Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ciara

Ciara

Titel: Ciara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
Vom Netzwerk:
vom regulären Flughafenverkehr stand.
    »Illegal ist die Sache nicht, oder?«, fragte Brendon, als sie in den Hubschrauber einstiegen.
    Ciara und Mike wechselten einen verschwörerischen Blick.
    »However! Setzen Sie sich bitte und schnallen Sie sich an.«
    Eine starke Unruhe breitete sich in Mike aus, die sich zur Furcht steigerte, als der Hubschrauber vom Boden abhob. Erst jetzt befreite Mike das Frettchen aus seiner Tasche, das ungehindert durch alle Kontrollen gekommen war, als verfüge es über die Möglichkeit, sich unsichtbar zu machen. Sofort huschte es zu ihm auf den Schoß und ließ sich streicheln.
    Ciara schaute aus dem Fenster und wirkte entspannt.
     
    Als die Stimme des Piloten über die Kopfhörer zu ihnen dröhnte, schreckte Mike auf. Es war also so weit.
    »Wir landen jetzt.«
    Mike umklammerte die Armlehne mit der Hand des unverletzten Arms so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Es gab einen Ruck und noch einen, dann setzten sie endgültig auf.
    Während Ciara nach wie vor Gelassenheit ausstrahlte, zitterte Mikes Hand vor Nervosität, die Haut unter seinem Gips begann zu jucken, als er den Gurt entfernte. »Wie lange wird der Aufenthalt dauern?« John drehte sich zu ihnen um.
    »Das wissen wir noch nicht.« Mike sah nicht auf und schob das Frettchen wieder in die Tasche zurück.
    »Ihnen ist aber schon bewusst, dass ich nicht unentgeltlich warte?!«
    »Wir brauchen möglicherweise Ihre Hilfe. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass wir etwas Illegales vorhaben, kann es Ihnen doch auch egal sein, wie lange Sie warten und ob wir Sie für eine weitere mögliche Straftat anheuern, oder?« Ciara musterte John.
    Der Pilot räusperte sich. »Ich mache viel für Geld, aber ich bringe keine Leute um oder so was in der Art.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, aber wir müssen jemanden aus der Klinik befreien, damit er nicht getötet wird.«
    Mike wunderte sich darüber, wie offen und mit welcher Bestimmtheit Ciara mit dem fremden Mann plauderte.
    »Verstehe«, sagte Brendon.
    »Tatsächlich?«, Ciara zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich habe erst vor wenigen Tagen ein paar Leute hierher geflogen, alles komische Typen. Einer war auf einer Liege angeschnallt und versuchte den ganzen Flug über mit der Krankenschwester, oder was sie war, zu reden, während sie ihn mit Blutkonserven versorgte. Er hat nie eine Antwort bekommen. Außerdem gibt es Gerüchte über die Klinik.«
    »Gerüchte?«, hakte Mike nach. Doch Ciara winkte ab: »Haben Sie eine Ahnung, wo dieser Mann hingebracht wurde?«
    »Nein.«
    »Okay, halten Sie sich startbereit. – Komm!« Ciara zog Mike an seinem rechten Arm mit und sprang aus der Kabine.
    »Wartet!« Der Pilot folgte ihnen. »Falls ihr noch jemanden für eine handfeste Schlägerei braucht – sollte ich da nicht besser mitkommen?« Er zeigte auf Mikes eingegipsten Arm.
    »Was meinst du?«, fragte Ciara und drehte sich zu Mike.
    »Nun, ich werde sicherlich keine große Hilfe sein. Von daher halte ich es für eine gute Idee. Und da du ihm zu vertrauen scheinst …«
    Ciara nickte und betrachtete dann John Brendon. »Okay!«, entschied sie dann, als habe sie sein Inneres auf Zuverlässigkeit gescannt.
     
    Zu dritt schritten sie über den Strand und liefen den gepflasterten Weg entlang, bis sie das Tor der Klinik erreichten. Niemand empfing sie, doch ihnen war bewusst, dass sie ihr Ankommen nicht hatten verheimlichen können. Rasch gingen sie durch das Tor, quer über den Rasen. Ciara rechts, in der Mitte Mike und links John. Ein Windstoß schob die Gruppe von hinten schneller an das Gebäude heran, Ciaras Haar tanzte wie Feuer im Wind.
    So selbstverständlich, als atmete sie lediglich, streckte Ciara ihre telepathischen Fühler aus. Binnen weniger Sekunden nahm sie Pauls Fährte auf. Sie las seine Spuren auf dem weichen Gras, roch den Duft seiner Haut, nahm seinen Atem in ihrem Gesicht wahr, als stünde er vor ihr, und fühlte seine Verwunderung, als er aus dem Haus trat, ohne dass ihn jemand aufhielt.
    Als seien sie mit einem unsichtbaren Seil an Ciara gebunden, zog sie die beiden Männer hinter sich her in das Gebäude und die Treppe hinauf. Niemand versperrte ihnen den Weg.
    Ciara befand sich auf einer Astralreise in einer anderen Ebene, während sie Pauls Geruch bis zu seiner Zimmertür folgte. Als sie eine Hand auf die Klinke legte, schloss sie die Augen. Sie beobachtete Paul, wie er die Klinke berührte, leise seufzte sie bei dem Gefühl der Verbundenheit, das sich dabei wie

Weitere Kostenlose Bücher