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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
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Weihnachtsmann mehr Geld als du?«
    Gute Frage! Hat der Weihnachtsmann überhaupt irgendwelche Einnahmen?
Cinderella fand keine Antwort auf die Frage. Vielleicht würde das ja Moritz wissen. »Lass mich in Ruhe mit dem Quatsch!«
    Tommy blieb stehen. »Doch, Mama! Der muss ganz viel Geld haben.«
    »Wieso?« Cinderella drehte sich um.
    »Der schenkt doch allen Kindern auf der Welt etwas. Das kostet bestimmt ganz viel Geld. Und das muss er alles alleine bezahlen.«
    Santa Claus der große Held?
»Moment, Tommy. Ganz alleine bezahlt er das nicht. Er bekommt Zuschüsse von den Eltern und hat Sponsoren.«
    Er blickte sie fragend an. »So wie unser Fußballverein in Halle?«
    »Ja. So ähnlich.«
    »Dann hat der Weihnachtsmann auch ›Gefördert vom Bauverein Lüppe‹ auf seinem Mantel?«
    »Nein! Ganz sicher nicht. Der hat nur himmlische Sponsoren.«
    »Was sind himmlische Sponsoren?«
    »Nun mach schon! Die Lohmann wartet.«
    Tommy hinkte seiner Mutter hinterher. »Meine Socke wird schmutzig.«
    »Egal!«
    »Sind das Engel so wie Oma Trautchen?«
    »Wer?«, fragte Cinderella genervt.
    »Na, die himmlischen Sponsoren.«
    »Nee, Tommy! Keine Engel! Und damit du endlich Ruhe gibst, verrate ich es dir. Aber das bleibt unser Geheimnis.«
    Tommy nickte.
    »Rentiervereinigung himmlische Pforte. Und nein, der Weihnachtsmann hat kein Logo von denen auf seinem Mantel.«
    Cinderella klopfte an die Tür des Hausmeisters, der sofort öffnete. »Bis später«, sagte sie und schob Tommy hinein. Joseph nickte ihr zu. »Danke«, flüsterte sie, drehte um und lief den Flur entlang.

Ein Geschenk des Himmels
    Als es an der Tür läutete, zuckte Cinderella instinktiv zusammen. Das schlechte Gewissen hatte sie schon am Vortag heimgesucht.
Die von Wegerich! Was sage ich nur?
Zum ersten Mal hatte sie eine Auftragsarbeit nicht fristgerecht fertig bekommen. Und das nur, weil sie sich einfach bei der Arbeit am Prinzessinnenkleid verloren hatte. Jede freie Minute hatte sie davor gesessen und Perle für Perle angebracht. Ein Traum in Weiß, der einen schnell die Zeit vergessen ließ. Aber das würde eine Diva wie Frau von Wegerich wenig interessieren.
    Vorsichtig schlich Cinderella zum Fenster und blickte durch einen Gardinenspalt. Sie konnte jedoch den Porsche der Opernsängerin nicht sehen. Lediglich ein Postauto stand vor der Einfahrt. Cinderella öffnete das Fenster. »Hallo?«, rief sie hinunter.
    »Eine Lieferung für Preußer«, entgegnete der Postmann.
Eine Lieferung? Für mich?
»Ich habe nichts bestellt.«
    »Ist was Größeres. Ein Rad, glaube ich.«
    »Ein Fahrrad? Wer schickt mir denn ein Fahrrad?«
    Der Postbote zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ein Geschenk?«
    »Moment, ich komme runter.« Cinderella schlüpfte in ihre Jacke und huschte die Treppen hinab. Wer, um alles in der Welt, würde ihr ein Rad schicken? Sie musterte das übergroße Paket auf der Suche nach einem Absender.
Familie Mustermann?
»Kenne ich nicht«, sagte sie, vor sich her grübelnd.
    »Kein Wunder. Ist nur ein Musterabsender.«
    »Musterabsender? Wer macht denn sowas?«
    Der etwas rundlich geratene Paketzusteller verzog seinen Mund. »Vielleicht will der Gönner unbekannt bleiben. Nehmen Sie an oder nicht?«
    »Muss ich was zahlen?«
    Er schüttelte den Kopf und überreichte ihr einen Schein. »Nur gegenzeichnen bitte.«
    Cinderella unterschrieb und zerrte das Geschenk zum Hauseingang.
    »Ah, Frau Preußer«, ertönte es aus einem der unteren Fenster. »Was macht der kleine Pirat?«
    »Guten Tag, Frau Schmiedel. Tommy geht’s gut.«
    »Das freut mich zu hören. Und die Liebe?« Elsbeth Schmiedel strahlte über ihre faltigen Wangen. »Vielleicht bringen Sie Ihren Freund zum nächsten Teekränzchen mal mit.«
    »Ja, gerne.« Cinderella begann den Karton aufzureißen.
    »Warten Sie, ich gebe Ihnen eine Schere.«
    »Vielen Dank.«
    Im Nu waren die Plastikriemen durchgeschnitten.
Mein Leihfahrrad! Und sogar mit Kindersattel. Wie ist das möglich?
Cinderella blickte ungläubig auf das dunkelviolette Rad, das ihr plötzlich noch schöner erschien, als sie es in Erinnerung hatte.
    »Sie haben sich ein Rad gekauft. Sehr gut!«, sagte Elsbeth Schmiedel und nickte.
    »Nein! Ich nicht. Irgendwer hat es mir geschickt.«
    »Ein Geschenk also. Wie wunderbar!«
    »Ja, das ist es wohl.« Aber wer steckte dahinter? Niemand außer Joseph wusste davon
. Moment! Moritz und Frau Schmiedel! Denen habe ich es auch erzählt. Hat einer von denen vielleicht …?
Cinderella blickte

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