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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Antiquitätenhändler vor?«
    Joanna schien erleichtert zu sein, dass Finn sich nicht von der Schatzsuche ablenken ließ.
    »Wir fangen einfach beim nächsten an«, schlug sie vor. »Und zwar erst bei denen in der Nähe von dieser Wohnung. Dann gehen wir zu den nächsten bei den Stationen, die wir bisher kennen. Warum nicht? Wie gesagt, die Männer werden den Schatz nicht finden ohne das Notizbuch. Die werden uns den Schatz also nicht wegschnappen. Wir müssen nur aufpassen, von den Männern nicht erwischt zu werden. Aber wir können uns bei der Suche nach einer neuen Karte aufteilen.«
    Andrea nickte zustimmend. »Dann die Männer müssen sich auch aufteilen, wenn sie uns folgen.«
    »Und sie wissen ja auch nicht, dass wir dann gar nicht die versteckte Karte suchen. Wir führen sie also unentwegt in die Irre«, ergänzte Joanna.
    »Schon verstanden«, lenkte Finn ein. »Lasst mich raten: Beim Aufteilen bilden du und Andrea ein Team und Francesco und ich das andere, stimmt’s?«
    Joanna sah ihren Bruder entgeistert an. »So ein Quatsch, Bruderherz. Ihr beiden könnt euch doch gar nicht verständigen. Nein, wir beide gehen zusammen und Andrea und Francesco.«
    Finn musste sich eingestehen, dass er seine Schwester unterschätzt hatte. Das »Liebespaar«, das Joanna und Andrea seiner Meinung nach jetzt bildeten, schien wohl doch keinen negativen Einfluss auf die Schatzsuche zu haben.
    »Okay!« Finn sprang auf. »Wann geht’s los?«

Ein besonderes Gemälde

    »Eine der am meisten bekannt Straßen in Firenze für Antiquitäten isse die Via dei Fossi«, erklärte Andrea.
    Joanna glaubte, den Straßennamen irgendwo im Notizbuch ihres Vaters gelesen zu haben. Sie blätterte das Buch durch, fand die Eintragung aber nicht. Das war das Blöde an handgeschriebenen Texten: Es gab keine Suchfunktion. Also klappte sie das Notizbüchlein wieder zu und machte sich mit den Jungs auf den Weg.
    Als sie aus dem Haus traten, wurden sie bereits von den drei Artisten erwartet. Im ersten Moment bekam Finn einen Schreck, aber die drei wollten nur berichten, dass sie am Vorabend nichts Außergewöhnliches am Neptunbrunnen entdeckt hätten. Für Joanna war dies keine Überraschung. Sie war nach wie vor fest davon überzeugt, dass der Weg zu den einzelnen Stationen und damit zum Schatz ohne das Notizbuch nicht zu finden war. Umso vorsichtiger mussten sie sein, wenn sie durch Florenz gingen. Hinter jeder Ecke konnten ihnen die Männer auflauern, um ihnen das Buch abzunehmen. Da wären, fand Joanna, die Artisten doch eine gute Hilfe. Wenn sie die drei ohnehin nicht mehr loswurden, dann konnten sie ihnen doch den Rücken frei halten, schlug sie vor. Die drei waren einverstanden.
    Während Joanna, Finn, Francesco und Andrea also die Via della Spada entlanggingen, um kurz darauf in die Via dei Fossi einzubiegen, hielten die drei Artisten gehörigen Abstand, ließen aber sowohl die Kinder als auch die Umgebung nicht aus den Augen. Dabei liefen sie den vieren nicht einfach hinterher. Wo immer es möglich war, rannten sie über die Dächer, kletterten an Gerüsten hoch, sprangen über Müllcontainer oder Absperrgitter, verschwanden in Hauseingängen, um ein paar Eingänge später wieder auf der Straße zu erscheinen – ein echtes Parkour-Training.
    Finn betrachtete das mit einer Mischung aus Furcht und Bewunderung. Einerseits kam er sich vor wie in einem Comic, in dem Batman oder Spiderman die Bösewichte von den Dächern der Stadt aus beobachteten. Andererseits wurde er das Gefühl nicht los, in diesem Spiel zu den Bösen zu gehören. Er war froh, als Andrea plötzlich anhielt und auf einen Schriftzug über einem Torbogen zeigte: Arte della Seta .
    »Habt ihr Reiseführer dabei?«, fragte er in die Runde.
    Finn zog sein Smartphone aus der Hosentasche, öffnete den Florenz-Reiseführer, den er sich heruntergeladen hatte, und gab es Andrea. Der nahm das Smartphone und wischte darauf herum, bis er gefunden hatte, was er suchte: »Hier!«
    Finn las laut vor: »Eine der ältesten Zünfte von Florenz sind die Seidenmacher.«
    »Sì!« Andrea zeigte wieder auf den Schriftzug: Arte della Seta .
    Finn las weiter: »Florenz ist ja bekanntermaßen eine berühmte Modestadt!«
    Finn wusste das nicht. Joanna auch nicht, aber die bekam sofort spitze Ohren.
    »Neben den Seidenmachern gehörten noch die Hutmacher, Schneider, die … äh, Calzaiuoli …«, las Finn und brach ab. »Hä? Das ist so eine Art Mix aus Strumpf und Schuh … Ey, warum soll ich das lesen?

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