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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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feuerroten Haare aus den Augen und blinzelte in Simons Richtung. »Vielleicht könntest du ja falsche Vampirzähne tragen.«
    »Simon braucht keine falschen Vampirzähne«, warf Clary leicht gereizt ein und ließ ihr Handy in den Schoß sinken. »Er hat echte. Ihr habt sie selbst gesehen.«
    Das stimmte allerdings. Simon hatte seine Vampirzähne zeigen müssen, als er der Band die Nachricht von seiner Verwandlung mitgeteilt hatte. Anfangs hatten die anderen geglaubt, er hätte eine Kopfverletzung oder einen Nervenzusammenbruch. Erst als er die spitzen Zähne entblößte, hatten sie die Neuigkeit akzeptiert. Eric hatte sogar behauptet, dass ihn das eigentlich nicht sonderlich verwunderte. »Ich hab immer gewusst, dass es Vampire gibt, Alter«, hatte er gesagt. »Weil, na ja, da sind doch diese Leute, die irgendwie immer gleich aussehen, auch wenn sie eigentlich längst hundert sind oder so. Wie David Bowie beispielsweise. Das liegt nur daran, dass das Vampire sind.«
    Simon hatte darauf verzichtet, den anderen Bandmitgliedern mitzuteilen, dass Clary und Isabelle Nephilim waren. Schließlich war das ihre Entscheidung, ob sie jemandem davon erzählen wollten oder nicht. Und von Maias Werwolfdasein wussten die anderen auch nichts — sie dachten einfach nur, dass Maia und Isabelle zwei heiße Bräute waren, die aus unerklärlichen Gründen beschlossen hatten, sich mit Simon zu verabreden — was die Jungs auf Simons »sexy Vampir-Mojo« zurückführten, wie Kirk es formuliert hatte. Simon war es im Grunde egal, wie sie es nannten, solange sie sich nicht verplapperten und Maia oder Isabelle von der jeweils anderen erzählten. Bis jetzt war es ihm immer gelungen, sie zu unterschiedlichen Gigs einzuladen, sodass sie nie gemeinsam beim selben Auftritt aufgetaucht waren.
    »Vielleicht könntest du deine Vampirzähne ja mal auf der Bühne zeigen?«, schlug Eric nun vor. »Bloß ein einziges Mal, Alter. Nur ganz kurz in Richtung Publikum.«
    »Wenn er das täte, würde der Anführer des New Yorker Vampirclans euch alle töten. Das wisst ihr doch wohl, oder?«, fragte Clary, schaute dann zu Simon und schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht fassen, dass du ihnen erzählt hast, dass du ein Vampir bist«, sagte sie. Dann fügte sie mit gesenkter Stimme, sodass nur Simon sie hören konnte, hinzu: »Das sind allesamt Deppen, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest.«
    »Sie sind meine Freunde«, murmelte Simon.
    »Sie sind deine Freunde und ausgemachte Deppen.«
    »Ich möchte, dass die Leute, an denen mir was liegt, die Wahrheit über mich kennen.«
    »Ach ja?«, konterte Clary, nicht besonders freundlich. »Und wann schenkst du deiner Mutter endlich reinen Wein ein?«
    Doch bevor Simon etwas erwidern konnte, hämmerte jemand laut gegen das Garagentor und einen Moment später wurde es hochgeschoben. Als warmes Herbstlicht in die Garage fiel, schaute Simon blinzelnd in Richtung des sich öffnenden Tors. Dabei war das Blinzeln nur noch ein Reflex aus seiner Zeit als Mensch, denn im Grunde gewöhnten sich seine Augen im Bruchteil einer Sekunde an Hell und Dunkel.
    Im Rahmen des Garagentors, beschienen von hellen Sonnenstrahlen, stand ein junger Mann. Er hielt einen Zettel in der Hand, auf den er jetzt einen unsicheren Blick warf, ehe er wieder zu den anderen schaute. »Hey, Jungs«, sagte er, »bin ich hier richtig bei der Band Dangerous Stain?«
    »Wir heißen inzwischen Millennium Link«, erwiderte Eric und ging einen Schritt auf ihn zu. »Aber wer will das wissen?«
    »Ich bin Kyle«, erklärte der Junge und tauchte unter dem Garagentor hindurch. Als er sich wieder aufrichtete, warf er seine dunklen Haare, die ihm bis über die Augen fielen, nach hinten und reichte Eric den Zettel. »Ich hab gelesen, ihr seid auf der Suche nach ‘nem Leadsänger.«
    »Wow!«, staunte Matt. »Das Flugblatt haben wir schon vor einem Jahr verteilt. Das hatte ich komplett vergessen.«
    »Ja«, bestätigte Eric. »Damals haben wir völlig anderes Zeug gespielt. Inzwischen haben wir kaum noch Songs mit Vocals. Hast du denn Erfahrung?«
    Kyle — der sehr groß, aber alles andere als schlaksig war — zuckte die Achseln. »Nicht wirklich. Aber man hat mir gesagt, ich könnte singen.« Er sprach in einem langsamen, leicht schleppenden Tonfall, der eher nach Kalifornien als nach Südstaaten klang.
    Die Mitglieder der Band schauten unentschieden in die Runde und Eric kratzte sich hinter dem Ohr. »Kannst du uns ‘ne Minute Zeit geben,

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