CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
wir das Recht, den Daumen draufzuhalten; und das kann man nur, wenn man nicht irgendeinen Burschen anheuert, der ins Büro kommt und einem erzählt, er würde sich freuen, wenn man ihm 500 000 Dollar pro Jahr zahlt. (…) Es kann sehr gut sein, dass dieser Mann von einer anderen Regierung bezahlt wird und einen mit Informationen füttert, die diese Regierung einem gern unterjubeln möchte.«
Dies war eine präzise Kurzfassung der schwierigen Aufgaben, denen sich die CIA bei ihrer Gründung gegenübersah – erheblich präziser als das, was danach von Allen Dulles kam: »Ich glaube nicht an eine große Organisation«, sagte er. »Man sollte sie klein halten. Wenn die Sache zu einem Riesenpolypen wird, kann sie nicht gut funktionieren. Im Ausland wird man eine gewisse Anzahl von Leuten brauchen, aber sie sollte nicht allzu groß sein. Vielleicht ein Vielfaches von zwanzig, nicht von hundert.« Als er 1953 sein Amt antrat, übernahm er fast 10 000 Leute und stockte sie zuerst auf 15 000 und dann auf annähernd 20 000 auf, von denen die große Mehrzahl mit der Durchführung von Geheimoperationen im Ausland beschäftigt waren. Geheimoperationen waren eine Arbeit, zu deren Erwähnung Dulles leider nie kam.
54 »der größte Käfig für kaltgestellte Politiker« : Walter Millis (Hg.) in Zusammenarbeit mit E. S. Duffield, The Forrestal Diaries , Viking, New York 1951, S.299.
» … ließ mich das Schlimmste befürchten« : Acheson, Present at the Creation , S.214.
hunderte große Geheimaktionen – 81 bereits in Trumans zweiter Amtsperiode : Diese Zahl wird genannt in »Coordination and Policy Approval of Covert Actions«, einem gemeinsam von Nationalem Sicherheitsrat und CIA verfassten Papier vom 23.Februar 1967, das nach langen Kämpfen 2002 zur Veröffentlichung freigegeben wurde.
Lawrence Houston, der Justiziar der CIA : Houston teilte Hillenkoetter mit, das Gesetz gebe der CIA keinerlei Vollmacht für irgendetwas, das Ähnlichkeit mit verdeckten Aktionen haben könnte. Auch zwischen den Zeilen sei keine implizite Absicht des Kongresses herauszulesen. Etwas anderes wäre es, wenn der Nationale Sicherheitsrat solche Missionen in Auftrag gäbe und wenn die CIA dann zum Kongress ginge und im Einzelfall die Genehmigung für eine Geheimoperation erbäte und erhielte. Erst nach 30 Jahren wurde dieser Rat zum ersten Mal beachtet. Houston an Hillenkoetter, »CIA Authority to Perform Propaganda and Commando Type Functions«, 25.September 1947, FRUS Intelligence, S.622–623.
»Guerillatruppe … Feuer mit Feuer bekämpfen« : Kennan an Forrestal, 26.September 1947, Aktengruppe 165, ABC-Ordner, 352:1, NARA.
56 In einer … sarkastischen Stellungnahme : Penrose an Forrestal, 2.Januar 1948, FRUS Intelligence, S.830–834.
»verdeckte psychologische Operationen« : Weisung NSC 4/A, 14.Dezember 1947.
Was ist das, psychologische Kriegführung? Das fragten sich die ersten CIA-Mitarbeiter. Ein Krieg der Worte? Wenn Worte Waffen wären, müssten sie dann wahr oder falsch sein? Soll die CIA Demokratie auf dem offenen Markt verkaufen oder heimlich in die Sowjetunion hineinschmuggeln? Und soll sie dies mit der Übertragung von Rundfunksendungen oder mit dem Abwurf von Flugblättern hinter dem Eisernen Vorhang bewerkstelligen? Oder ist sie ein Kommando, das Geheimoperationen durchführen soll, um die Moral des Feindes zu untergraben? Die dunkle Kunst der strategischen Täuschung war seit der Landung der alliierten Truppen außer Gebrauch gekommen. Niemand hatte eine neue Doktrin der Kriegführung ohne Waffen entwickelt. Von seinem Kommandoposten in Europa aus forderte Eisenhower seine Offizierskollegen dringend auf, »die Kunst der psychologischen Kriegführung am Leben zu erhalten«. Eisenhower, Stellungnahme vom 19.Juni 1947, RG 310, Army Operations, P & O 091.412, NARA; Direktor des Zentralen Nachrichtendienstes, Stellungnahme zu »Psychological Warfare«, 22.Oktober 1947, FRUS Intelligence, S.626–627.
Doch Brigadier General Robert A. McClure, der spätere Vater der amerikanischen Sondereinsatztruppen, stellte fest, dass Amerikas »Unkenntnis (…) der psychologischen Kriegführung (…) erstaunlich« sei. McClure an die Propaganda-Abteilung des militärischen Nachrichtendienstes im Kriegsministerium, Aktengruppe 319, Kasten 263, NARA; Colonel Alfred H. Paddock jr., »Psychological and Unconventional Warfare, 1941–1952«, U.S. Army War College, Carlisle Barracks/PA, November 1979.
Für eine neue »Abteilung für
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