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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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gemacht.
    Blind hatte er sich über alle Regeln hinweggesetzt, nun musste er leiden.
    Vielleicht werden die Verhandlungen über meine Fluggesellschaft ja dieselbe Wirkung wie eine kalte Dusche haben, dachte er, als er die Rücklichter des Wagens verschwinden sah.
    Vielleicht musste er sich schlicht und einfach nur zusammenreißen.
    „Hoheit.“ Der Oberkellner begrüßte ihn formvollendet und führte ihn in einen privaten Raum, der für dieses sehr diskrete Dinner gebucht worden war. „Es ist schön, Sie wieder einmal zu sehen.“
    „Ich freue mich auch, George.“
    Während er dem Maître die breite Treppe hinauf folgte, nahm er innerlich bewusst Abstand von der internationalen, kosmopolitischen Welt. Mit jedem Schritt rief er sich seine eigene Kultur, seine eigene Geschichte und Zukunft in Erinnerung. Er erkundigte sich nach der Familie des Mannes in der Weise, wie es in Arabien die Höflichkeit verlangte, wo es einer Beleidigung gleichkam, wenn man nach der Ehefrau und den Töchtern fragte.
    „Wie geht es Ihren Söhnen?“, fragte er, so wie es auch sein Vater und sein Großvater getan hätten.
    Diana fuhr zurück in die Firma, trug die Strecken in ihr Fahrtenbuch ein, wickelte die zerbrochene Schneekugel in Zeitungspapier und entsorgte sie. Dann saugte sie den Wagen.
    Sogar einen Bissen von dem Sandwich, das sie sich auf der Rückfahrt gekauft hatte, brachte sie hinunter.
    Aber obwohl ihre Hände beschäftigt waren, konnte sie ihre Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Wieder und wieder durchlebte sie den Moment, als Zahir sie geküsst und sie sich für einen kurzen Augenblick wie eine Prinzessin gefühlt hatte.
    Zahir hatte Diana absagen wollen. Er hatte vorgehabt, sie um elf Uhr anzurufen und nach Hause zu schicken. Aber dann vergaß er den Anruf, und als er aus dem Restaurant trat und sie warten sah, wusste er, dass sein Unterbewusstsein ihm einen Streich gespielt hatte. Er konnte nicht anders, als sich darüber zu freuen.
    Er wollte in diesem Augenblick nicht allein sein, wollte seine Aufregung mit jemandem teilen. Mit einer Frau, deren Lächeln ihn tief berührte und sein Herz erwärmte.
    „Sie hatten einen langen Tag, Metcalfe. Haben Sie noch fünf Minuten für mich übrig?“
    „Ja … ja, natürlich. Wohin wollen Sie?“
    „Nirgendwohin. Machen Sie einen Spaziergang mit mir um den Platz?“
    Vielleicht hatte er diesmal den richtigen Ton getroffen, oder vielleicht spürte sie die vibrierende Erregung, die von ihm ausging und die er im Beisein der Finanziers hatte unterdrücken müssen. Auf jeden Fall schloss sie den Wagen ab und begleitete ihn.
    „Man sieht gar keine Sterne“, sagte er aufblickend. „Die helle Beleuchtung in London stiehlt uns den Sternenhimmel. In der Wüste wäre die Nacht schwarz, die Sterne wären zum Greifen nah.“
    „Ehrfurcht gebietend.“
    „Ja, Sie haben recht. Die Leere, die Kälte und die Stille, nur der Wind ist zu hören. Jeder wird dort ehrfürchtig. Man wird sich bewusst, wie klein man ist, wie unbedeutend.“
    „Ist Ihr Treffen nicht gut gelaufen?“, fragte sie besorgt.
    „Besser, als ich zu hoffen wagte.“ Eine selten arrogante Alles-oder-Nichts-Stimmung war ihn beim Dinner an diesem Abend überkommen. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, sich nicht auf die üblichen Spielchen eingelassen, war direkt aufs Ziel zugesteuert, hatte sein Angebot und seine Bedingungen genannt. Und er war überzeugend gewesen. „Abgesehen von den Teilnehmern des Dinners sind Sie die Erste, die es erfährt – Ramal Hamrah bekommt eine eigene Fluggesellschaft.“
    „Oh. Das ist großartig.“
    „Jeder Geschäftsabschluss ist großartig, nur die Zahlen unterscheiden sich.“ Dann sah er sie an. „Wenn Sie erst ihr pinkfarbenes Taxi kaufen, wird das eine riesige Sache.“
    „Es wird ein Wunder“, sagte sie schwärmerisch. „Wenn es jemals so weit sein sollte, das verspreche ich Ihnen, dann schaue ich hoch zu den Sternen und nehme mir vor, nicht größenwahnsinnig zu werden.“
    Er fasste sie am Arm, während sie die Straße überquerten, und als sie sicher auf dem gegenüberliegenden Gehweg ankamen, hielt er sie weiter untergehakt und blickte in den rötlichen Nachthimmel auf. „Aber nicht in London, Metcalfe.“ Für einen Augenblick versteifte sie sich, doch vielleicht war es die Verwendung ihres Nachnamens, die sie beruhigte, und sie entspannte sich wieder. „Obwohl man ins Planetarium gehen könnte.“
    „Nicht nötig. In London sucht man die Sterne nicht am Himmel. Man

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