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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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eine Grimasse. »Damit du uns beobachten kannst? Wohl kaum.«
    Er schien in keiner Weise beleidigt, als er antwortete: »Gut, dann werde ich dir jemanden mitgeben.«
    »Ich freu mich drauf«, murmelte ich und widmete mich wieder meiner Tierdoku. Will schaute mit, auch wenn ich nicht glaubte, dass ihn Tiere auch nur ansatzweise interessierten. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, wie er völlig starr dasaß, gelegentlich an seinem Glas nippte und dann wieder in völlige Reglosigkeit verfiel. Ich wusste, dass er wusste, dass ich ihn beobachtete. Vampire bekommen einfach alles mit. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken.
    »Woran denkst du?«, fragte ich.
    Sein Blick schwenkte zu mir. »An vieles, aber das soll nicht deine Sorge sein.«
    »Mit anderen Worten, es geht mich nichts an.«
    Jetzt sah er mich aufmerksam an. »Warum tust du das?«
    »Was?«
    »Na das. Du reagierst auf alles gereizt, abwertend und aggressiv. Wenn ich es nicht besser wüsste, und glaub mir, ich weiß es, dann würde ich sagen, du hast deine Tage.«
    Ich sprang von der Couch auf. »Was fällt dir ein? Darüber … So was sagt man nicht.« Ich war ehrlich empört. Dass er kein Blatt vor den Mund nahm, das wusste ich, aber jetzt ging er zu weit.
    Will verdrehte die Augen. »Mein Gott, Cherry, wir sind doch nicht mehr im Mittelalter! Und dass Vampire Blut riechen können, dürfte dir nun wirklich nichts Neues sein.«
    Äh, könnten wir bitte das Thema wechseln? »Weißt du, was du bist, William Drake?«
    Wieder stand er so urplötzlich vor mir, dass ich seinen Bewegungen nicht hatte folgen können. »Nein, aber ich kann dir sagen, was du bist. Eine einfältige Göre, deren Intelligenz leider unter ihrem Dickkopf begraben liegt. Du liebst es offenbar, dich in Gefahr zu bringen und die einsame Heldin zu spielen, und du redest dir ein, mich nicht anziehend zu finden, dabei kann ich dein Verlangen auf einhundert Meter wittern.«
    Ich feuerte ihm eine, bevor er weiter reden konnte. Dabei bewegte sich sein Kopf nicht einen Millimeter. »Pass auf, wie du mit mir redest, Mister!« Ich machte auf dem Absatz kehrt und marschierte direkt in mein Zimmer. Doch bevor ich mich ganz umgedreht hatte, sah ich ein leises Lächeln auf seinen Lippen, als hätte er erreicht, was er wollte. Ich knallte die Tür hinter mir zu, diesmal mit voller Wucht, und fragte mich, was er davon hatte, mich ständig zu vergraulen.
    Ich trat auf die Terrasse, um frische Luft zu schnappen, und musste mir eingestehen, dass er recht hatte. Ich fand ihn attraktiv, aber sein Charakter war so grauenhaft, dass ich nie etwas mit ihm anfangen konnte. Er war schrecklich! Ich schüttelte die Gedanken ab und überlegte, was ich heute Abend anziehen könnte. Ich sah Will die Villa verlassen und mit einem seiner Männer reden. Bevor er in sein Auto stieg, warf er mir einen Blick zu, doch ich hatte die Terrassentür bereits geschlossen und die Vorhänge zugezogen.
    Es war erst halb neun, also nutzte ich die Zeit, um ein bisschen zu lernen. Um zehn begann ich meine Haare zu frisieren und trug Lidschatten sowie Wimperntusche auf. Da ich vom Hauttyp dunkler (meine Mutter war Afroamerikanerin, mein Vater Weißer) und auch von Pickeln frei war, benötigte ich kein Make-up. Mit meinen haselnussbraunen Augen, der kleinen Stupsnase, den vollen Lippen und dem braunen lockigen Haar sah ich haargenau aus wie meine Mutter, nur eben heller. Ich wählte ein schwarzes, trägerloses Kleid, das eng am Körper lag und bis zu den Knien ging. Zum Kleid wählte ich passende schwarze Pumps, einen goldenen Bolero und eine goldene Handtasche, die so klein war, dass gerade mal Portemonnaie, Zigaretten und Schlüssel hineinpassten. Zum Schluss noch eine Halskette sowie ein Armband aus Silber – man wusste schließlich nie, wer einem begegnete.
    Als ich die Villa verließ und zu meinem Wagen ging, kam mir ein blonder Vampir entgegen. Er war so groß wie ich, hatte wunderschöne himmelblaue Augen und schmale Lippen. Es überraschte mich, dass er ebenfalls fein gekleidet war, mit seiner schwarzen Seidenhose und dem babyblauen
    Hemd. Obwohl, eigentlich nicht, immerhin gehörte er zu Will. Der hatte ihm sicherlich verklickert, wo es hinging.
    »Ich bin Toni«, sagte er und gab mir die Hand. »Eure heutige Leibwache.«
    »Na dann, steig ein!«, forderte ich ihn auf und öffnete ihm von innen die Beifahrertür. »Und nenn mich Cherry.«
    Nach Mitte brauchten wir knapp zwanzig Minuten und noch einmal genauso viel nur um einen

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