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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
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Himmels willen, was denn?« Was meint der Kleine denn?«
    Cinderella begann erneut zu zittern. »Er will die Insel nicht verlassen …«, schluchzte sie, »… und Moritz.«
    »Sie wollten nicht verreisen, stimmt’s? Sie wollten zurück.« Elsbeth Schmiedel blickte Cinderella fragend an. In ihren Augen war deutlich Unverständnis zu erkennen.
    Cinderella schluckte. »Ja.«
    »Aber warum denn, Kindchen? Jetzt, wo sie so einen netten Freund gefunden haben.«
    Cinderella wischte die Tränen ab und lachte bitter auf. »Moritz? Den gibt es nicht mehr!«
    Der Wasserkocher pfiff lautstark. Elsbeth Schmiedel eilte zur Küche und goss den Tee auf. »Was ist passiert? Haben sie gestritten?«, rief sie. Cinderella starrte aufs Handy. »Mit Moritz?«
    Die Rentnerin nickte. »Er machte so einen netten Eindruck, gestern im Restaurant.«
    Cinderella ignorierte die Beurteilung ihrer Vermieterin. »Die Küstenwache wird doch anrufen, wenn sie Tommy finden, oder?«
    »Ja, sicher! Der Taxifahrer hat denen dreimal ihre Handynummer durchgesagt. Gut, dass ich mir die auf einen Zettel notiert hatte.«
    »Vielleicht sollte ich nochmal zum Strand runterlaufen«, sagte Cinderella ungeduldig und sprang auf.
    »Nun trinken Sie doch wenigstens eine Tasse Tee, bevor Sie wieder hinausrennen«, flehte Elsbeth Schmiedel besorgt. Sie zündete eine Kerze an und stellte sie neben den Weihnachtskranz auf den Tisch. »Die ist für Tommy«, sagte sie. »Ich werde für Sie und den Jungen beten, dass Sie ihn gesund und munter nach Hause bringen.«
    Nach Hause? Wo ist das?
    Cinderella unterdrückte die erneut aufkommenden Tränen. Ein wenig fühlte sie sich wie Grete, deren Hans im Käfig steckte, während sie das Holz, das sein Verderben sein sollte, zum Ofen trug – hilflos und leer, ohne Hoffnung auf Rettung. Und auch die Brotkrumen, die ihren Weg nach Hause zeichnen sollten, waren längst verschwunden.
     
    Es dämmerte, als Cinderella zurückkehrte. Im Wohnzimmer ihrer Vermieterin brannte Licht. Die Stimme von Joseph war zu hören.
    »Und?«, empfing sie Elsbeth Schmiedel.
    Cinderella schüttelte den Kopf. »Und übers Funkgerät? Haben Sie es damit noch einmal versucht?«
    »Ja. Aber da ist nur dieses Rauschen.«
    Joseph Möllemann saß im Wohnzimmer der hageren Rentnerin. Als er Cinderella sah, stand er auf und umarmte sie, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.
    »Die Taschen hat Joseph wieder hochgetragen«, erklärte Elsbeth Schmiedel das Fehlen des Reisegepäcks. Das Briefkuvert in ihrer Hand deutete darauf, dass sie alles wusste. Zusammen mit den Schlüsseln drückte sie es in Cinderellas Hand. »Dieses Kleid ist so wunderschön …« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Schöner als all meine Vorstellungen. Und das Geld stecken Sie mal schön wieder ein.«
    »Aber …«
    »Ich habe den Rest von der Ente im Ofen. Also setzen Sie sich«, verwarf die Seniorin Cinderellas Bedenken. »Mögen Sie Rotkraut dazu?«
    »Gerne.« Cinderella ließ sich auf einen der Stühle fallen. »Wieso spricht Tommy nicht mit mir? Warum?«
    Joseph zuckte schweigend mit den Schultern.
    »Vielleicht tut er das ja mit Ihrem Freund?«, sagte Elsbeth Schmiedel beiläufig, während sie den Teller servierte. »Nun essen Sie erstmal ordentlich. Sonst fallen Sie mir noch um.«
    Mit Moritz? Das würde er vielleicht tatsächlich.
Cinderella starrte das Fleisch auf ihrer Gabel an.
Aber dazu müsste ich ihn anrufen.
Sie schlang das Stück Entenbrust hastig hinunter.
Und ihn bitten zu kommen? Nein!
Dann blickte sie zuJoseph, der am Fenster stand und hinaussah. »Wer ist er? Ich meine Moritz«, fragte sie.
    »Dat is keene üble Jung, dat Wegener Mäxchen.«
    Cinderella verschluckte sich und rang nach Luft.
Wegener? Der Sohn vom Boss?
    »Was?«, keuchte sie hustend.
    Joseph steckte seine Hände in die Hosentaschen. »Ne Jeck mit jootem Hätz, der Maxe.«
    Nein! Eine Sumpfkröte, die auf die falsche Annonce gesprungen war,
dachte Cinderella leiderfüllt. »Ob Tommy mit ihm reden wird?«
    Joseph nickte. »Dat is joot möchlich.«
    »Ich wusste doch, dass ich den jungen Mann irgendwoher kenne«, sagte Elsbeth Schmiedel. In ihrer Hand hielt sie eine Kanne Friesentee. Sie blickte kopfschüttelnd zu Joseph. »Und du hast nichts gesagt?«
    »Jo!« Er nahm ihr den Tee ab und setzte sich. »So is dat.«

Goodbye, my Love!
    Cinderella atmete tief ein. »Hallo, Moritz. Oder sollte ich lieber Herr Wegener sagen?«
    Er seufzte auf. »Du weißt es also. Von Joseph, nicht wahr?«
    »Und wenn

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