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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Erschöpfung gelegen haben. Nachdem ich das dritte Mal aufgewacht war, wurde ich echt hibbelig. Es war zwei Uhr nachts, und ich war hellwach. Ich zog mir einen Morgenmantel über und ging in die Küche, um etwas zu trinken. Das ganze Untergeschoss war dunkel, und ich fragte mich, wo Will abgeblieben war. War er im Club, sich etwas zu essen besorgen oder hier im Haus? Ich setzte mich an die Theke, und während ich Orangensaft trank, schaute ich aus dem Fenster.
    Es war eine wunderschöne Nacht mit sternenklarem Himmel. Eigentlich eine perfekte Nacht, um laufen zu gehen. Etwa fünf Minuten führten mein Gewissen und mein Tier einen lautlosen Kampf, über richtig und falsch. Schließlich siegte das Tier, und ich entledigte mich meiner Kleider. Ich verwandelte mich in meinem Zimmer und bekam eine Gänsehaut, so sehr freute ich mich auf den Wald. Als ich auf der Terrasse stand, hielt ich nach den Wachmännern Ausschau. Zwei befanden sich vor dem Tor, ein dritter patrouillierte auf dem Anwesen. Ich wartete, bis er hinter dem Haus war, und sprang von der Veranda. Sie war nur knapp drei Meter hoch, und als Wertier war ich widerstandsfähiger und gelenkiger als ein gewöhnlicher Hund. Deshalb landete ich auch mehr als leichtfüßig auf dem Boden. Ich kletterte auf einen Baum und von dort aus auf die knapp zwei Meter hohe Mauer. Noch ein prüfender Blick in die Runde, dann war ich auch schon auf der Straße und zehn Minuten später im Grunewald.
    Es war ein wunderbares Gefühl, wie der Wind in mein Gesicht peitschte, die Bäume an mir vorbeiflogen und meine Pfoten auf den Waldboden aufschlugen. Ich rannte über eine Stunde, kreuz und quer durch den Wald und hielt nicht ein einziges Mal an. Als ich am Gehweg vorbeikam, begegnete ich einem jungen Pärchen. Doch bevor sie mich entdecken konnten, verschwand ich hinter einem Baum, weil ich sie nicht erschrecken wollte. Ich hörte die Frau nach der Uhrzeit fragen und spitzte die Ohren. Halb vier. Höchste Zeit zurückzukehren! Ich kannte den Grunewald in und auswendig, kannte jeden Winkel und jede Abkürzung. Immerhin streifte ich hier schon seit elf Jahren umher. Ich brauchte deshalb auch nicht lange zur Villa zurück. Als ich allerdings dort ankam, herrschte Panik. Ich hörte Wills verärgerte Stimme, noch bevor ich um die Ecke bog.
    »…zu dämlich, um auf ein kleines Mädchen aufzupassen! Wenn ihr etwas zugestoßen ist …« Er erstarrte, als er mich heranschlendern sah. Mit einer herrischen Geste schickte er seine Männer auf ihre Posten zurück und bedeutete mir ins Haus zu gehen.
    Ich zog den Schwanz ein und trottete ihm nach. Im Haus angekommen, machte er mir die Hölle heiß. »Wie konntest du nur? Hast du vergessen, dass dir ein Killer auf den Fersen ist? Da lässt man dich mal für zwei Stunden alleine, und so was kommt dabei heraus.«
    Ich saß auf den Hinterbeinen und schaute traurig zu ihm auf. Ehrlich gesagt bereute ich gar nichts. Im Gegenteil, ich sah es als gerechte Strafe dafür an, dass er mich vorhin zum Narren gehalten hatte. Hätte ich jetzt allerdings mit den Zähnen gefletscht, hätte er mich womöglich noch an meinen Vater verpetzt, also spielte ich die Reumütige. Das konnte ich gut.
    »Ich bin zwar für deine Sicherheit verantwortlich, habe nebenbei aber noch andere Verpflichtungen. Ich bin ein Ranger und kein verdammter Babysitter.«
    Bei dem Wort Babysitter entfuhr mir allerdings doch ein Knurren.
    »Was?«, fragte er herausfordernd und breitete die Hände aus. »Willst du mich ablecken?«
    Ich sprang auf und knurrte lauter, die Zähne gefährlich gefletscht. Wenn er sich mit mir anlegen wollte, dann war heute sein Glückstag. Ich forderte ihn mit den Augen heraus und wusste, er würde annehmen. Er war ein Jäger, genau wie ich, und egal wie überlegen er sich mir gegenüber fühlte, sein Instinkt verbot es ihm abzulehnen. Es war seine Natur, seine, meine und die eines jeden Raubtiers.
    »Überleg es dir noch mal!«, warnte er, und seine Stimme klang bereits schwer und drohend.
    Ich sah deutlich, wie seine Fänge gegen die Oberlippe drückten.
    »Lange kann ich dem Drang nicht mehr widerstehen.«
    Ich auch nicht!, dachte ich, innerlich lächelnd.
    Wir standen uns gegenüber, umgeben von zweihundert Quadratmetern frisch gemähtem Rasen. Wills hinteres Grundstück hatte weder gestutzte Hecken noch einen Swimmingpool oder gar gepflasterte Wege. Einzig und allein ein paar Bäume und ein Teich schmückten die Fläche, sonst nichts. Ein perfekter Ort zum

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