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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Bistrotische ein – und das alles nur, weil Felicia heute Nacht volljährig wurde.
    Stephanie überwachte die Vorbereitungen mit einer Ernsthaftigkeit, als ginge es darum, den Papst persönlich bei uns zu Hause zu empfangen.
    »Wo steckt denn eigentlich Felicia?«, fragte ich Kristen, die, anstatt zu helfen, andauernd vom Essen naschte. »Erst im Spa, dann bei der Kosmetik und jetzt müsste sie eigentlich beim Friseur sein«, antwortete sie und knabberte an einem mit Schafskäse gefüllten Blätterteigröllchen.
    »Zu ihrer Party kommt sie dann aber schon noch rechtzeitig?«, fragte ich und konnte mir dabei einen höhnischen Unterton nicht verkneifen. »Na, ihr beiden Hübschen, alles klar?«, wollte Paps wissen und trat zu uns an einen der Stehtische. »Alles klar!«, antwortete ich und überlegte, wie ich unauffällig etwas vom Essen beiseiteschaffen konnte. Louisa, Leopold, Paule, GG und ich würden später bestimmt Hunger kriegen…
    Natürlich war Felicia schlussendlich nichts anderes übrig geblieben, als mich zähneknirschend zu ihrem Geburtstag einzuladen, und ich hatte genauso zähneknirschend angenommen. Aber ich würde diesen Abend auch nur deshalb überleben, weil ich wusste, dass ich später noch mit den anderen losziehen und Bilder kleben würde. Da ich die ganze letzte Woche wie besessen gemalt hatte, freute ich mich nun riesig darauf, den Bauzaun weitergestalten zu können. »Wie viele Gäste kommen denn eigentlich?«, fragte ich Paps, weil ich allmählich den Eindruck bekam, dass das Ganze ein wenig überdimensioniert wurde.
    »Ich glaube, so in etwa sechzig«, antwortete Paps.
    Sechzig? Wo sollten die denn alle herkommen?
    Bislang hatte ich bei uns zu Hause weder eine Freundin von Felicia noch einen Freund oder Klassenkameraden gesehen. Nur Kristen brachte außer Harry/Adrien Potter gelegentlich eine Freundin oder auch mal jemanden aus der Schule mit nach Hause. Und ich ja sowieso. Aber Felicia?!?
    Einen ihrer Gäste kannte ich jedoch auf alle Fälle: Daniel Petersen. Und ich war mir noch nicht ganz sicher, wie ich es schaffen würde, seine Anwesenheit zu ertragen – noch dazu in unserer Wohnung! Aber was konnte ich jetzt noch tun, um dem ganzen Mist aus dem Weg zu gehen?
    »Ich fliege übrigens bald für zwei Wochen nach Südostasien«, sagte Paps unvermittelt und ich schrak zusammen.
    Zwei ganze Wochen allein mit den Grazien?
    »Wann denn genau?«, fragte ich mit einem unguten Gefühl im Magen, das sich noch steigerte, als ich plötzlich Angst davor bekam, heute Abend neben Felicia nicht gut genug auszusehen. Keine Ahnung, woher dieser Gedanke plötzlich kam, denn bis eben hatte ich mich eigentlich noch ganz gut gefühlt.
    Bis eben hatte ich allerdings auch krampfhaft versucht, nicht daran zu denken, dass Daniel heute ebenfalls hier sein würde. Ich hörte Paps gerade noch sagen: »Vom 3. bis 18. Dezember«, bevor ich auch schon in mein Zimmer stürmte. Dort angekommen plünderte ich meinen Kleiderschrank, wobei mich La Perla mit seinem Geflatter noch nervöser machte. Wieso hatte ich eigentlich nur solchen Billigfummel?
    Wann hatte ich beschlossen, dass Orange eine tolle Farbe für mich sei?
    Wann war ich auf die absurde Idee gekommen, geringelte Strümpfe gut zu finden?
    Und was hatte ich mir dabei gedacht, eine hautenge Jeans mit Blumenmuster zu kaufen?
    Wäre es nicht so spät gewesen, hätte ich einen Notruf an GG abgefeuert, aber jetzt blieb mir dummerweise nur noch eine halbe Stunde, bis die Party offiziell losging.
    Als ich kurz drauf die ersten Gäste im Flur hörte, beschloss ich spontan, das totale Kontrastprogramm zu Felicia aufzulegen: Ich trug GGs abgerockte Sprayer-Jeans, darüber ein punkiges Sweatshirt in den Farben Pink, Schwarz und Grau und versteckte meine Haare unter einer lila Strickmütze. An den Füßen trug ich feste Schnürboots, die mir das Gefühl gaben, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen.
    Sollte Felicia ruhig mit den Absätzen ihrer Peep-Toes den Parkettboden durchlöchern und in ihrem Paillettenkleidchen vor sich hin glitzern – ich war eben ein anderer Typ.
    Und das war auch gut so!
    Als ich vor dem Spiegel stand und ein paar Mal tief durchatmete, klopfte es an der Tür.
    Nanu?
    »Ich bin’s, Daniel, darf ich reinkommen?«
    Oh mein Gott! Was sollte ich denn jetzt tun?
    Daniel in meinem Zimmer, das würde ich bestimmt nicht überleben… »Komm rein«, antwortete ich schließlich mit zitternder Stimme und tat so, als müsste ich noch dringend mein

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