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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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3.

    »Verschwörung, Intrige, Gehässigkeit … « : Hostler im Gespräch mit dem Autor. In den letzten Kriegsmonaten übernahm Hostler einen Auftrag in Italien, wo er außerhalb Neapels in einem Königspalast mit 1200 Räumen James J. Angleton vom OSS helfen musste, »die verschiedenen italienischen Nachrichtenund Sicherheitsdienste besser in den Griff zu kriegen«. Zum Hintergrund des rumänischen Fiaskos siehe Charles W. Hostler, Soldier to Ambassador: From the D-Day Normandy Landing to the Persian Gulf War, A Memoir Odyssey , San Diego State University Press, San Diego/CA 1993, S.51–85; und Elizabeth W. Hazard, Cold War Crucible , Eastern European Monographs, Boulder/CO 1996. Hazard ist Frank Wisners Tochter.
    Kapitel 3
    48 »etwas enorm Wichtiges« : Wisner, zitiert in C. David Heymann, The Georgetown Ladies’ Social Club , Atria, New York 2003, S.36–37.
    50 die Gedanken dieses unscheinbaren Diplomaten : Am Ende hat sich Kennan dann von seinen intellektuellen Konstrukten, aus denen Truman-Doktrin und CIA hervorgingen, distanziert. Die Truman-Doktrin, so schrieb er zwei Jahrzehnte später, leitete »das System einer globalen Politik« aus einem einzigen Problem ab: »Um sich für Amerikas Hilfe zu qualifizieren, brauchte ein Land lediglich nachzuweisen, dass es eine Bedrohung durch den Kommunismus gab. Da fast in keinem Land eine kommunistische Minderheit fehlte, reichte diese Prämisse sehr weit.« Doch im Jahr 1947 nahmen die meisten Amerikaner die Doktrin als zündende Proklamation für die Kräfte der Freiheit wahr. Der US-Nachrichtendienstler James McCargar arbeitete damals, am Tag der Truman-Rede, in Budapest. Monatelang hatte sich die Stimmung in der amerikanischen Gesandtschaft »immer mehr verschlechtert, weil wir mit ansehen mussten, dass die Russen sich alles erlauben konnten, was sie wollten, und das war die Übernahme ganz Ungarns«. Überall auf dem Balkan und vielleicht sogar – wer weiß? – in ganz Europa war es dasselbe: »Es gab gar keinen Zweifel daran, dass es zu einem Kampf, einer richtigen Konfrontation [zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion] kommen würde. Wir wurden immer niedergeschlagener« – bis zu dem Tag, als Truman seine Doktrin verkündete. »An diesem Morgen gingen wir auf die Straße mit erhobenem Haupt«, so McCargar. »Wir würden den demokratischen Kräften in aller Welt den Rücken stärken, so gut wir irgend konnten.« George F. Kennan, Memoirs 1925 – 50 , Pantheon, New York 1983, S.322; McCargar, Zeitzeugenaussage, FAOH; McCargar im Gespräch mit dem Autor; Vandenberg, Stellungnahme vom 27.Juni 1946 mit dem Titel »Subject: Special Consultant to the Director of Central Intelligence«, CIA/CSI.
    Die Ursachen der Truman-Doktrin liegen in der Kriegsangst von 1946. Am späten Freitagnachmittag des 12.Juli 1946, als die erste Geheimoperation und die ersten Kriegspläne gegen die Sowjets Gestalt annahmen, saß Harry Truman zusammen mit seinem Justiziar Clark Clifford im Weißen Haus bei einem oder zwei Bourbon. Er bat ihn, geheime Erkenntnisse über die Sowjets zusammenzutragen, was sein zentraler Nachrichtendienst offenbar nicht zu seiner Zufriedenheit zu tun vermochte. Clifford, durch seine Nähe zur Macht schon ein wenig wirr im Kopf, beschloss, die Aufgabe allein zu übernehmen. Keiner in Trumans unmittelbarer Umgebung war so ungeeignet wie er. »Ich hatte kein richtiges Hintergrundwissen«, weder auf außen- noch auf sicherheitspolitischem Gebiet, so Clifford. »Ich musste alles während der laufenden Arbeit in Erfahrung bringen; es war Catch-as-catch-can.« Truman war nicht der erste Präsident, der seinen eigenen Amateur-Nachrichtendienst im Weißen Haus aufmachte. Und nicht der letzte. Cliffords Arbeit, die er zusammen mit Trumans Berater George Elsey verfasste, wurde Anfang September 1946 abgeliefert. Sie bezog und stützte sich auf das von Kennan Geschriebene und setzte dann zu einem großen Sprung ins Unbekannte an. Clifford, Zeitzeugenaussage, HSTL. »The Joint Intelligence Committee«, CIA/CSI, 2000.
    Die Vereinigten Staaten müssten, so hieß es in dieser Arbeit, davon ausgehen, dass die Sowjets überall und zu jeder Zeit angreifen könnten, und deshalb müsse der Präsident bereit sein, »einen Krieg mit Atomwaffen und mit biologischen Waffen« gegen die Sowjetunion zu führen, denn »die Sprache der Militärmacht ist die einzige Sprache«, die die Sowjets verstünden. Eine wirkliche Alternative dazu sei nur, dass die Vereinigten

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