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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
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Taschen in der Hand.
    »Alles erledigt«, antwortete Cinderella schwermütig. Der Abschied fiel ihr schwerer, als sie dachte. Sie blickte amHaus empor. »Dort oben«, sagte sie, mit der Hand auf die oberen Fenster zeigend. »Da haben wir gewohnt.«
    Er stellte die Taschen ab und blickte hinauf. »Und Sie sind sicher, dass Sie nicht wiederkommen?«
    Tränen liefen über ihr Gesicht. »Ja.«
    Ein Fenster ging auf. »Ach, Frau Preußer. Das wollte ich dem Kleinen gestern schon bringen. Aber die Klingel war abgestellt.« Frau Schmiedel hielt Cinderella einen Beutel mit weihnachtlichen Süßigkeiten und Tommys Funkgerät entgegen. »Es müsste wieder einwandfrei funktionieren, sagt Joseph.«
    »Vielen Dank.«
    »Ach was«, erwiderte Elsbeth Schmiedel. Dann musterte sie den Taxifahrer, der die Reisetaschen wieder aufnahm und zum Auto trug. »Wollen Sie etwa verreisen?«
    Cinderella schnappte nach Luft. Was sollte sie der herzlichen Vermieterin sagen? »Ich …«
    »Ihr Sohn«, rief der Taxifahrer aufgeregt dazwischen. Er stand am Auto und blickte suchend umher. »Er ist weg! Einfach weg!«
    Weg?
    »Was soll das heißen?« Cinderella lief zum Taxi. Aber da war kein Tommy mehr. »Wo ist er?«, fragte sie den Taxifahrer, der fassungslos die Straße entlang starrte.
    »Ich weiß es nicht. Er war plötzlich verschwunden.«
     
    Elsbeth Schmiedel hatte sich eine Strickjacke übergezogen und eilte ihnen entgegen. »Du meine Güte«, sagte sie kopfschüttelnd. »Er wird doch nicht ins Watt gelaufen sein.
    Zur Küste, ins Meer hinein?
    »Bitte nicht!« Cinderella zitterte am ganzen Körper. »Und wenn das Wasser kommt?«, schrie sie. »O Gott, er wird ertrinken!«
    Elsbeth Schmiedel drückte Cinderella fest an sich. »Keine Sorge, Kindchen, ihm passiert schon nichts. Vielleicht sucht er nur Muscheln oder versteckt sich.«
    Cinderella horchte auf.
Muscheln?
Das hatte er immer mit Moritz getan, Muscheln gesucht.
    Der Taxifahrer saß derweil im Wagen und telefonierte. »Die Kollegen und die Jungs von der Küstenwache wissen Bescheid und halten Ausschau«, versuchte er Cinderella zu beruhigen. »Wissen Sie, ob er irgendwas dabei hat? Einen Rucksack oder so?«
    Cinderella schüttelte den Kopf. »Weeß nich, ich globe seine Funke«, sagte sie weinerlich.
    »Er hat ein Funkgerät bei sich? Das ist doch schon mal was«, sagte er sichtlich erleichtert.
    »Ja. Und Lumpi.«
    »Lumpi? Einen Hund?«
    »Nee! Seinen Plüschhasen.« Sie drückte dem Taxifahrer das reparierte Walkie Talkie in die Hand. »Wissen Sie, wie das funktioniert?«
    Er schaute es von allen Seiten an und erläuterte ihr die wichtigsten Funktionen. Cinderella bedankte sich, griff das Funkgerät und lief los. »He, wo wollen Sie hin?«, rief ihr der Taxifahrer hinterher.
    »Zum Strand«, erwiderte sie, ohne stehenzubleiben.
     
    Cinderella rannte die Dünen entlang. »Tommy?«, schrie sie immer und immer wieder. Zwischendurch blieb sie stehen und versuchte Tommy übers Funkgerät zu erreichen. Ohne Erfolg. Kraftlos sank sie auf die Knie.
Bitte lieber Gott, lass nicht zu, dass ihm etwas passiert,
weinte sie ehrfürchtig in sich hinein. Ihr Gewissen plagte sie heftig. Sie wusste, welchen Schmerz er in sich trug, welche Ängste ihn begleiteten. Aber musste er davonlaufen?
    »Tommy, bitte …«, flehte sie in das schwarze Gerät. »Ich verspreche, dass wir ein neues schönes Zuhause finden. Und ein neues Kindermädchen. Und neue Freunde …«
    »Geh weg!«, erklang es zaghaft. »Ich will das alles nicht.«
    »Wo bist du, Schatz?«
    Tommy hüllte sich in Schweigen. Außer einem Rauschen war nichts zu hören. »Tommy? Bitte rede mit mir?«, flehte sie ihn an. Aber das Gerät schwieg und gab keinerlei Hinweise auf seinen Verbleib. Cinderella lief zurück zum Haus. Das Taxi war weg.
    »Da sind Sie ja«, rief Elsbeth Schmiedel. »Der junge Mann hat sämtliche Häuser und Vorgärten abgesucht. Dann musste er los. Ich soll Ihnen diese Karte geben.« In ihren vom Alter gezeichneten Händen hielt sie eine Visitenkarte des Taxifahrers. »Jederzeit – Tag und Nacht«, hatte er hinten draufgeschrieben.
    Cinderella nickte. »Danke! Und die Taschen?«
    »Stehen sicher in meinem Flur. Aber jetzt kommen Sie erstmal rein und wärmen sich etwas auf.«
    Cinderella griff nach Elsbeth Schniedels Händen und senkte ihren Kopf. »Ich konnte ihn nicht finden. Aber …«
    »Aber was?«
    »Ich habe ihn kurz gehört.«
    »Ja und?«
    »Er sagte, ich solle weggehen. Und dass er das alles nicht will.«
    »Um

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