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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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fühlt und plötzlich wieder aus Kashamak weg will?
    Sie könnte gehen und das Kind zurücklassen. Er würde für seinen Sohn oder seine Tochter sorgen, wie sein Vater für ihn gesorgt hatte. Wusste er denn nicht besser als jeder andere, dass ein Kind auch ohne Mutter groß wurde?
    Hassans Herz schlug wie ein Vorschlaghammer in der Brust, als er sich der einmaligen Chance bewusst wurde, die plötzlich vollkommen unerwartet in Reichweite lag. Vielleicht war das die Antwort auf seine Gebete? Der Erbe, den sein Volk sich sehnlichst wünschte, wie er sehr wohl wusste, und den er bisher verweigert hatte, weil er den Gedanken an eine Ehe nicht ertrug.
    Doch jetzt war dieser Schritt unausweichlich. Und das änderte alles.
    Ella sah, wie sich sein Körper anspannte und sein Blick sich verdunkelte. Sie musste auf der Hut sein. „Und was ist, wenn ich nicht mitkommen will nach Kashamak?“
    „Ich glaube nicht, dass dir wirklich eine Wahl bleibt.“ Aus Hassans Stimme war jede Verbindlichkeit verschwunden, denn eine Alternative erschien ihm plötzlich undenkbar. Niemals würde er zulassen, dass sein Kind sich zu einem oberflächlichen Egozentriker entwickelte wie die Jacksons. „Dein Wohlergehen ist ab sofort mein Hauptanliegen, Ella“, versuchte er es in sanfterem Ton. „Aber das kann ich nicht gewährleisten, wenn ich Tausende von Meilen entfernt bin.“
    Auf sie wirkten seine Worte so kalt und leer wie der Blick seiner schwarzen Augen. Ella schauderte. Sie glaubte Hassan kein Wort. Hier ging es um Macht und Besitz. Und an sein Kind kam Scheich Hassan Al Abbas eben nur über die Mutter heran.
    Trotzdem musste sie ihm recht geben – sie hatte keine Wahl, nicht als Mutter eines zukünftigen Scheichs oder einer kleinen Sheikha .
    Wie diese Neuigkeit wohl in Hassans Heimat aufgenommen würde? Zum ersten Mal dachte Ella an die Menschen in Kashamak und spürte einen seltsamen Stich von Eifersucht bei dem Gedanken daran, dass wahrscheinlich jeder seiner Untertanen den Vater ihres zukünftigen Kindes besser kannte als sie.
    „Wie werden deine Leute es aufnehmen, wenn du mit einer westlichen Frau im Schlepptau zurückkehrst, die auch noch schwanger ist?“
    „Das wäre absolut inakzeptabel“, erwiderte er, „… weshalb wir auch auf der Stelle heiraten müssen.“
    Heiraten? Ella glaubte sich verhört zu haben. Ihr Herz setzte vor Schock einen Schlag aus. „Bist du verrückt geworden?“
    „Nicht dass ich wüsste. Was ist mit dir, Cinderella? Immer noch auf der Suche nach dem blond gelockten Märchenprinzen?“
    Ella dachte an die diversen Heiraten ihres Vaters und der Frauen, auf deren Herzen und Gefühlen er dabei hemmungslos herumgetrampelt hatte. „Ich bin zu alt, um noch an Märchen zu glauben.“
    „Ich auch, also haben wir vielleicht mehr gemeinsam, als du bisher angenommen hast. Keiner von uns beiden hegt romantische Illusionen, die zerstört werden können, damit sind wir möglicherweise sogar das ideale Paar. Dazu steht man in meinem Land dem Thema Scheidung überraschend liberal gegenüber. Solltest du Kashamak irgendwann unerträglich finden, werde ich dir deine Freiheit zurückgeben … nach der Geburt des Kindes.“
    Mit dem Angebot einer leichten Scheidung machte Hassan seinen Heiratsantrag zur Farce. Und trotzdem schien eine Ehe die vernünftigste, wenn nicht einzig gangbare Lösung ihres Problems zu sein.
    Wenigstens bestand eine Möglichkeit zur Flucht! Ella nahm sich vor, sie bei erstmöglicher Gelegenheit zu ergreifen, um dem Albtraum ein Ende zu machen, in dem sie sich befand, seit sie Hassan Al Abbas auf der Verlobungsparty in Santina über den Weg gelaufen war.
    „Und wenn ich mich weigere?“, bäumte sie sich ein letztes Mal gegen die drohenden goldenen Fesseln auf.
    „Mach es dir doch nicht schwerer als nötig, Cinderella“, sagte er so ruhig und gelassen, dass sie erst recht schauderte. „Nun?“
    Seufzend senkte sie den Kopf. „Also gut, ich heirate dich.“
    Hassan schaute in ihr blasses, angespanntes Gesicht, und um seinen Mund spielte ein schwaches Lächeln. Soviel zu seinem Status als unwiderstehlicher Herzensbrecher! Frauen auf der ganzen Welt rissen sich förmlich darum, einen Ehering von ihm angesteckt zu bekommen, und seine Braut sagte nur mit offensichtlichem Widerstreben ja.

6. KAPITEL
    „Dann heißt du also wirklich Cinderella?“
    Ella sah aus dem Seitenfester der Limousine und bestaunte atemlos die vorbeifliegende Wüstenlandschaft. Dann wandte sie sich dem Mann an ihrer

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