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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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zu Schaden kam. Ich kannte mich mit Papier nicht aus, vermutete aber, dass dieses teuer war. Gab es Briefe aus Samt? Das Kärtchen fühlte sich jedenfalls so an. Ich zog meine schmutzigen Klamotten über, ignorierte den daran haftenden Schweißgeruch und ging nach unten. Duschen würde ich zu Hause.
    Im Erdgeschoss angekommen, leitete mich der aromatische Geruch von Kaffee direkt in die Küche. Philipp war gerade dabei, die braune Brühe in zwei Tassen zu gießen, und ich lehnte nur nicht ab, weil ich gut erzogen war. Ich mochte Kaffee nicht besonders, außer den Geruch, und hätte am liebsten einen Hagebuttentee getrunken, aber was soll‘s. Ich setzte mich an den schwarzen Marmortisch und bedachte das reichhaltige Frühstück mit gierigen Blicken. Es gab Eier mit Speck, Müsli, belegten Toast, jede Menge Obst und Orangensaft. Und wenn Will keine weiteren Gäste erwartete, musste das alles für mich sein. Ich langte ordentlich zu und schaufelte mir von allem etwas auf den Teller. »Wie lange wohnt er hier schon?«, fragte ich und biss von meinem Toast ab. Mann, war das lecker!
    »Ich weiß nicht, ich arbeite erst seit ein paar Monaten für Mister Drake.« Auch Philipp setzte sich und trank von seinem Kaffee.
    »Und wie bist du an den Job gekommen?« Vor meinem geistigen Auge sah ich schon eine Stellenausschreibung, in der stand: Toter Baron sucht Angestellte mit Biss.
    »Durch Zufall. Ich arbeitete als Straßenreiniger und eines Tages fand ich ein Bündel voller Hunderter – genau vor der Villa. Ich gab es einem seiner Männer und arbeitete weiter. Am nächsten Abend klingelte mein Telefon, und ich bekam ein Jobangebot mit doppeltem Gehalt. Es war Mister Drake höchstpersönlich, der mich anrief. Meinte, er bräuchte Leute, denen er vertrauen könne, und seitdem bin ich hier.«
    Das klang wirklich edelmütig, etwas, das ich mit Will niemals in Verbindung gebracht hätte. »Und hat er … schon mal von dir getrunken?«
    Auf meinen vorsichtigen Gesichtsausdruck hin musste Philipp lachen. »Nein, er hat mich noch nie darum gebeten.«
    Ich aß zwei Toasts, die ganze Portion Eier mit Speck und noch ein bisschen Obst. Auf Philipps verwirrten Gesichtsausdruck hin erzählte ich von meiner Anomalie, und dass mein Hunger größer war als der eines normalen Menschen. Mein Vater wäre jetzt wohl entsetzt gewesen, aber wenn Will Philipp aufgenommen hatte, dann war er vertrauenswürdig.
    »Es gibt tatsächlich Wertiere?«, fragte er entgeistert.
    »Du arbeitest für einen Vampir. Erstaunt es da noch, dass es auch andere Wesen gibt?«
    »Nun ja, ich dachte, das seien die einzigen.«
    Ich lachte. »Oh Mann, da liegst du aber weit daneben. Es gibt drei dominierende Rassen auf unserem Planeten: Vampire, welche überwiegend in Europa leben, Werwölfe in Amerika und Elfen in Asien.«
    »Elfen?«, unterbrach er mich. Sein Tonfall machte deutlich, dass er mir das nicht abnahm.
    »Oh ja, Elfen. Aber keine liebreizenden Wesen, wie man sie aus Märchen kennt. Ich bin mal einem begegnet, und wenn du mich fragst, sind diese Elfen die gefährlichsten unter den Paranormalen. Andererseits hab ich noch von keinem in Berlin gehört, und mach bloß nicht den Fehler, in jedem Asiaten oder Amerikaner einen Paranormalen zu sehen. Diese Phase hab ich zum Glück hinter mir, genauso wie die darauf folgenden schlaflosen Nächte. In einer so multikulturellen Stadt wie Berlin sind natürlich alle Arten von Paranormalen vertreten, aber meistens lassen sie sich nur in der Nacht blicken.«
    Daraufhin schwieg er eine Weile. »Du sagtest, du seist ein Werhund, wie geht das?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Mein Vater hat viel recherchiert, aber da es so wenige von uns gibt, hat er so gut wie nichts herausgefunden.«
    Weil ich los musste, verabredeten wir uns für den nächsten Tag um die gleiche Uhrzeit. Wie es aussah, hatte ich Philipps Interesse für Paranormales geweckt. Es war bereits nach fünfzehn Uhr, und ich wollte den Tag nicht noch weiter verschwenden. Ich schrieb einen Zettel für Will mit dem Versprechen, spätestens um sechs Uhr wieder zurück zu sein. Es kam mir zwar total kitschig vor, aber er hatte mir ja auch einen geschrieben. Ich legte den Zettel auf einen putzigen Glastisch direkt im Eingangsbereich und verließ die Villa.
    Als ich einen weißen E46er BMW auf der Einfahrt stehen sah, klappte mir allerdings die Kinnlade runter. Das war ja mein Auto beziehungsweise das gleiche Modell. War das ein übler Scherz? Will wusste doch, dass

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