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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Können wir nicht mal weiter? Wir suchen Antiquitätenhändler!«
    »Was … äh … du wollen?«, fragte Andrea mit übertriebener Gestik. »Ist sich total alt, diese Gilden. Woher du weißt, was wir suchen: ob Gemälde, Schrank oder Socken?«
    »Wir suchen eine Karte, Mann!«, stellte Finn klar. »Und keine alten Socken. Also weiter!«
    »Ich fand’s interessant«, säuselte Joanna und hakte sich bei Andrea ein.
    Finns Blick wanderte genervt gen Himmel, und er stieß einen tiefen Seufzer aus, als sie zum Glück endlich beim ersten wirklichen Antiquitätenhändler ankamen.
    »Versucht ihr’s hier?«, fragte Finn Andrea. »Joanna und ich gehen eine Tür weiter.«
    Andrea und Francesco gingen in das Antiquitätengeschäft, während Finn und Joanna beim nächsten erst einmal den richtigen Eingang finden mussten. Die Tür unter dem Schriftzug sah aus wie ein Garagentor und war verschlossen. Daneben gab es einige Schaufenster mit alten Sachen und dazwischen auch eine kleine Eingangstür.
    Finn hatte schon den Türgriff in der Hand, um hineinzugehen, als Joanna ihm aufgeregt auf die Schulter klopfte und auf ein kleines Namensschild wies, das unscheinbar rechts an der Hauswand, leicht zu übersehen auf Hüfthöhe, angeschraubt war: Salvatore Bartocelli .
    »Salvatore!«, flüsterte Joanna.
    Finn schaltete sofort. »Vielleicht der Chef der Bande, die Papa entführt hat.«
    Joanna nickte. »Wir müssen vorsichtig sein! Kein Wort wegen der Karte, okay?«
    »Okay!«, stimmte Finn zu.
    Joanna atmete tief durch und gab Finn ein Zeichen. Der öffnete die Tür und trat ein.
    Sie kamen in einen dunklen Raum. Die Schaufenster, durch die helles Tageslicht hätte eindringen können, waren weitgehend abgedeckt und dienten als kleine Ausstellungsvitrinen zur Straße hin. Joanna fand, dass der Laden für einen Antiquitätenhändler überraschenderweise mit allen möglichen Exponaten vollgestopft war. Schon oft hatte sie mit ihrem Vater solche Läden aufgesucht. Und viele besaßen nur wenige außerordentlich wertvolle Stücke. Dieser hier glich eher einem Trödelhändler, überfüllt und scheinbar ungeordnet. Doch Joanna war sicher, dass jedes Teil unglaublich wertvoll war und dass eine Ordnung unter all den Gegenständen existierte, wenngleich sie die auf den ersten Blick nicht erkennen konnte.
    Mitten im Laden stand ein kleiner Herr in einem schicken, dunklen Anzug, wie er italienischer nicht sein konnte: streng nach hinten gegelte, schwarze Haare, ein vornehmer Schnauzer, der Stoff des Anzugs sichtbar teuer, glänzende, schwarze Schuhe, ein strahlend weißes Hemd, das mit einem ebenso blitzweißen Tuch in der Brusttasche des Jacketts korrespondierte. Dazu trug er eine feine dunkelbraune Krawatte.
    ›Florenz, die Stadt der Mode‹, schoss Joanna durch den Kopf. Ja, dieser Mann passte zu der Aussage. Aber er handelte nicht mit Mode, sondern mit Antiquitäten. Und er stand mitten in seinem Laden, als hätte er bereits den gesamten Vormittag auf die beiden Kinder gewartet. Sofort begann er mit den beiden Deutsch zu reden.
    Auf Finns verdutztes Gesicht hin erklärte er: »Scusi, aber man sieht euch an, dass ihr nicht aus Italien kommt. Womit kann ich euch weiterhelfen?«
    ›Wir hätten ja zumindest auch Engländer sein können‹, dachte Finn bei sich. ›Oder Schweden. Oder Holländer!‹
    Der Händler schien Finns Gedanken zu lesen. Er lachte. »Kinder von Engländern, die eine Antiquitätenhandlung betreten, sind anders gekleidet. Glaubt mir!«
    Der Mann sprach ein so vorzügliches Deutsch, dass Finn schon glaubte, auch er wäre kein Italiener.
    »Also?«, bohrte der Händler nach, ohne seine Freundlichkeit zu verlieren.
    Finn schaute Hilfe suchend zu seiner Schwester. Die hatte auch nicht mehr als einen ersten Blick in den Laden werfen können. Doch ein Bild war ihr sofort ins Auge gesprungen. Joanna wusste auch nicht, weshalb. Es lehnte hochkant an der Wand hinter einem kleinen wunderschön verzierten Schreibtisch. Auf dem stand eine Kasse, von der man nicht sagen konnte, ob sie wirklich in Betrieb oder auch eine Antiquität war. Joanna vermutete Letzteres.
    »Äh …«, stotterte Joanna, weil sie nicht so schnell wusste, was sie als Grund für ihren Besuch angeben sollte. Von der Karte, nach der sie eigentlich suchten, wollte sie auf keinen Fall sprechen. Denn sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie hier auf eine heiße Spur gestoßen waren. »Was kostet das Bild dort?«
    Der Händler – von dem Joanna annahm, dass es sich um

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