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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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wieder da!« und rauschte an mir vorbei.
    Ich setzte mich in eine dunkle Ecke und beobachtete die Vampire. Mehr als einmal huschte mein Blick dabei zu Sophia. Sie war die ganze Zeit von Männern umgeben und flirtete, was das Zeug hielt. Oh, wie ich diese eingebildete Kuh schon jetzt nicht leiden konnte! Sie hoffte also, dass mein Problem bald geklärt sei, ja? Damit sie in Wills Bett hüpfen konnte! Ich war nicht eifersüchtig oder so (Gott bewahre), aber man musste zugeben, dass sie sich schon ziemlich schlampig benahm. Und so was war Ranger!
    Ich ging zur Bar und bestellte mir einen Caipi.
    Der Vampir-Barkeeper sah mich komisch an. »Das hier ist ‘ne Blutbar. Wenn du Alkohol willst, musst du zu den anderen Kreaturen gehen.«
    Ich ging zur Werwolf-Bar und ließ mich am Tresen nieder. »Einen Caipi bitte, und tun Sie möglichst viel Alkohol rein.« Ich war angepisst.
    Der Barkeeper lächelte in sich hinein und tat wie geheißen. »Bitte sehr.«
    Als ich einen Schluck nahm, hustete ich.
    Der Barkeeper lachte und fragte, ob er so in Ordnung sei.
    »Perfekt«, antwortete ich immer noch hustend.
    Er schüttelte lächelnd den Kopf und arbeitete weiter.
    Während ich meinen Caipi trank, dachte ich über Sophia nach. Diese blöde Vampirschlampe ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Jede andere hätte ich ertragen, sogar Alexandra, aber nicht die. Scheiße, was kümmerte mich das überhaupt? Ich benahm mich ja wirklich wie eine verschmähte Geliebte. Ich schüttelte die Gedanken ab und beobachtete die Werwölfe bei ihrem Treiben. Viele Werwolf-Frauen gab es nicht, weil das Gen nur auf männliche Nachkommen übertragen wurde. Hin und wieder wurde eine Frau durch Biss verwandelt, aber das war eine absolute Seltenheit. Es war also nicht verwunderlich, dass ich nur menschliche Frauen unter ihnen sah.
    Ein kahlköpfiger, braungebrannter Werwolf setzte sich neben mich und lächelte mich an. Selbst im Sitzen überragte er mich noch um ganze zwei Köpfe. Er trug eines dieser Männertops, welches so locker saß, dass man fast den Bauchnabel sah und die Brustwarzen kaum bedeckte. Zu der zerschlissenen Dreivierteljeans trug er schwarze Sandalen, die schon ziemlich abgenutzt aussahen. Ich muss wohl nicht erklären, warum Werwölfe lockere Kleidung bevorzugten.
    »Ich bin Gray«, stellte er sich vor und reichte mir die Hand.
    »Cherry«, antwortete ich und schüttelte sie höflich lächelnd. Er war wunderbar warm, wie alle Werwölfe, und er roch nach Wald. Er musste mir etwas angemerkt haben, denn sein Lächeln wurde breiter.
    »Fühlt sich anders an als bei den Blutsaugern, stimmt‘s?«
    »Sie sind gar nicht so kalt, wie uns Hollywood immer glauben machen möchte, aber es ist definitiv ein Unterschied, ja.«
    »Und du bist mit Will hier?«
    Ich nahm einen großen Schluck und holte eine Zigarette heraus. Er hielt mir Feuer hin. »Danke und ja, ich bin mit ihm hier, aber ich bin nicht sein … Wenn du das meinst.«
    »Natürlich nicht«, sagte er spöttisch.
    »Nein wirklich, ich gehöre ihm nicht«, protestierte ich.
    »Jeder Mensch, der hierher kommt, gehört irgendjemandem«, mischte sich der Barkeeper ein.
    Ich warf ihm einen unfreundlichen Blick zu. Ich bin kein Mensch, hätte ich beinahe gesagt, konnte es aber noch in ein »Ich nicht!« abwandeln.
    »Was sollte eine so schöne Frau wie du sonst hier verloren haben?«, wollte Gray wissen.
    »Das ist kompliziert, aber ich gehöre nicht zu ihnen«, beharrte ich.
    Die beiden sahen sich an, diskutierten aber nicht weiter. Es war angenehm, mal zur Abwechslung wahrgenommen zu werden. Bei den Vampiren war ich nur der Diener, aber hier schien man sich wirklich für mich zu interessieren. Gray zumindest stellte sich als ziemlich charmant und witzig heraus. Er war sechsundzwanzig, liebte Fußball und arbeitete in einer Baufirma, daher die Bräune. Außerdem wohnte auch er in Charlottenburg, direkt am Adenauerplatz. Wir waren also fast Nachbarn. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, und er gab mir noch einen Caipi aus, dann musste er gehen und fragte nach meiner Nummer. Meine gute Laune war wie weggewischt, denn jetzt kam der Teil, den ich so abgrundtief hasste. Ich mochte ihn und er war nett, aber meine Nummer gab ich dann doch nicht so leicht heraus. Ich versuchte, es ihm schonend zu erklären, und zu meiner Überraschung nahm er es gut auf.
    »Hätte mich auch gewundert, wenn du so leicht zu haben gewesen wärst.«
    Ich nahm an, dass das als Kompliment gemeint war, also lächelte ich

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