, doch dann entspannte sich ihre Miene derart schnell, dass Clary sich nicht sicher war, ob sie sich das nicht eingebildet hatte. »Du hast mit ihm gesprochen?«, fragte Isabelle.
    »Ja, er hat mich vor ein paar Minuten angerufen. Einfach nur, um sich kurz zu melden«, erklärte Clary achselzuckend.
    »Verstehe«, bemerkte Isabelle, plötzlich mit einem schroffen, kühlen Ton in der Stimme. »Nun ja, wie ich bereits sagte: Er ist sehr süß. Aber möglicherweise auch ein wenig zu süß. Und das kann echt langweilig sein.« Sie stopfte die Handschuhe in ihre Manteltasche. »Na jedenfalls ist das zwischen uns nichts Ernstes … eher ein Zeitvertreib bis auf Weiteres.«
    Clarys Schuldgefühle verschwanden schlagartig. »Habt ihr eigentlich mal darüber gesprochen, dass ihr euch … na, du weißt schon … dass ihr euch nicht noch mit anderen verabredet?«
    Isabelle zog eine entsetzte Miene. »Selbstverständlich nicht.« Dann gähnte sie und dehnte und streckte die Arme wie eine Katze bis weit über den Kopf. »Okay, ich geh ins Bett. Macht’s gut, ihr Turteltäubchen.« Damit rauschte sie aus dem Fechtsaal und hinterließ eine schwere, nach Jasmin duftende Parfümwolke.
    Jace warf Clary einen Blick zu. Er hatte in der Zwischenzeit damit begonnen, seine Kampfmontur abzulegen, die wie ein Schutzschild über seiner normalen Kleidung saß und mit mehreren Schnallen befestigt war. »Du musst vermutlich auch nach Hause?«, fragte er.
    Clary nickte widerstrebend. Es war ein zäher, harter Kampf gewesen, ihrer Mutter das Einverständnis zu ihrer Schattenjägerausbildung abzuringen. Jocelyn hatte sich lange standhaft geweigert, mit dem Argument, sie hätte ihr ganzes Leben versucht, Clary von der Schattenjägerkultur fernzuhalten, die sie als höchst gefährlich betrachtete — nicht nur von Gewalt geprägt, sondern auch in die Isolation treibend und grausam. Vor knapp einem Jahr hätte Clarys Entscheidung für die Ausbildung zur Schattenjägerin noch bedeutet, dass sie kein Wort mehr mit ihrer Mutter hätte wechseln dürfen, hatte Jocelyn weiter argumentiert. Und Clary hatte dagegengehalten: Die Tatsache, dass der Rat derartige Vorschriften zeitweilig außer Kraft gesetzt hatte, während die neue Kongregation die alten Gesetze genauer unter die Lupe nahm, bedeutete doch, dass sich die Schattenjägergemeinschaft seit Jocelyns Teenagerzeit geändert hatte. Und außerdem musste Clary schließlich lernen, sich selbst zu verteidigen.
    »Ich hoffe, du machst das Ganze nicht nur wegen Jace«, hatte Jocelyn abschließend säuerlich bemerkt. »Ich weiß, wie es ist, sich in jemanden zu verknallen. Man möchte ständig in seiner Nähe sein und alles tun, was er auch tut. Aber Clary …«
    »Ich bin nicht du«, hatte Clary mit mühsam unterdrückter Wut gekontert. »Die Schattenjäger sind nicht der Kreis und Jace ist nicht Valentin.«
    »Ich habe Valentin mit keinem Wort erwähnt.«
    »Aber du hast es gedacht«, hatte Clary gesagt. »Mag ja sein, dass Valentin Jace aufgezogen hat, aber Jace ist kein bisschen wie er.«
    »Das kann ich nur hoffen«, hatte Jocelyn leise erwidert. »Für uns alle.« Irgendwann hatte sie nachgegeben, allerdings unter folgenden Bedingungen:
    Clary durfte nicht ins Institut ziehen, sondern musste mit ihrer Mutter bei Luke wohnen, und Jocelyn erhielt von Maryse wöchentliche Berichte über Clarys Lernfortschritte (wahrscheinlich wollte ihre Mutter sich vergewissern, dass Clary nicht nur die ganze Zeit Jace anschmachtete — oder was immer sie sonst befürchtete).
    Außerdem durfte Clary nicht im Institut übernachten; in diesem Punkt kannte Jocelyn

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