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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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einen Tick männlicher zu wirken. »Pauline ist die Balletttänzerin mit dem Knoten im Haar?«, fragte Leopold interessiert, denn er liebte Ballett, wie sich herausgestellt hatte. Nachdem wir Louisa zum Geburtstag gratuliert und unsere Geschenke überreicht hatten, scannte ich das Wohnzimmer nach Paule und Enrico ab. Zum Glück hatte der so spontan Zeit gehabt und Laura zu Hause gelassen.
    Louisas Eltern waren so nett gewesen, übers Wochenende zu verreisen, damit wir ungestört feiern konnten. Im Gegensatz zu Stephanie, die beinahe einen Anfall bekommen hatte, als ich das erzählt hatte, hatten sie bei so einer Aktion keine Bedenken. »Vielleicht sind sie in der Küche beim Buffet«, mutmaßte ich und schleppte die beiden hinter mir her. Und tatsächlich: Pauline und Enrico hantierten beide an der Kaffeemaschine herum, tief versunken in ein Gespräch.
    »Hallo Schatz, du siehst heute Abend umwerfend aus. Tut mir leid, dass ich so spät bin«, rief Leopold und stürzte auf Paule zu. Die guckte erst etwas irritiert, fing sich dann aber schnell wieder. »Rot steht dir wirklich sensationell«, schwärmte Leo und erreichte damit natürlich genau das, was wir beabsichtigt hatten – nämlich dass Enricos Blick beinahe in Paules Ausschnitt versank. Pauline fiel Leopold bilderbuchmäßig um den Hals und küsste ihn einen kleinen Tick länger als nötig. Enrico räusperte sich und ich hätte mich wegschmeißen können. Unser Plan schien tatsächlich zu funktionieren! Nachdem in der Küche so weit alles im grünen Bereich war und wir beide erst mal nicht mehr gebraucht wurden, ging ich mit GG zurück ins Wohnzimmer und machte ihn mit Louisas Freunden bekannt.
    Dabei entging mir nicht, dass er besonders von Marc, einem Mitspieler aus Louisas Handballverein, angetan war. Der stand aber meines Wissens nach nicht auf Männer. »Nun gönn mir doch auch mal ein bisschen Spaß, Pauline ist schließlich versorgt. Auch wenn ich nicht auf der Suche nach einem festen Freund bin, habe ich nichts gegen einen kleinen Appetithappen zwischendurch«, raunte GG mir ins Ohr, als ich demonstrativ zu hüsteln begann.
    »Schon gut, schon gut, mach, was du willst«, antwortete ich und ärgerte mich ein bisschen. Mittlerweile bereute ich es nämlich, nicht mit Daniel hierher gekommen zu sein. Je länger die anderen Gäste um mich herum flirteten und knutschten, desto mehr wuchs meine Sehnsucht.
    Daniel war an jenem Abend in der Buchhandlung so dermaßen nett, zuvorkommend und aufmerksam gewesen, wie ich es bislang noch nie bei einem Typen erlebt hatte. Nach dem Tee hatte er mir den Bildband seines Lieblings-Street-Art-Künstlers gezeigt, der unter Pseudonym arbeitete: die lebende Legende Banksy, der angeblich aus Bristol stammte und von Kunstsammlern der ganzen Welt geschätzt und gekauft wurde. Sogar Brad Pitt und Jude Law schwärmten für seine ironischen, doppeldeutigen Arbeiten. Vollkommen fasziniert und angesteckt von Daniels Begeisterung hatten wir mindestens eine Stunde damit zugebracht, uns Banksys Fotografien anzuschauen.
    Erst gegen halb elf hatte ich schließlich den Bildband sowie ein allgemeines Buch über Street-Art gekauft. Und Daniel hatte angeboten, dass ich ihn jederzeit fragen könne, falls ich noch etwas wissen wollte – oder mal wieder Lust auf einen Exklusivabend bei Petersen & Lachmann hatte.
    »Na, träumst du?«, fragte GG grinsend und knuffte mich in die Seite. »Äh, ich glaub schon«, antwortete ich verlegen. »Und du? Wie läuft’s mit Mister Handball?«
    »Wir treffen uns nächste Woche im Atelier, weil ich ihm meine Sportkollektion zeigen will. Marc ist offenbar ganz angetan von der Vorstellung, mal ein eigens für ihn entworfenes Shirt zu tragen…«
    »Apropos eigens entworfene Sachen«, antwortete ich. »Hast du irgendeine Idee, was ich an den drei Abenden des CLC-Festivals tragen könnte? Mein Shopping-Trip mit den Mädels war nämlich eine totale Pleite und ich will schließlich gut aussehen…«
    »Und dir natürlich anlässlich des Events deinen Traummann angeln!«, vervollständigte GG den Satz und grinste dabei über beide Ohren. Natürlich hatte ich ihn schon gnadenlos mit dem Thema Daniel zugetextet. »Hm, mal sehen… was könnte ein liebreizendes Mädchen wie du tun, um ihren nicht weniger liebreizenden Designer-Freund davon zu überzeugen, es mit drei atemberaubenden Outfits auszustatten, wie die Welt sie noch nie gesehen hat?!?«
    »Und mit Schuhen, die einem die Schuhe ausziehen«, lachte Leopold, Arm

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