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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Damonte
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wichtig.«
    »Du wirst heute Nacht überhaupt niemanden sehen. Ich gebe dir ein entzündungshemmendes Mittel und eine starke Schlaftablette. So wie du aussiehst, würde dich die erste Streife anhalten, außerdem bist du äußerst erregt.«
    »Baske, Herrgott noch mal, es ist sehr wichtig für mich.«
    »Du wirst nicht auf die Straße gehen, Carlitos. Schlag dir das aus dem Kopf. Kommt nicht in Frage, dass du mit einer Pistole im Gurt durch die Stadt rennst und irgendeine Nutte suchst, um sie abzuknallen. Falls du sie nicht bereits abgeknallt hast. Du wirst jetzt Fernsehen gucken und dann einschlafen.«
    Vom Basken abzuhauen konnte ich vergessen. Er hatte Gitter vor allen Fenstern und Sicherheitstüren an beiden Eingängen. Er brachte mir zwei Tabletten und eine Tasse Tee. Er kontrollierte, dass ich sie auch schluckte.
    »Ich gucke fern. Nimm eine kurze Dusche. Und dass es dir nicht in den Sinn kommt, ein Bad zu nehmen, du würdest ohnmächtig werden. Wenn du fertig bist, legst du all deine Klamotten in kaltes Wasser ein. Im Badezimmer gibt es einen Hausmantel, einen Pyjama und saubere Frottiertücher. Wenn du herauskommst, leg dir eines um den Nacken, so wie es die Boxer tun, verstanden? Und beeil dich, du wirst sehr bald einschlafen.«
    Beim Duschen begann ich die Wirkung des Blutverlustes und des Beruhigungsmittels zu spüren. Ich beeilte mich, mich abzutrocknen und die Wäsche in die Badewanne zu legen. Mit den Pistolen, dem Kokain und einer Hand voll Geld ging ich zurück zum Basken. Ich legte mich in das Bett von Sarita, der Frau des Basken. Er sah sich von seinem aus die Nachrichten an.
    »Sie haben schon wieder einen Supermarkt überfallen«, sagte er.
    Einen Augenblick später war ich eingeschlafen.
    Ich wachte früh auf. Der Baske trug einen riesigen Streifenpyjama und sah sich meine Wunden an.
    »Sie verheilen gut«, sagte er. »Du hast nichts. Ich werde dich nicht verbinden. Sei vorsichtig, wenn du dich wäschst, und kratze dich nicht im Schlaf.«
    Ich fühlte mich mies. Mir war übel und ich zitterte am ganzen Körper. Ich hatte Angst. Der Luzide war nirgends zu sehen.
    »Ich fühle mich miserabel, Baske. Ich habe Angst.«
    »Du hast Entzugserscheinungen, verdammt noch mal. Du bist total hinüber. Nicht im Traum würde ich daran denken, dir ein Beruhigungsmittel zu verschreiben, du würdest es mit Alkohol und Kokain mischen und ins Koma fallen. Im Moment kann ich dir nicht einmal einen Kaffee machen, denn ohne deine Dosis Kokain und Alkohol verträgt dein Magen gar nichts.«
    Er goss mir ein halbes Glas Mineralwasser ohne Kohlensäure ein und gab Kokain dazu, dann goss er mir noch zwei Gläser Cognac ein.
    »Nimm erst den Koks.« Er hob das Glas und schaute es im Gegenlicht an. »Es ist sehr sauber. Dann nimm den Cognac, und wir warten ein paar Minuten. Versuch die Dosis langsam zu verringern. Du bist schwer abhängig, Carlitos.«
    »Hast du Lust, das Kokain zu versuchen, Baske?«
    »Okay, dann bleibt für dich weniger übrig.«
    Während sich der Baske seine Linien zog, begann ich mich besser zu fühlen. Plötzlich spürte ich, dass mir Tränen über das Gesicht liefen. Ich weinte nicht. Es gab nichts, weswegen ich traurig war, aber die Tränen flossen in Strömen. Ich erschrak.
    »Baske! Baske! Herrgott noch mal! Was ist los mit mir? Warum weine ich? Bin ich etwa verrückt geworden?«
    »Nein, noch nicht. Vermutlich hast du eine leichte Gehirnerschütterung. Man hat dir auf das Scheitelbein geschlagen. Wenn der Schlag stärker gewesen wäre, oder zwei Zentimeter weiter unten, hätte er dich töten können.«
    Er legte die Hand auf meine Stirn und sagte:
    »Du hast kein Fieber.«
    Er schaute mir noch einmal mit dem kleinen Lämpchen in die Augen.
    »Kein Bluterguss. Es ist der Entzug, der dich in einen solchen Zustand versetzt. Du bis sehr niedergeschlagen, aber das geht vorbei.«
    Er brachte ein Halbliterglas mit saurem Joghurt aus der Küche, den Sarita gemacht hatte. Abracadabra und der Onkel aßen jeden Tag davon.
    »Trink noch einen Cognac und dann iss das. Alles. Und iss es nicht zu schnell, sonst kotzst du.«
    »Ich habe sie umgebracht, Baske.«
    »Ich will nicht einmal wissen, von wem du sprichst. Gibt es Augenzeugen?«
    »Nein, nein, niemand hat mich das Haus betreten oder verlassen sehen. Ich habe sie auch nicht angerufen.«
    »Verlass das Land, Carlitos. Reduziere die Dosis kontinuierlich. Verstehst du? Kontinuierlich heißt schrittweise. Wenn du an einem sicheren Ort bist, mach eine

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