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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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zustimmend. »Was machst du hier?«
    »Es ist mein Job, über kulturelle Events dieser Art zu berichten«, erklärte er grinsend, aber ich konnte ihm immer noch nicht folgen. »Wenn ich nicht gerade skate oder etwas ganz anderes mache, schreibe ich als freier Journalist für Tageszeitungen, Kunstmagazine und andere Medien. Außerdem habe ich auch einen eigenen Blog: Jojos secret world. Da solltest du bei Gelegenheit mal reinschauen.«
    Allmählich gelang es mir, eins und eins zusammenzuzählen: »Kann es sein, dass du derjenige warst, der dem Abendblatt die Fotos meiner Bilder zugespielt hat?« Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder wütend sein sollte – oder am Ende gar Angst vor Jojo haben musste. Dabei war er mir in dieser Nacht doch so sympathisch gewesen.
    Wenn man bedenkt, dass Pauline mich sogar mit ihm verkuppeln wollte…
    »Nun guck nicht wie ein verschrecktes Reh, ich verrate dich schon nicht. Ich find’s toll, was du machst, und kann dich nur ermutigen weiterzumalen, weil du wirklich talentiert bist. Deshalb bin ich in jener Nacht auch noch mal zum Bauzaun gegangen und habe Fotos von deinen Bildern gemacht«, flüsterte Jojo mir zu und ich entspannte mich endlich ein bisschen. Offenbar hatte er wirklich nicht vor, mir zu schaden.
    Dann begann die Preisverleihung. Den ersten Preis bekam ein Fotograf, Platz zwei und drei gingen an eine Bildhauerin und einen Collagen-Künstler. Von allen dreien hatte ich bisher noch nie gehört. Aber zwei von ihnen hatten ihren Abschluss an der HBFK bei Dr. Wolfram B. Rohrbach gemacht, las ich im Programmheft.
    Nachdem Daniel und sein Vater zum dritten Mal in Folge die Schecks überreicht hatten, erklärte Johann Petersen den Wettbewerb offiziell für beendet – und den Ball für eröffnet. »Für die Musik wird heute Abend Hamburgs bekannter und äußerst beliebter DJ Jonathan Drexler, genannt Johnny D, sorgen. Ich wünsche Ihnen allen einen tollen Abend und freue mich, Sie im nächsten Jahr wieder hier begrüßen zu dürfen.«
    Wow, Johnny D, einer von den sieben Zwergen! Sarah hatte mir gestern schon erzählt, dass er als DJ sehr erfolgreich war und mittlerweile auch in London, Dublin und New York auflegte. Ich ging zusammen mit Jojo zurück in den ehemaligen Ausstellungsraum. Dort waren die Skulpturen auf den rollbaren Podesten hinter eine Absperrung geschoben worden, sodass man beim Tanzen nicht dagegenstieß und sie trotzdem noch sehen konnte.
    Die warholsche Silberfolie bildete eine grandiose Kulisse für die Party, zusammen mit einer gigantischen Discokugel, die offenbar gerade erst aufgehängt worden war. »Hab ich dir schon gesagt, dass du heute Abend traumhaft schön bist?«, fragte Jojo mit einem gewissen Glitzern in den Augen, das garantiert nicht nur durch die Beleuchtung entstand. »Der Sprayer-Look stand dir zwar auch gut, aber da konnte man natürlich nicht so gut erkennen, wie toll du wirklich aussiehst! Und was für eine super Figur du hast.« Ich lächelte geschmeichelt und überlegte, ob an GGs Prognose, ich würde heute Abend jeden Mann im Saal verzaubern, vielleicht doch etwas dran war. Warum sollte ich mich auch nicht über Jojos Kompliment freuen?
    Daniel war schließlich mit Violetta zusammen und Jojo gefiel mir. Ich musste jetzt eigentlich nichts anderes mehr tun, als mich zu amüsieren. Das war ja schließlich auch Sinn einer Party, oder? Johnny D hatte eindeutig ein gutes Händchen bei seiner Musikauswahl und schaffte es, alle Gäste – egal, ob Jung oder Alt – zum Tanzen zu motivieren. »Darf ich bitten?«, fragte Luc, den ich zuvor gar nicht gesehen hatte. Obwohl Jojo und ich gerade mitten in ein Gespräch vertieft waren, gab Jojo sein Okay zum Partnerwechsel und so tanzte ich eine ganze Weile mit Luc, was irre viel Spaß machte. Er hatte ein super Rhythmusgefühl und bewegte sich toll, was bei Typen leider nicht immer der Fall war. »Weißt du eigentlich, dass fast alle Männer heute Abend nur Augen für dich haben?«, flüsterte er mir ins Ohr, als wir uns zu einer Ballade eng aneinanderschmiegten. Ich versuchte, den Anblick von Daniel und seiner Freundin zu ignorieren, die ganz in unserer Nähe tanzten. Violetta hatte den Kopf auf Daniels Schulter gelegt, Daniel wiederum schien diese Berührung zu genießen, denn er tanzte mit geschlossenen Augen. »Nein, wusste ich nicht, aber ich freue mich sehr, wenn das so ist«, antwortete ich grinsend und genoss den Moment. Luc lächelte ebenfalls und zog mich fester an sich, gefolgt von

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