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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Paule fiel, stutzte er einen Moment. »Du kennst Pauline aus dem Ballett«, beeilte ich mich zu erklären und überlegte kurz, wie ich geschickt den Namen Leopold ins Spiel bringen konnte. Denn Daniel guckte schon wieder so, als würde ihm gerade ein Engel begegnen.
    Halt! Stopp! Schluss mit dem Neid! Pauline ist deine beste Freundin!, sagte ich mir und versuchte, mich zu beruhigen. »Und um deine Frage zu beantworten: Ja, es ist total toll hier. Vielen Dank noch mal für die Einladung.«
    »Schön, freut mich!« Daniel grinste.
    »Ach hier bist du«, mischte sich nun das Mädchen ein, das gestern am Fleettheater den Empfang gemacht hatte, und stellte sich dicht neben Daniel. VIEL ZU DICHT für meinen Geschmack!
    »Darf ich euch bekannt machen? Meine Freundin Violetta. Das sind Cynthia, die du gestern schon gesehen hast, und ihre Freundin Pauline. Felicia und Luc kennst du ja.«
    »Und ich kenne dich nicht nur vom Theater, sondern auch aus der ›Ersten Liebe‹«, ergänzte Violetta, gab mir die Hand und lächelte. Ich versuchte, gegen die Wirkung der Worte Meine Freundin anzukämpfen und nicht ins Bodenlose zu fallen, als Daniel auch noch den Arm um sie legte.
    Eines war jetzt allerdings klar: Felicia war nicht seine First Lady und würde es vermutlich auch nie sein.
    Ausnahmsweise hatten wir etwas gemeinsam: So wie es aussah, hatte Violetta uns beide ausgestochen.
    Dann war sie wohl auch die Frau, der Daniel ursprünglich eines meiner Sprayer-Motive zum Geburtstag schenken wollte.
    Als ich spät am Abend todtraurig nach Hause ging (Felicia war aus irgendeinem Grund noch geblieben), versuchte ich, mich mit dem Gedanken an den morgigen Tag zu trösten. Viel wichtiger als die Frage, wer nun Daniels Freundin war, sollte doch sein, ob es GG gelingen würde, am Design-Wettbewerb teilzunehmen. Und weil auch ich natürlich alles dafür tun wollte, simste ich schließlich: »Ich sterbe zwar vor Angst, aber ich mach’s!«
    Danach legte ich mich mit pochendem Herzen ins Bett und versuchte, die Erinnerung an Daniel und Violetta zu verdrängen.
    Manche Dinge sollten eben nicht sein…

30.
    Irgendetwas nervte entsetzlich und störte meinen Schlaf.
    Klingelte da irgendwo ein Telefon oder war das wieder La Perla, der sich einen Spaß daraus machte, den Klingelton meines Handys zu imitieren?
    Mühsam rappelte ich mich auf und versuchte, die Augen zu öffnen, um einen Blick auf mein Handy zu werfen. »The Famous GG« stand im Display und sofort war ich hellwach. Heute war Samstag und die Jury hatte entschieden, ob Gernot seine Designs zeigen durfte. »Rat mal, Liebchen, wessen Kleider heute auf dem CLC-Catwalk gezeigt werden?«, tönte es mir gut gelaunt entgegen. »Und rat mal, wer jetzt dringend aus den Federn muss, um noch ein bisschen Laufsteg-Training zu absolvieren?« Ach du Schande, das hatte ich ja total verdrängt. »Wir treffen uns in einer Stunde im Atelier. Meinst du, du schaffst das?« Ich grummelte was von »Mhmglaubschon« und legte auf. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen? Im Mittelpunkt zu stehen, war noch nie wirklich mein Ding gewesen. Ich hatte immer schon lieber die Geburtstage anderer gefeiert als meinen eigenen und grundsätzlich Lampenfieber vor Aufführungen aller Art gehabt. Als wir im Kunstunterricht den Bauzaun mit meinen Bildern besichtigt hatten, wäre ich am liebsten in das nächste Erdloch gekrochen. Aber all das war ein Klacks im Vergleich zu dem Auftritt, der mir heute Abend noch bevorstand.
    Im Gegensatz zu den Theaterstücken, die gestern schon tagsüber gezeigt worden waren, fanden die Modenschauen der Designer heute erst ab achtzehn Uhr statt. Und vermutlich würde Daniel auch bei diesem Event dabei sein.
    Mit Violetta…
    Das Handy klingelte erneut: »Du kommst doch wirklich oder hast du dich wieder hingelegt?«, fragte GG, als könne er meine Gedanken lesen. »Wenn dich das irgendwie motiviert: Ich hab eine kleine Überraschung für dich.«
    Oh nein, nicht das auch noch. Mein Bedarf an Überraschungen war fürs Erste wirklich gedeckt. Ich antwortete: »Bin schon unterwegs!«, und stieg grummelnd aus dem Bett. Als ich sah, dass sogar La Perla noch friedlich schlummerte, sank meine Laune auf den Nullpunkt. Ich musste mich an einem Samstag abrackern und Daniel hatte eine Freundin. Großartig!
    Mit meinen Outfits im Gepäck lief ich eine Stunde später im Atelier ein, nachdem ich mich zuvor vergewissert hatte, dass es Stephanie halbwegs gut ging und Kristen sich um sie kümmerte. Felicia

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