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Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Titel: Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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die Verfolgung aufgenommen. Der Kutscher bog im Trab um die Straßenecken und achtete darauf, einen gleichbleibenden Abstand zu der prunkvollen Kutsche vor ihnen zu halten, die verwunderte, auch neidische Blicke der Passanten auf sich zog.
    Nach einer Weile waren sie vor einem großen Gebäude auf der Nordseite von Leicester Fields vorgefahren, und Pandora hatte einen Aufschrei nicht unterdrücken können, als sie das Reiterstandbild im Zentrum des Platzes erkannt hatte.
    »Mr Hardy!«, rief sie und griff nach seinem Arm. »Genau hier habe ich ihn zuletzt gesehen! Ich bin mir ziemlich sicher. Mr Sidereal muss wissen, wo Cirrus sich aufhält!«
    Doch statt Mr Sidereal ins Haus zu folgen, hatten sie sich im Park eine Stelle gesucht, wo sie warteten. Mr Hardy hatte gemeint, es sei sicherer, vorerst in Deckung zu bleiben, als einfach in das Gebäude zu stürmen. Noch dazu war er nach einem Blick auf das Schild vor dem Museum in eine merkwürdig düstere Stimmung verfallen. Eine tiefe Falte hatte sich in seine Stirn gegraben.
    Enttäuscht seufzend entfernte sich Pandora von der Statue und ging noch einmal zum Parktor gegenüber des Museums.
    »Vorsichtig, Pandora«, sagte Mr Hardy.
    Sein Fernglas war noch immer auf den Eingang gerichtet, aber Pandora fand, seine Stimme habe sich angehört, als ob er lächelte.
    »Ich gehe nicht weit weg«, versicherte sie und schlich über den Kiesweg.
    Vor dem Museumseingang standen inzwischen zahlreiche Kutschen, sie konnte die Pferde im Dunkeln schnauben und scharren hören.
    Dann, als sie am Rand der Grünfläche war, öffnete sich die Tür zum Haus der Wunder und Licht strömte heraus. Pandora drückte sich eng an den Zaun und verhielt sich ganz still: Zwei schmächtige Jungen in gleichen Jacken tauchten im Eingang auf. Sie geleiteten eine Schar von Männern und Frauen in modischen Kleidern über die Treppe.
    Stimmen schwirrten durch die Luft.
    »So ein engelhafter Junge! Ich hoffe nur, es hat ihm nicht allzu wehgetan …«
    »Unsinn, meine Liebe. Das war doch nur ein Trick mit Licht.«
    Die Kerzen der Jungen ließen die Schatten hüpfen und tanzen, solange sich die Besuchergruppe unsicher im Dunkeln über das Straßenpflaster bewegte. Eine Kutsche nach der anderen fuhr ab, und die Jungen rannten zurück und verschwanden wieder im Museum.
    Von Mr Sidereal oder Cirrus Flux war noch immer keine Spur zu sehen. Pandora fragte sich allmählich, ob ihre Vermutung richtig gewesen war. Vielleicht wusste Mr Sidereal ja doch nicht, wo Cirrus war?
    Von einer der angrenzenden Straßen ertönte eine Kirchenglocke. Acht, neun, zehn Uhr … Ihre Gedanken flogen zu Alerion, den sie auf dem Dach von St Paul’s zurückgelassen hatten. Sie sehnte sich nach seiner Wärme und dem Schein seiner rot glühenden Federn.
    Endlich, nachdem sie quälend lange gewartet hatte, sah Pandora, wie die Tür noch einmal aufging und Mr Sidereal endlich erschien. Mehrere Jungen trugen ihn, gebückt unter dem Gewicht seines Stuhles, die Treppe herunter. Ein Junge mit gepuderter Perücke und zwei scheinbar ramponierten Flügeln auf dem Rücken folgte ihnen in kurzem Abstand.
    Pandora sah zu Mr Hardy hinüber, der im Dunkel der Nacht so gut wie unsichtbar war. Als er ihr mit Gesten zu verstehen gab, sie solle in Deckung bleiben, drückte sie sich in ein Gebüsch neben dem Zaun und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Eingang.
    Nun tauchten zwei weitere Gestalten im Licht der Eingangshalle auf: ein hagerer, unsympathisch aussehender Herr und ein Junge mit dunklen Locken. Cirrus Flux!
    »Bis morgen Abend also«, hörte sie Mr Sidereal sagen, während die Jungen ihn die Treppe hinuntertrugen. »Ich schicke meine Kutsche, die Sie abholen und direkt zur Akademie bringen wird.«
    »Jawohl, Sir, danke, Sir«, sagte der Mann an der Tür.
    Pandora runzelte die Stirn. Was hatten sie vor? Was war das, die ›Akademie‹? Jetzt sah sie auch, dass der Mann an der Tür Cirrus’ Schultern geradezu umklammerte. Der Junge wirkte blass und erschrocken, er hatte die Hand an die Brust gedrückt und sah aus, als würde er am liebsten weglaufen. Den Mann im Rollstuhl behielt er dabei angestrengt im Blick.
    »Ja, ja. Hauptsache, Sie denken daran, den Jungen mitzubringen«, sagte Mr Sidereal.
    »Keine Sorge, Sir. Ich werde ihn nicht aus den Augen lassen!«
    Pandora sah wieder zu Mr Hardy hin. Wollte er denn nicht endlich aus seinem Versteck auftauchen und den Jungen befreien? Aber sein Gesicht blieb undurchdringlich. Als sich Pandora

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