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Ciara

Ciara

Titel: Ciara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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gehen. Ich hoffe, das reicht. Und dann müssen wir eine Möglichkeit finden, Paul zu helfen.«
     
    In einem nahe gelegenen Schnellrestaurant fanden sie Zuflucht vor der eisigen Kälte, die mehr und mehr die Stadt einfror.
    Sie stellten sich in die Schlange und warteten, bis die Bedienung sie nach ihren Wünschen fragte.
    »Ich hätte gerne eine große Portion Pommes, einen Erdbeer-Shake und einen doppelten Burger mit Käse.« Damit auch Ciara ihre Bestellung aufgeben konnte, rückte Mike ein Stück zur Seite. »Ich hätte gern das Gleiche – drei Mal.«
    Unter den argwöhnischen Blicken der Umstehenden trugen sie ihre Tabletts an einen Tisch, der direkt an einem der großen Fenster stand.
    »Wenn ich weiter so viel esse, werde ich dick und fett.« Skeptisch schätzte sie die Kalorien ab, die sich in Form von Pommes und Hamburgern auf ihrem Tablett tummelten.
    »Paul hat auf der Suche nach dir auch so viel gegessen.«
    »Das lässt hoffen.«
    Später tranken sie Cappuccino aus Plastikbechern, der nach heißem Wasser mit zu wenig Kaffee-Instantpulver und noch weniger Milch schmeckte. Nachdenklich rührte Mike das dampfende Getränk mit einem winzigen Löffel um und beobachtete Ciara, die aus dem Fenster starrte. Obwohl er nicht ihre Fähigkeiten besaß, sah er dennoch die strahlende Korona, die Ciara umgab. Wenn sie den Raum betrat, erstarrten die Menschen und verbeugten sich ehrfürchtig. Nicht an diesem Ort, nicht in dieser Zeit, aber sie musste eine Göttin sein, niemand sonst konnte so anziehend, schön und gleichzeitig beängstigend wirken.
    »Irgendwann kommt das alles raus. Und dann?« Ciara blickte weiterhin nach draußen.
    Mike räusperte sich. »Was meinst du?«
    »Die Lügen bei der Polizei«, antwortete Ciara und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mike.
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Paul hätte mich niemals aus dem Krankenhaus schmuggeln dürfen.«
    »Wie hätte er denn die Heilung deiner Wunden erklären sollen? Außerdem willst du jetzt genau das Gleiche für ihn tun. Nur ist das noch viel waghalsiger.«
    »All das wäre nicht passiert, wenn Fear mich tatsächlich sofort getötet hätte.«
    Der Löffel, mit dem Mike seinen Cappuccino-Wasser-Mix umgerührt hatte, rutschte ihm aus der Hand und versank in der hellbraunen Brühe. »Verdammt! Hör auf, so zu reden.«
    Sie schürzte die Lippen »Das hat Paul mir auch schon mal gesagt.« Ruckartig stand sie auf, schob den Stuhl zur Seite und trug das Tablett zu den Geschirrständern. »Lass uns gehen!«, sagte sie, als sie an den Tisch zurückkehrte.
    »Wohin?«
    »Keine Ahnung, komm mit oder bleib. Ich muss Paul da rausholen. Wie, das weiß ich noch nicht.«
    Noch bevor Mike etwas entgegnen konnte, nahm Ciara ihre Tasche und befand sich auf dem Weg zur Tür. Er beeilte sich, sie einzuholen.
     
    Schnellen Schrittes, die Schultern hochgezogen, die Augen zugekniffen, steuerten sie gegen den eisigen Wind, der ihnen ins Gesicht peitschte und Tränen in die Augen trieb, auf einen Taxistand zu.
    »Ich hab kein Geld mehr.«
    Ciara lächelte. »Daran soll es nicht mangeln. Meine Familie war wohlhabend und das Geld ist gut angelegt.«
    »Dann ruhst du dich also auf diesen Lorbeeren aus?«
    »Ich hab letztes Jahr mein Abi gemacht und danach weiter bei meiner Mutter studiert. Am siebten Januar, meinem Geburtstag, wäre auch diese Prüfung gewesen.«
    »Prüfungen? Wofür?«
    Endlich erreichten sie das erste Taxi und Ciara überhörte seine Frage. Mike riss die Hintertür auf, nickte Ciara zu, sie möge zuerst einsteigen, und drängte sich nach ihr in das warme Innere des Autos. In der Luft hing der Geruch von Knoblauch, den ein Fahrgast zurückgelassen hatte. Der Taxifahrer, ein dicker dunkelhäutiger Mann mit krausen Haaren, die weit von seinem runden Kopf abstanden, drehte sich grinsend zu den beiden um: »Verdammt kalt heute, nicht wahr? Wo darf ich die Herrschaften denn hinbringen?«
    »Zum Flugplatz«, dirigierte Ciara ohne zu zögern.
    Aber Mike verneinte kopfschüttelnd.
    »Okay, ich fahr schon mal los. Sobald Sie sich geeinigt haben, sagen Sie mir Bescheid.« Der Fahrer schmunzelte, anscheinend beförderte er nicht zum ersten Mal junge Leute, die sich über ihr Ziel nicht einig werden konnten.
    »Was willst du beim Flughafen? Die verhaften dich, noch bevor du die Eingangshalle erreicht hast«, flüsterte Mike.
    »Wenn wir erst mal da sind, wird uns was einfallen. Irgendetwas – vielleicht was Illegales?!«
    »Du spinnst ja. Langsam wird es mir …« Das Schellen

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