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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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der Mensch auch freiwillig zustimmte und nicht bezirzt wurde. Für fremde Vampire roch ich wie jeder andere Tierbesitzer auch – nach Haustier. Vielleicht roch ich ein bisschen intensiver, aber da ich immer die Form eines gewöhnlichen Schäferhundes annahm, verriet mich mein Geruch nicht. Roch man allerdings nach Werwolf, war das schon etwas anderes. Aber wie viele Leute kannte man schon, die einen für ein Haustier hielten?
    Mit Fabio war noch ein zweiter Vampir eingetroffen. Ein mittelgroßer, stämmiger Bursche mit rotbraunem, zerzaustem Haar. Er setzte sich neben mich und stellte sich als Tom vor. Stacy und ihr Lover saßen uns gegenüber, und sie zwinkerte mir unauffällig zu. Zumindest probierte sie es, denn bei Vampiren gab es kein unauffällig. Sie wollte mich mit Tom verkuppeln, und weil mich Fabio so aufmerksam beobachtete, lächelte ich verlegen, als sei ich an meinem Nachbarn interessiert. Er war eigentlich ganz anständig, wie sich im Gespräch herausstellte, arbeitete als Versicherungsberater und jobbte nebenbei in einem Buchladen – sagte er zumindest. Er hätte genauso gut ein Serienkiller sein können, wer wusste das schon. Ich versuchte, ein bisschen über Fabio herauszufinden, denn der interessierte mich viel mehr. Ich wollte wissen, wie er Stacy kennengelernt hatte und ob er sich eine Zukunft mit ihr ausmalte. Bei Vampiren hieß das nämlich, denjenigen ,herüberzuholen‘. Ich fragte nach seinem Beruf und ob sie sich deshalb nur in der Nacht trafen. Für einen ahnungslosen Menschen wie mich doch eine berechtigte Frage, oder? Fabio nahm sie mir jedenfalls nicht übel und beteuerte, am Tage sehr viele Meetings halten zu müssen. Er antwortete, ohne direkt zu verraten, als was er eigentlich arbeitete. Arme Stacy, sie hatte wirklich keine Ahnung. Plötzlich lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich starrte auf ihren Hals und suchte nach Bissspuren, doch vor lauter Haaren konnte ich ihren Hals nicht sehen. Fabio und Tom, die meine Unruhe natürlich spürten, starrten mich an.
    »Entschuldige Stacy, aber du musst mich mal auf die Toilette begleiten«, sagte ich.
    Alle drei schauten mich an.
    »Warum?«, wollte sie verwirrt wissen.
    »Mädchenkram, und jetzt komm!«, forderte ich und zog sie hinter mir her.
    »Was soll das denn?«, rief sie über die Musik hinweg.
    Ich wollte nicht riskieren, dass uns die Vampire belauschten, deshalb wartete ich, bis wir in der Damentoilette waren. Es gab fünf abgetrennte Toiletten und drei Waschbecken. Wände sowie Toiletten waren aus wunderschönem brauen Marmor, und von irgendwo erklang ägyptische Musik. Ein riesengroßer verzierter Spiegel hing über den marmornen Waschbecken, außerdem gab es einen Abstellraum, der halb offen stand. Durch den Spalt konnte man verschiedene Besen, Eimer und Putzzeug sehen. Ein prüfender Blick in die Runde zeigte mir, dass wir allein waren. Ohne ein Wort strich ich Stacys Haare beiseite und begutachtete ihren Hals. Zwei winzige Einstiche an jeder Seite! Ich fluchte und ließ sie los.
    »Was ist denn mit dir los?«, wollte sie wissen und sah sich im Spiegel an. Offenbar waren ihr die Einstiche selbst nicht aufgefallen, denn sie keuchte erschrocken. »Wa… Was ist das?« Sie verrenkte sich den Hals, um auch die andere Seite zu mustern.
    Vampirbisse, Insektenstiche? Was sollte ich ihr bloß sagen? Ich ließ die Frage fürs Erste unbeantwortet und fragte stattdessen: »Kannst du dich daran erinnern, wie es war mit ihm zu schlafen?« Da Stacy nun mal Stacy war, konnte ich solche Fragen stellen, ohne dass sie rote Ohren bekam.
    Sofort wurde ihr Gesichtsausdruck träumerisch. »Oh ja, es war jedes Mal wundervoll gewesen.«
    »Und dabei ist nie etwas Seltsames geschehen?«
    »Nein, warum? Was sollen diese Fragen überhaupt?« Sie konnte sich offenbar nicht daran erinnern, dass seine Fangzähne ausgefahren waren, was sie definitiv sind, wenn ein Vampir erregt ist; er hatte sie also bezirzt, was nicht gut war, weil das nur die stärkeren konnten.
    »Stacy«, ich biss mir auf die Unterlippe. »Dein Freund, er … ist ein Vampir.«
    Sie reagierte, wie ich erwartet hatte. Sie lachte mich aus. »Bist du betrunken?« Sie lachte lauter.
    Ich fasste einen Entschluss, den ich hoffentlich nicht bereuen würde. Ich blockierte die Eingangstür mit einem Besen aus dem Waschraum und zog mir die Sachen aus.
    Stacy hatte aufgehört zu lachen und beobachtete mich misstrauisch. »Was … soll das werden?«
    »Ich werde dir jetzt etwas zeigen

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