Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cinderellas letztes Date

Cinderellas letztes Date

Titel: Cinderellas letztes Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
Vom Netzwerk:
Ausblick auf den mit hunderten Lichtern erleuchteten restauranteigenen Garten. Höflich zog er einen Stuhl für sie zurück und wartete, bis sie sich gesetzt hatte, bevor er wieder Platz nahm.
    „Das Cordon Bleu und die Froschschenkel sind fantastisch“, erklärte er. „Magst du ein Glas Wein?“ Er deutete auf die Flasche, die entkorkt auf dem Tisch stand. „Ein Margaux aus dem Jahr 2008. Schmeckt hervorragend.“
    „Nur ein halbes Glas. Ich bin mit dem Motorrad gekommen.“ Ruby fuhr sich durch ihre vom Helm platt gedrückten Haare. Sie fühlte sich in dem edlen Restaurant in ihrer Motorradkluft und den schweren Bikerstiefeln deplatziert und unwohl.
    Selbst schuld, schalt sie sich. Aus Trotz, damit Owen nicht annahm, sie mache sich für ihn schick – und aus Loyalität zu ihrem neuen Schwarm Billy, den sie dachte zu hintergehen, wenn sie sich für Owen schminkte und schön machte –, trug sie ihre alte Lederhose, ihre Motorradjacke und darunter ein T-Shirt.
    „Cooles Outfit“, meinte Owen.
    „Danke … nun, ich hab einen anderen Geschmack als Clarissa.“
    „Stimmt. Aber du bist auch ein ganz anderer Typ als sie – optisch wie im Wesen“, entgegnete Owen und lächelte sie an.
    Ruby wurde heiß. „Hör mal … du weißt, ich suche nach dem Grund für Clarissas Tod …“, torpedierte sie jeden Flirtversuch Owens.
    „Ja, und?“
    „Ich war in ‚Trump’s Taj Mahal‘.“
    „Schicker Laden, findest du nicht?“
    „Doch, beeindruckend.“ Sie druckste herum. Eigentlich hatte sie Owens positives Bild von Clarissa erhalten wollen. Aber um Billys Bitte nachzukommen und für ihre Ermittlungen musste sie ihm die Frage stellen. „Hör mal, kann es sein, dass Clarissa einen väterlichen Freund hatte, als sie mit dir zusammen war?“
    „Bitte?“ Owen schaute sie verdutzt an. „Meinst du mit ‚väterlich‘ wie in Vertrauter? Oder ‚väterlich‘ wie in geiler Alter?“
    „Ich weiß nicht“, wich Clarissa aus.
    „Offensichtlich weißt du mehr als ich. Wurde sie im Casino mit ihm gesehen?“
    Ruby nickte. „Die Rede war von einem älteren, distinguierten Mann.“
    Owen starrte sie einen Moment lang sprachlos an.
    „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht …“
    „Schon gut. Ich verstehe.“ Er griff nach seinem Glas und trank den Wein auf ex. Dann schenkte er sich nach. „Diese kleine Bitch!“ Owen schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein, Clarissa hat mir nichts von einem alten Mann erzählt.“
    „Hat sie vielleicht erwähnt, dass einer ihrer Ex-Lover ihr eine Szene im ‚Taj Mahal‘ gemacht hat?“
    Owen lachte bitter auf. „O Mann! Nein, davon weiß ich auch nichts. Darf ich eine Gegenfrage stellen?“
    „Klar.“
    „Glaubst du, sie hat sich wegen eines anderen Kerls umgebracht?“
    Ruby zuckte mit den Schultern. „Vielleicht“, log sie.
    „O Mann!“, wiederholte Owen. Gedankenverloren starrte er auf die weiße Tischdecke und zog mit dem Zeigefinger imaginäre Linien darauf nach. „Was für Neuigkeiten über Clarissa hast du noch auf Lager?“, fragte er schließlich.
    „Das war’s.“
    „Gut. Denn das reicht mir auch für heute.“ Er fuhr sich nachdenklich über die Stirn. „Weißt du was … Lass uns nicht mehr von Clarissa reden. Ich möchte sie so in Erinnerung behalten, wie ich sie kannte. Für mich war unsere Liebe perfekt. Falls sie das anders sah und nebenbei noch jemanden traf, will ich es nicht wissen. Clarissa ist Vergangenheit. Ich beginne ein neues Leben. Außerdem sind wir verabredet. Ich möchte dich neu kennenlernen. Und mal sehen … was sich daraus ergibt.“ Er sah ihr tief in die Augen und hob sein Weinglas. „Wir haben noch gar nicht auf diesen Abend angestoßen.“
    Sie prosteten sich zu, und Ruby trank schnell einen Schluck. Ihr tat es leid, Owen verletzt zu haben. Gleichzeitig verstörte sie seine Ansage „mal sehen … was sich daraus ergibt“. Also handelte es sich bei ihrer Verabredung um ein Date. Plötzlich kam sie sich unheimlich naiv vor. Was hatte sie denn gedacht? Owen lud sie zum Abendessen ein und nicht zu einem Football-Spiel oder zum Kegeln.
    Jetzt, da ihr lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging und sie mit dem Jungen ihrer Träume in einem wahnsinnig schönen Restaurant köstlichen Wein trank, dachte sie an einen anderen: Billy.
    Der junge Polizist ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, seit sie wütend aus seinem Apartment gestürmt war. Als drehte sie eine tibetische Gebetsmühle, spulte ihr Hirn immer wieder dieselben Fragen ab: Mochte Billy

Weitere Kostenlose Bücher