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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Damonte
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sich dem patriotischen Geschäft verschrieben hat, Devisen ins Ausland zu schaffen. Sie hat eine Filiale in Montevideo. Das Geld ist in zwei bis drei Tagen da.«
    »Und wenn ich ihm sage, er solle es hier an einem sicheren Ort verstecken?«
    »Sei kein Dummkopf, Carlitos, das Haus wird beobachtet. Wenn sie ihn nach oben oder auf die Straße gehen sehen, folgen sie ihm.«
    »Was ich nicht verstehe, warum sind sie uns heute Morgen nicht gefolgt, als wir die Autowerkstatt verlassen haben.«
    Der Dicke legte seine Stirn in Falten.
    »Wer hat den Koks?«, fragte er schließlich.
    Wir zogen uns ein paar Linien, und Tito wurde wieder nachdenklich.
    Ich bereitete mich darauf vor, eine weitere Lektion des Meisters zu erhalten, und ich wartete voller Ungeduld darauf. Der Dicke nahm sich viel Zeit. Er biss die Zähne zusammen und runzelte die Stirn.
    »Gib mir den Whisky«, sagte er.
    Er nahm einige kräftige Züge aus der Flasche und fiel in seine Gedanken zurück.
    »Na komm, Dicker, erzähl schon!«
    »Halt mal die Schnauze! Fick deine Schwester! Siehst du nicht, dass ich nachdenke?«
    Er dachte noch ein Weilchen nach.
    »Sie sind uns gefolgt«, sagte er plötzlich.
    »Und wieso haben weder wir noch der Kleine Italo sie gesehen? Wieso haben sie bei der Schießerei nicht reagiert?«
    »Wir haben sie gesehen. Und sie haben bei der Schießerei reagiert.«
    »Fantasiere nicht, Dicker. Ich frage dich im Ernst.«
    »Du musst so viel Blut verloren haben, dass dein Gehirn keines mehr abbekommt, mein Junge. Denk mal nach. Warum wohl sollte Caputo, der uns bereits auf den Fersen war, die Wachhunde zurückpfeifen?«
    »Genau das ist es, was ich nicht verstehe.«
    »Er hat die Wachhunde nicht zurückgepfiffen, mein Junge. Der Wachhund war der Franzose. Der Franzose hatte irgendein Arrangement mit Caputo und hat angefangen für ihn zu arbeiten, wenn er nicht schon früher für ihn gearbeitet hat. Wie, denkst du, hat er einen Straferlass herausgeholt? Er mischte im Heroinhandel mit. Da geht es um viel Geld. Sie transferieren das Heroin über Argentinien und schicken es über was weiß ich welche Kanäle nach den Vereinigten Staaten und nach Europa. Sie verkaufen es nicht hier. Hier nehmen die Leute kein Heroin. Also gibt es für sie keinerlei Risiko, alles, was sie tun müssen, ist, Koffer schmuggeln. Das Problem des Vertriebs, der etwas vom Aufwändigsten ist, stellt sich für sie nicht. Es besteht keine Gefahr, dass plötzlich jede Menge Trottel an einer Überdosis sterben. Es hat sicher interne Auseinandersetzungen gegeben. Der Franzose hat sich wohl irgendeinen Auftrag von Caputo geschnappt, wer weiß, was passiert ist. Dann haben sie ihn eingebuchtet, aber nicht nach Frankreich ausgewiesen. Auch nicht den Amis ausgeliefert. Und warum? Weil der Franzose einer ihrer Männer ist. Caputo hat uns seit Jahren im Auge, jeden von uns. Er hat dem Franzosen erlaubt, uns abzuknallen. Aber der Franzose wusste nicht, dass er auf Samson und Delilah treffen würde, die Asse am Steuer und mit der Kanone.«
    »Seit wann heißt du Delilah, Dicker?«
    »Nein, mein Lieber, ich bin Samson.«
    »Ich schneide dir deine Lockenpracht ab, du Hexe.«
    »Der Franzose war Legionär im Algerienkrieg«, fuhr der Dicke fort. »Der pustet schon seit Jahren Leute um. Verstehst du? Viele dieser Elemente sind hierher gekommen, um ein neues Leben anzufangen. Anstelle der Araber bringen sie nun Studenten und Gewerkschafter um. Die mit dem größten Geschäftssinn mischten noch im Drogenhandel mit. Na, was sagst du zu meinen Überlegungen?«
    »Dicker, du solltest an der philosophischen Fakultät unterrichten.«
    »Wozu? Ich weiß jetzt schon mehr als jeder Philosophieprofessor. Und außerdem würden sich alle Mädchen in mich, einen reifen und intelligenten Mann, verlieben. Ich vermittle das Bild von Sicherheit und Männlichkeit. Das gefällt jungen Frauen. Das Problem ist, mir gefallen die alten, dicken, verrunzelten, völlig schmutzigen Weiber.«
    »Ich weiß, was ich tun werde, Dicker. Ich werde Abel bitten, dass er mir Geld gibt. Er hat immer Dollars in bar bei sich. Dann sage ich Antonio, er soll mein Geld Abel geben.«
    »Abel, warum nicht? Was ist mit dir los? Gefallen dir diese Schwuchtel und sein Freund, der mit dem berühmten Schwanz? Abels Wohnung wird vermutlich beobachtet, Carlitos.«
    »Von wem? Caputo und all seine Wachhunde haben ins Gras gebissen. Alle anderen Polizisten werden zurzeit ziemlich nervös sein. Sie werden kaum ihre Zeit darauf verwenden,

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