Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
Vom Netzwerk:
Verstehst du?« Sie rüttelte an ihm herum. »Hast du mich verstanden?«
    Tommy nickte.
    »Gut! Dann schwing dich rauf.«
     
    Cinderella schlug die Tür ins Schloss und stellte Tommys Rucksack ab. Gerade als sie ihre Jacke ausziehen wollte, klingelte das Handy. »Preußer.«
    »Major Schulze hier. Wie geht es dem Krabbenburschen?«
    »Er ist derzeit etwas starrköpfig, aber sonst geht es ihm gut.«
    »Freut mich zu hören. Und Ihnen?«
    »Mir?«
    »Ja! Haben Sie sich gut eingelebt?«
    »Ich denke schon. Aber Tommy hat Sie anfänglich sehr vermisst. Moment, ich hole ihn ans Telefon.«
    »Negativ! Ich befinde mich in Australien und kann nicht lange sprechen.«
    »Australien?«
    »Ja! Sondereinsatz Kamelrettung.«
    »Sie retten Kamele?«
    »Genauer gesagt, impfen wir sie gegen unnötiges Rülpsen.«
    »Ah ja! Und weshalb?«
    »Damit sie nicht erschossen werden.«
    »Man erschießt Kamele, weil sie rülpsen?«
    »Korrekt! Weil sie bei jedem Rülpser Methan ausstoßen.Somit sind sie zum Klimakiller abgestempelt und für den Abschuss freigegeben.«
    Tommy schlich näher an Cinderella heran. »Wer rülpst, Mama?«
    »Sei still! Ich kann den Major nicht verstehen.«
    »Ah, der Krabbenbursche. Kann er mich hören?«
    »Ja.«
    »Soldat Null-Null-Drei stillgestanden! Das Ohr an den Hörer gedrückt und zugehört! Ab sofort wird jeglicher Widerspruch mit einem Strafpunkt gewertet und in eine Liste eingetragen. Zu viel davon bedeutet das Aus deiner militärischen Laufbahn. Hast du das verstanden, Soldat?«
    Tommy salutierte. »Ja, Sir!«
    »Hat der Soldat einen Wunsch zu Weihnachten?«
    »Ja, Sir! Piratenschiff und Walkie Talkies.«
    »Das sind zwei! Aber dennoch, gute Wahl, Soldat!«
    »Danke, Sir!«
    Cinderella unterdrückte ein Kichern, als Tommy auch noch die Fersen aneinanderschlug.
    »In Ordnung! Weggetreten!«, ertönte es aus dem Hörer.
    Tommy drehte ab und lief im Armeeschritt den Flur entlang zurück in sein Zimmer.
    »Danke, Major Schulze.«
    »Wofür? Für die Kamelrettung?«
    »Auch das.«
    »Auf Wiederhören!«

Der Jöölboom
    Cinderella konnte es kaum erwarten. Nach Feierabend würde sie nach Hause stürmen und endlich den Weihnachtsbaum sehen, mit dem sie zum ersten Mal ein wirklich schönes Fest haben würde. Immer wieder blickte sie auf die Uhr an der Wand, deren Zeiger sich heute irgendwie langsamer zu drehen schienen.
Weshalb quälst du mich?
Aber die Uhr tickte erbarmungslos weiter.
Ach ja! Endlich Weihnachten!
Kerzen, Lametta und Kugeln hatte sie längst gekauft. Nun freute sie sich auf ein gemeinsames Schmücken in Familie mit einem »O du Fröhliche« auf den Lippen.
    Merle stieß sie an. »Na los, verschwinde.«
    »Nee, die Lohmann sagte vierzehn Uhr.«
    »Nun mach schon. Heute ist Heiligabend. Und Frau Obergenau ist mit der Königssuite gewiss noch bis nach vierzehn Uhr beschäftigt.« Sie schob Cinderella aus dem Zimmer. »Los! Und frohe Weihnacht.«
    Cinderella strich Merle über den Oberarm. »Danke! Du bist ein Schatz.«
    Geschwind eilte sie über den Gang zum Lift.
Ein schöner grüner Tannenbaum, geschmückt in festlichem Rot. Und obendrauf der zerzauste Engel von Großmutter.
In ihrem Kopf stand er schon am Fenstereck des Wohnzimmers. Groß und stattlich, mit Lichtern so hell wie Sterne. Bestimmt hatte Moritz Mühe gehabt, den Baum aufs Fahrrad zu binden.
Ob er bis zum Apartment schieben musste?
Der Fahrstuhl öffnete sich. Cinderella trat ein und drückte auf Erdgeschoss. Sie wunderte sich, weil der nette rothaarige Liftboy fehlte.
Pause? Klo?
Zu gerne hätte sie ihm ein frohes Fest gewünscht. In der unteren Etage ging es wie im Taubenschlag zu. Musiker rannten aufgeregt mit ihren Instrumenten zwischen Garderobe und Gastraum hin und her. Der Dirigent brummelte etwas vor sich hin und schwang dazu sein Stöckchen, während er den Flur im Taktrhythmus voll durchlief. Cinderella huschte fast unbemerkt zwischen den Künstlern hindurch.
Schnell noch umziehen und dann …
    »Frohe Weihnachten«, erklang es hinter ihr. Sie drehte sich um und erkannte Josephs blauen Kittel. »Danke, ebenso.« Er winkte, bevor er im chaotischen Trubel unterging.
     
    Tommy saß schon fertig angezogen auf der Bank im Kindergarten. »Schau mal.« Er hielt einen Weihnachtsmann aus Pappe in die Höhe. »Den habe ich mit Florian gebaut.«
    »Gebastelt«, korrigierte Cinderella ihn.
    »Nee, gebaut haben wir den!« Er schob den Bart des heiligen Mannes beiseite und spritzte mit Wasser.
    »He! Was soll das? Hör auf

Weitere Kostenlose Bücher