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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Jury-Begründung vorlas und im Anschluss daran drei Schecks überreichte. Der erste war mit dreißigtausend Euro dotiert, der zweite mit zwanzigtausend und Jolanda bekam immerhin zehntausend. »Dorschungsgruppe, was ist das denn für ein Name?«, kicherte Paule, sichtlich angeheitert von ihrem Sekt. Ich zuckte mit den Schultern: »Das ist so ähnlich wie Rimini Protokolle, Studio Braun oder Oper Dynamo West«, antwortete ich und sah gerührt zu, wie Daniel seinen Freund Luc umarmte und die beiden anschließend mit den anderen Gewinnern für die Fotografen posierten. Das musste wirklich ein irres Gefühl sein!
    »Meinst du, GG schafft es, morgen dabei zu sein?«, fragte Pauline und zog mich Richtung Buffet, wo glücklicherweise noch einiges übrig geblieben war. »Das hoffe ich sehr«, antwortete ich, während ich genüsslich Kürbissuppe mit Orange und Ingwer löffelte. »Stell dir mal vor, er würde tatsächlich gewinnen, das wäre der absolute Hammer!«
    »Meinst du, er hat da auch die Chance, Schuhe von Leo zu präsentieren?«, fragte Paule und blickte verträumt in die Ferne. Es war schön zu sehen, wie gut es ihr ging, seit dieser Idiot von Enrico kein Thema mehr war. Leopold schien wirklich super zu ihr zu passen und sie glücklich zu machen. »Bestimmt. Sie werden zwar nicht bewertet, aber GG wird garantiert alles tun, um die Presse auch darüber zu informieren, auf welchen Schuhen seine Models über den Laufsteg stöckeln.«
    Wie aufs Stichwort vibrierte mein Handy, das ich natürlich auf lautlos gestellt hatte. Hoffentlich war nichts mit Stephanie!
    Doch es war eine SMS von Gernot: »Traust du dir zu, morgen deine drei Outfits vorzuführen?«
    »Ist irgendetwas passiert?«, fragte Paule besorgt. »Du bist ja total blass!« Ich reichte ihr wortlos mein Handy, damit sie lesen konnte. »Aber da gibt es doch gar nichts zu überlegen. NATÜRLICH machst du das! Wozu hast du schließlich gestern stundenlang Laufstegtraining gehabt?«
    Ich schnappte nach Luft: »Hallo, geht’s noch? Ich bin gerade mal ein paar Meter auf und ab gewackelt, und das auch nur, damit ich halbwegs unfallfrei den Abend überlebe. Nicht um teure Klamotten auf einem echten Catwalk zu präsentieren. Außerdem bin ich viel zu klein für so was und total unbegabt!«
    »Aber GG hat dir die Kleider nun mal auf den Leib geschneidert und wird schon einen Grund dafür haben, dass er dich fragt. Er wird sich doch nicht seine eigene Show ruinieren wollen.« Auch wieder wahr…
    »Na ihr beiden, amüsiert ihr euch?«
    Oh shit, Felicia. Die hatte ich ja total vergessen.
    »Danke, alles bestens«, antwortete ich abweisend.
    »Ich finde es übrigens total ungerecht, dass Luc nur den zweiten Platz bekommen hat«, fuhr sie fort, ohne zu registrieren, dass sie echt nervte. »Ach ja, warum denn?«, fragte ich spitz zurück. Ich konnte mich nicht erinnern, sie in der gestrigen Aufführung gesehen zu haben. Wie also wollte sie dann die Qualität seiner Inszenierung beurteilen? »Die Dramatisierung eines Skandalbuchs ist halt eine ziemlich sichere Sache. Sex sells, das weiß doch jeder. Und wenn dann noch Fäkalausdrücke en masse benutzt werden, ist doch klar, dass die Masse darauf abfährt.«
    Ich verdrehte innerlich die Augen und wusste einen Moment lang nicht, was ich schlimmer fand: die Tatsache, dass Felicia das Wort Dramatisierung benutzte, oder ihr Aussehen am heutigen Abend. Wüsste ich nicht, was für ein mieser Charakter in dieser Hülle steckte, würde ich mich auf der Stelle in sie verlieben, so toll sah sie heute wieder aus.
    »Da muss ich dir leider widersprechen«, mischte sich nun Luc ein, der zusammen mit Ben und – Achtung Herz! – Daniel zu uns getreten war. »Die Kollegen haben dieses Stück so wunderbar inszeniert, dass man nur neidlos anerkennen kann, dass es um Klassen besser ist als die Buchvorlage. Die Fäkalsprache – wie du es nennst – ist auf ein Minimum reduziert, Bühnenbild und Kostüme sind in keinster Weise naturalistisch und regietechnisch liegt der Schwerpunkt auf dem emotionalen Konflikt der einsamen Hauptfigur, ähnlich wie in meinem Stück. Auch wenn ich den Preis natürlich gerne selbst gewonnen hätte, muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich als Jury nicht anders entschieden hätte.«
    Ich kicherte in mich hinein, weil Felicia mit offenem Mund dastand und so aussah, als hätte man ihr gerade ihre Lieblings-Barbie geklaut. »Gefällt euch die Party?«, wandte sich nun Daniel an Paule und mich. Als sein Blick auf

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