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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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und Stephanie wieder in ihre Zimmer gegangen waren, erinnerte ich mich daran, dass ich noch das Badewasser ablassen musste. Daniel folgte mir Richtung Badezimmer und wirkte auf einmal etwas verlegen. »Hättest du zufällig Lust auf einen kleinen Spaziergang im Schnee? Ich würde gern ein bisschen mit dir reden, über den Polizeibesuch gestern beim Festival und deinen überstürzten Aufbruch und das alles«, sagte er und ich bekam schon wieder Herzrasen. An sich war so ein Winterspaziergang ja etwas sehr Romantisches… aber unter diesen Umständen klang es eher nach einer Art Verhör. So wie es aussah, blieb mir jetzt langsam nichts anderes mehr übrig, als reinen Tisch zu machen. Also schnappte ich mir meine Daunenjacke und die Thermoboots und folgte Daniel, der mich Richtung Hafen lotste.

34.
    Wir stapften eine Weile schweigend nebeneinanderher und ich konnte mich kaum zurückhalten, nicht einfach nach Daniels Hand zu greifen. Als wir an den Landungsbrücken angekommen waren und auf die Elbe schauten, in der bereits einige Eisschollen schwammen, drehte er sich plötzlich zu mir um und sah mir fest in die Augen. »Ich muss dich etwas fragen, Cynthia: Bist du AP?«
    Ich schluckte schwer und versuchte krampfhaft, den Kloß in meinem Hals wieder loszuwerden. Aber ich hatte mir fest vorgenommen, jetzt ehrlich zu sein. »Ja, das bin ich. Ich bin diejenige, die die Bilder auf den Bauzaun am Fleet geklebt hat. Und ich habe auch noch einen Elektrokasten, ein paar Gehwegplatten, eine Litfaßsäule und eine Parkbank an der Alster auf meinem Gewissen. Du kannst mich also anzeigen, wenn du willst.«
    Daniel sagte zunächst gar nichts, sondern sah mich ernst an. Dann begann er, prustend zu lachen: »Bist du deshalb gestern so schnell abgehauen? Dachtest du, die Polizei sei deinetwegen auf der Party aufgetaucht?«
    Ich trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Um ehrlich zu sein, ja. Was sollte ich denn sonst denken? Die ganze Zeit lief mein Film, Jojo wusste mittlerweile auch, dass ich AP bin…«
    »Apropos Jojo. Auch wenn ich es nur ungern zugebe, weil ich ziemlich eifersüchtig bin: Du hast einen netten Freund«, sagte Daniel und war plötzlich wieder todernst.
    Eifersüchtig? Netter Freund? Dachte Daniel etwa, ich sei mit Jojo zusammen?
    »Und du hast eine wunderschöne, supernette Freundin. Violetta hat echt Glück, mit dir zusammen sein zu dürfen.« Ups, hatte ich das gerade wirklich gesagt?
    »Wir sind nicht zusammen. Wie kommst du denn auf die Idee?«, fragte Daniel und wirkte ziemlich geschockt.
    »Du hast immer von ›meiner Freundin‹ gesprochen, wenn von ihr die Rede war«, erklärte ich. »Und wo wir gerade dabei sind: Jojo ist nicht mein Freund. Er hat mich nur mal bei einer meiner nächtlichen Aktionen beobachtet, Fotos von den Bildern gemacht und dann ans Abendblatt weitergegeben. Auf der Party habe ich ihn exakt das zweite Mal in meinem Leben gesehen. Ich habe überhaupt keinen Freund, wenn du es genau wissen willst.«
    »Hast du nicht?« Daniel strahlte über das ganze Gesicht. »Aber Felicia hat doch behauptet, dass du… sonst hätte ich dich doch längst…«
    »Was hat diese dumme Kuh… »
    »Du magst Felicia nicht, oder?«, grinste Daniel.
    »Nein, ich mag sie nicht. Und sie mich auch nicht. Das war von der ersten Minute an so und wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern. Und da wir gerade von ihr sprechen: Ich verstehe wirklich nicht, weshalb du mit ihr so dicke bist.«
    »Aber das bin ich überhaupt nicht. Wir machen zusammen Sport, gehen ab und zu aus und trinken einen Kaffee zusammen. Das ist alles. Aber damit ist jetzt wahrscheinlich sowieso Schluss. Ich habe ihr vorgestern Abend nämlich ziemlich deutlich gesagt, dass ich definitiv nichts von ihr will.«
    »Ist sie deshalb so spontan nach Berlin abgehauen?«
    »Keine Ahnung, aber ehrlich gesagt interessiert mich das auch nicht besonders. Ich würde viel lieber wissen, wie du auf die absurde Idee kommst, ich sei mit Violetta zusammen.«
    »Na ja, das hat ganz einfach mit dem kleinen Buchstaben ›m‹ zu tun. Du hast sie als meine Freundin vorgestellt, nicht als eine Freundin . « Daniel seufzte.
    »Aber sie ist nun mal meine Freundin. Wir kennen uns seit dem Kindergarten, sind durch dick und dünn gegangen und sie ist mit meinem besten Freund Serge zusammen.«
    »Und wieso hängt sie dann immer mit dir rum, anstatt mit diesem… Serge?«
    »Weil Serge gerade ein Jahr in Afrika ist. Er arbeitet dort als Entwicklungshelfer. Mitte

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