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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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sah aus, als hätte man ihn geschlagen. »Dass du mich so hintergehst«, murmelte er fassungslos.
    »Fabio Di Lauro, hiermit verurteile ich dich zum Tode wegen Mordes und Verrats. Hast du noch etwas zu sagen?«, fragte Lucretia, während Emilio ein Schwert aus seinem Gewand zog. Es war aus Silber und funkelte und reflektierte im Mondschein.
    Fabio sah gen Himmel und flüsterte. »Es tut mir leid.«
    Emilio holte zum Schlag aus, und ich konnte es nicht, konnte ihn nicht einfach so sterben lassen. »Wartet!«
    Alle Augen waren auf mich gerichtet.
    »Cherry!«, murmelte Max.
    »Er … er hat gesagt, dass es ihm leid tut.«
    »Das bewahrt ihn aber nicht vor dem Tod«, meinte Lucretia.
    »Hast du etwa Mitleid mit ihm?«, fragte Emilio und klang absolut erstaunt, als hätte er so etwas noch nie erlebt.
    »Dieser Mann hat den Vater deiner besten Freundin abgeschlachtet«, redete Will auf mich ein.
    »Ich weiß, ich weiß, verdammt und ich will ja, dass er bestraft wird, aber es muss einen anderen Weg geben.«
    Alle sahen mich an, und ich sah es in ihren Augen, sah, dass sie es nicht verstanden. Keiner von ihnen. Hatten sie denn gar kein Mitleid? Ja, dieser Mann hatte Schreckliches getan, und ich wollte ihn sogar eigenhändig umbringen, aber nun, im Angesicht seines Todes konnte ich es nicht ertragen. Das war es wohl etwas, das mich von jedem einzelnen Toten hier unterschied – Menschlichkeit.
    Emilio ließ das Schwert herabsausen, und ich schloss die Augen. Ich hörte, wie Fabios Kopf auf dem Boden aufschlug, und drehte mich weg. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich hatte zu große Angst, seine Augen könnten vorwurfsvoll zu mir aufschauen.
    Wills Männer kamen mit schwarzen Müllbeuteln herbei und tüteten Fabios Überreste ein. Erst als er eingepackt und weggetragen war, drehte ich mich wieder um.
    »Erhebe dich, Viktor Favelli«, verlangte Lucretia.
    Emilio säuberte derweilen das blutverschmierte Schwert mit einem Tuch. »Deine rechte Hand hat seine Strafe erhalten, nun zu deiner. Da du Will und seine Freunde gefangen, gefoltert und genötigt, jedoch niemanden getötet hast, wird dein Leben verschont bleiben. Da die Elfe nicht anwesend ist, um ihre Gefangenschaft zu bezeugen, kannst du für diese Tat nicht zur Verantwortung gezogen werden. Du hast eine Geldstrafe in Höhe von einhunderttausend Euro an William Drake zu zahlen und darfst Berlin die nächsten zehn Jahre nicht betreten. Tust du es doch, kann Will es als Herausforderung ansehen und dich vernichten.«
    Viktor nickte.
    »Nun zu euch.« Lucretia wandte sich an Will und mich. »Da du Viktors damalige Dienerin in Notwehr getötet hast, hast du keine Strafe zu erwarten. Dennoch schuldest du ihm einen Diener.« Sie sah mich an und legte den Kopf schräg. »Ich kann keinerlei Verbindung zwischen euch erkennen. Sie ist nicht dein?«
    »Noch nicht.«
    Ich sah ungläubig zu ihm auf. Was hieß hier bitte ,noch nicht‘?
    »Nun das ist euer beider Glück, denn so hat Viktor keinen Anspruch auf die Hündin – das würde nämlich voraussetzen, dass sie deine Dienerin ist.« Sie wandte sich noch einmal zu Viktor und sah ihm lange in die Augen. »Um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden, und ich sehe in euren Augen, dass diese unausweichlich sind, fordere ich ein Bündnis der Hündin. Nur so kann der Frieden gewahrt werden.«
    »Was … Was meinen Sie damit?« Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Die Richterin ragte vor mir auf wie ein Berg.
    »Dass du jemandes Diener werden musst. Tust du es nicht, wird Viktor keine Ruhe geben, und es wird erneut zu Auseinandersetzungen kommen. Wen du wählst, ist egal. Weigerst du dich jedoch, stirbst du. Du hast eine Woche.«
    Ich starrte zu ihr auf und konnte nicht sprechen. Das war ein Witz, oder? Das musste einer sein, denn andernfalls hätte sie mich gerade gezwungen, mein Leben lang an einen Blutsauger zu binden. »Darf sie das?« Ich stand dicht bei Will, die Richter hatten sich in eine Ecke verzogen und unterhielten sich.
    »Wie ich schon sagte, nur die dunklen Lords stehen über ihnen. Ich fürchte, du hast keine andere Wahl.«
    Der hatte gut reden, er war nicht in meiner Situation. Gott, ich wollte mich nicht binden und im Moment kam sowieso nur Will infrage. Vielleicht sollte ich einfach das Land verlassen. Ob sie mich jagen würden?
    Viktor und sein Gefolge zogen sich von der Lichtung zurück, die Richter folgten ihnen. Sie stellten sicher, dass sie Berlin auch wirklich verließen und reisten gleich mit ihnen.
    Wir

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