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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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weiß. Mein Verbindungsmann berichtete mir vom Verschwinden eines genialen Schiffskonstrukteurs namens Alexander Livanos und der Sichtung eines gewaltigen Unterwasserfahrzeugs, das in Form eines Kraken die Meerenge von Gibraltar passiert habe.« Er verschränkte seine Arme hinter dem Rücken. »Ob Humboldt mit der Sache etwas zu tun hat oder nicht, hat uns im Moment nicht zu interessieren. Allein dass die Möglichkeit besteht, dass er ein Stück dieses Kristalls in seinen Besitz genommen hat, sollte uns Ansporn sein, diese Angelegenheit mit Nachdruck weiterzuverfolgen.«
    Â»Aber wir wissen doch gar nicht, ob das mit der Zeitmaschine in Verbindung steht«, versuchte Karrenbauer ein letztes Mal seine Position zu verteidigen. »Alles, was wir haben, ist die Aussage dieses Mannes hier«, sagte er. »Und der wirkt – bitte verzeihen Sie mir meine Direktheit – äußerst unglaubwürdig. Was wir brauchen, sind Beweise.«
    Falkenstein nickte und begann nachdenklich auf und ab zu gehen. »Du hast recht, Bruder Ismael. Möglich, dass es doch nur eine Ente ist. Doch wir befinden uns nicht in der Position, dass wir ein solches Gerücht ignorieren könnten. Ich bin nicht General der Infanterie geworden, weil ich die Dinge habe schleifen lassen. Der Schlüssel zum Sieg bedeutet, dem Feind immer einen Schritt voraus zu sein. Wenn du siehst, dass jemand seine Waffe zieht, zieh zuerst. Wenn auf dich angelegt wird, schieß. Diese Zeitmaschine ist eine gefährliche Waffe. Wir können nicht zulassen, dass ein Mann wie dieser Humboldt damit buchstäblich in der Weltgeschichte herumreist. Wer weiß, ob er nicht auf die Idee kommt, zum Tag des Attentats zurückzureisen. Unser Ziel muss sein, Humboldt daran zu hindern, die Maschine gegen uns einzusetzen.«
    Â»Ihr wollt ihn verhaften lassen, ehrwürdiger Großmeister?«, fragte Nathaniel Strecker.
    Â»Nein«, sagte Falkenstein. »Das würde zu hohe Wellen in der Presse schlagen. Das Volk ist ohnehin sehr nervös. Im Moment sind alle Blicke auf uns gerichtet, da dürfen wir uns keinen Fehler erlauben. Wir können es uns nicht leisten, uns die Hände schmutzig zu machen. Die öffentliche Meinung ist zurzeit sehr unbeständig. Ein kleiner Stoß und sie kippt in eine Richtung, die uns nicht angenehm sein kann. Was unweigerlich geschehen würde, wenn wir Humboldt in Gewahrsam nehmen und vor ein Gericht stellen. Er ist einer der angesehensten Bürger der Stadt und ein Liebling des Volkes. Ihn zu inhaftieren und ihm seine Maschine wegzunehmen, würde sofort Kritiker auf den Plan rufen. Sie würden anfangen, nach Gründen zu forschen, und dabei ihre Nasen in Dinge stecken, die sie nichts angehen. Sollte nur der geringste Verdacht aufkommen, wer wirklich hinter der Ermordung des Kaisers steht, würde unser ganzer Plan in Rauch aufgehen.« Er drehte sich um. »Herr Behringer, ich brauche Ihnen wohl nicht einzuschärfen, dass das, was Sie hier hören, den Raum niemals verlassen darf?«
    Â»Sie können sich auf mein Stillschweigen verlassen.«
    Â»Schwören Sie.«
    Â»Ich schwöre.« Er hob die Hand.
    Â»Es soll nicht zu Ihrem Schaden sein. Sollte ich allerdings erfahren, dass Sie Ihren Schwur gebrochen haben, werden Sie den nächsten Tag nicht überleben. Ich werde Sie in so kleine Teile zerlegen und über die Stadt verteilen lassen, dass man Sie nur noch mit einer Lupe findet.«
    Â»Ich verstehe.«
    Â»Gut.« Falkenstein nickte. »Unser Plan beruht darauf, dass der Hass der Bürgerlichen gegen die Sozialisten so weit ausufert, dass das Parlament keine andere Möglichkeit sieht, als uns als Militärregierung per Volksentscheid dauerhaft zu bestätigen und uns die alleinige Macht zu übertragen. Dann können wir endlich unsere Erzwidersacher Russland und Frankreich in die Knie zwingen und Europa unseren Willen diktieren. Wer weiß, ob uns ein Zeitschiff da nicht sehr nützlich wäre?«
    Georg Stangelmeier runzelte die Stirn. »Wenn wir Humboldt aber nicht gefangen nehmen dürfen, wie sollen wir dann mit ihm verfahren?«
    Â»So, wie wir auch mit Wilhelm verfahren sind«, erwiderte Falkenstein mit kaltem Lächeln. »Liquidieren. Ihn und diese Bande von Tagelöhnern und Strauchdieben, die er in seinem Haus beherbergt. Bruder Nathaniel, an dieser Stelle möchte ich dich noch einmal und von ganzem Herzen

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