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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Damonte
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Leder, den er »meinen Thron« genannt hatte. Als wir näher heran traten, sahen wir, dass er mit dem Telefonkabel an die Armlehen gefesselt war. Auf seinem ganzen Körper waren Brandspuren, die von Zigaretten und Elektroschocks herrührten. Die Folterer hatten sein Gesicht so zerstört, dass es mir nicht einmal mehr wehtat. Ich hatte den Eindruck, es sei jemand anders. Seine Augen waren geöffnet. Ich versuchte sie zu schließen, aber er war schon so steif, dass sie sich von selbst wieder öffneten.
    »Lass ihn, wie er ist, das Licht stört ihn nicht mehr«, sagte Tito.
    Er ging zur Bar hinüber und goss zwei überdimensionale Whiskys ein. Er legte die Uzi und den Sack auf den Tresen.
    »Jetzt kommen sie garantiert nicht zurück«, sagte er. »Sie haben nichts geklaut, nichts durchwühlt. Sie sind nur hierher gekommen, um sie fertig zu machen. Aber sie haben Abelito Elektroschocks verpasst, weil sie etwas wissen wollten. Die Tür wurde nicht aufgebrochen, und diese Schlüssel sind nicht einfach herzustellen. Jemand hat ihnen von innen geöffnet, vermutlich die Tunte mit dem langen Schwanz. Er muss Caputo letzte Nacht angerufen und euch drei denunziert haben. Abel wird Widerstand geleistet haben. Er wusste, was er von diesen Dreckschweinen zu erwarten hatte.«
    Der Dicke setzte sich in einen der Sessel.
    »Was nun? Wo nehmen wir eine Karre her?«, sagte er. »Wir werden eine klauen müssen. Gut, dass ich meine Werkzeuge dabei habe.«
    Er hatte immer zwei Stahlstifte bei sich, mit denen er nahezu jedes Schloss öffnen konnte.
    »Nehmen wir doch Abels Wagen. Er hatte immer Ersatzschlüssel in seinem Safe«, sagte ich.
    »Kennst du die Kombination oder braucht man einen Schlüssel?«
    »Da ist die Kombination.«
    Ich ging zu Abels Leiche hinüber und riss ihm ein Silbermedaillon vom Hals, auf dem stand: »Capri. Eine unvergessliche Nacht 15-X-62.«
    Wir gingen in Abels Zimmer und verschoben sein gigantisches Bett. Dahinter, in die Mauer eingelassen, fanden wir den Safe. Ich öffnete ihn mühelos.
    Es lagen zwei riesige Umschläge mit Kokain drin, etwa 5000 Dollars in kleinen Scheinen, eine Perlenkette und Abels Luger. Es war eine 5 mm, die ich ihm zum fünfzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Der Anblick der Pistole erschütterte mich. Die Schlüssel lagen auf dem Nachttischchen.
    »Nimm schnell eine Dusche und zieh dir andere Kleider an«, sagte Tito. »Ich nehme nicht an, dass es hier in meiner Größe etwas gibt.«
    Ich duschte mich und zog saubere Wäsche an. Ich erinnerte mich an die 45er, die Abel im Kasten versteckt hielt. Ich nahm das Magazin.
    Wir tranken erst noch ein paar Whiskys an der Bar, gingen dann auf direktem Weg in die Garage und stiegen in den Wagen.
    »Wie gehts mit deinem Bein?«
    »Gut. Es stört ein bisschen, aber es blutet nicht mehr. Halte bei einer Telefonzelle an. Ich will wissen, wie es Berta geht.«
    Ich rief an, aber niemand antwortete. Ich versuchte es mehrmals. Nichts.
    »Es antwortet niemand, Dicker.«
    »Versuchs in ein paar Minuten noch einmal. Vielleicht ist deine Mutter hinausgegangen und Berta hört das Telefon nicht oder kommt vom Bett aus nicht an das Telefon heran. Vergiss nicht, dass sie sich nicht bewegen kann.«
    »Ich weiß nicht. Es gefällt mir nicht, Dicker.«
    »Ruf deinen Portier an und sag ihm, er soll mal kurz gegenüber nachsehen, was los ist.«
    Ich rief in Antonios Wohnung an, aber es antwortete ebenfalls niemand. Das war seltsam, denn Fellini verließ die Wohnung nie. Antonio besorgte die Einkäufe früh morgens, und die schmutzige Dicke pflegte sich jeweils beim ersten Klingelton auf das Telefon zu stürzen. Ich rief bei mir an.
    »Hallo!«, antwortete eine Männerstimme.
    »Guten Abend. Spreche ich mit 95-9805?«
    »Ia, Señor. Wen möchten Sie sprechen?«
    »Ist das die Wohnung von Señor Tomassini?«
    »Ia, Señor. Am Apparat.«
    »Ah! Freut mich sehr, Señor Tomassini«, antwortete ich. »Ich bin ein Freund von Gonzales. Ich habe die Ware, die Sie bei ihm bestellt haben. Mein Name ist Pissacane, aus Rosario. Ich habe eben mit Garcia gesprochen.«
    »Ah, Garcia! Klar, Señor Pissacano.«
    »Pissacane«, korrigierte ich ihn.
    »Entschuldigen Sie, Señor Pissicane …«
    »Pissacane«, schrie ich in den Hörer.
    »Tschuldigung, Señor Pissacane. Morgen Vormittag wäre ideal für mich. Aber warum kommen Sie nicht jetzt auf einen Schluck vorbei? Möchten Sie einen Freund mitbringen? Dann könnten wir mit meiner Frau zusammen essen.«
    »Ich möchte Ihnen zu so

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