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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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    Weil mir die paar Stunden in der Uni nicht genügten, um mir den Stoff zu merken, bot Stacy ihre Hilfe an – für sie waren die Themen ein Klacks. Sie schlug vor, jeden Tag zusätzlich zwei Stunden bei mir oder bei ihr zu lernen und mich so optimal auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Ich nahm nur allzu gerne an, verschob den ersten Tag aber auf Mittwoch, weil ich nach Frankfurt am Main musste. Kaum hatte ich die Worte jedoch ausgesprochen, bereute ich sie, denn Stacy wollte natürlich wissen, was ich dort zu suchen hatte.
    »Vampirkram«, versuchte ich auszuweichen, doch Stacy konnte man so leicht nicht abwimmeln – leider. Ich erzählte ihr alles, außer den Teil mit den Jungfrauen.
    »Deine Mutter, ein Vampir?«, fragte sie zum x-ten Mal. »Das ist abgefahren, Cherry, das ist echt abgefahren. Und du siehst sie heute zum ersten Mal?«
    »Seit sie vor fünfzehn Jahren beerdigt wurde.« Ehrlich gesagt, hatte ich eine Heidenangst, sie zu treffen und konnte nicht einmal sagen, warum.
    Stacy begleitete mich zum Hauptbahnhof, wo wir noch eine Kleinigkeit aßen. Wir verabredeten uns für Mittwochabend bei mir zu Hause, dann kam auch schon mein Zug.
    Die Fahrt war ziemlich unspektakulär. Ich lernte, surfte im Internet und nickte zwischendurch ein. Dann fiel mir ein, dass ich Frau Meier anrufen wollte.
    »Meier am Apparat«, meldete sie sich mit träger Stimme.
    Ich schaute auf die Uhr. Sechs Uhr, sie war eben erst erwacht. »Hier ist Cherry Olsen, Sie baten um einen Rückruf.«
    Sie wurde augenblicklich wach. »Oh ja, vielen Dank, dass Sie sich so schnell gemeldet haben. Ich möchte gern einen Termin zur Immobilienauswahl vereinbaren, allerdings wäre mir ein anderer Treffpunkt als Ihr Büro lieber.«
    »Selbstverständlich.« Wenn mein Mann dort gestorben wäre, hätte ich auch nie wieder einen Fuß in das Gebäude setzen wollen. »Wie wäre es Donnerstag am Hackeschen Markt, sagen wir um sieben?« Am Hackeschen gab es ein kleines Café, das rund um die Uhr geöffnet hatte. Ich lud gern meine Kunden dorthin ein, weil es ein gemütliches Ambiente hatte und immer gut besucht war. Manch einer würde den letzten Umstand als störend ansehen, aber ich traf mich auch nicht mit normalen Menschen. Sie waren Monster, egal, wie menschlich sie sich verhielten, egal, wie nett sie waren, egal, welche Fassade sie sich zulegten. Und an einem solch beliebten Ort war es schwer zu verschwinden. Wie Sie sehen, bin ich sehr vorsichtig, was Vampire betrifft – meistens jedenfalls.
    »Perfekt, ich werde da sein.« Frau Meier legte auf, und um halb acht war ich in Frankfurt.
    Ich holte die Adresse heraus und eilte aus dem überfüllten Bahnhof zum Taxistand. Der Fahrer verstaute meine Tasche im Kofferraum, nahm den Zettel entgegen und bat mich einzusteigen. Zwanzig Minuten später hielten wir vor einem weißen Haus, das auf einem abgelegenen Grundstück stand. Von der Größe her konnte es mit Wills Anwesen mithalten, auch wenn es nicht den elitären Anblick einer Villa bieten konnte. Im Vorgarten wuchsen rote und weiße Rosen, und es gab wunderschöne bunte Beete. Neben dem Weg befand sich sogar ein kleiner Teich mit Goldfischen drin. Es war das typische Haus mit weißem Zaun, das sich jedes Mädchen wünschte. Ich selbst hatte auch immer ein solches Haus besitzen wollen, vielleicht würde ich mir irgendwann mal ein eigenes leisten können. Das wäre schön!
    Ich gab dem Taxifahrer fünf Euro Trinkgeld und sah zu, wie er davonfuhr. Dann drückte ich auf die Sprechanlage vorne am Tor. Es rauschte kurz, dann meldete sich eine liebliche Frauenstimme, aber es war nicht meine Mutter.
    »Ich bin‘s, Cherry.«
    Die Sprechanlage machte Klick, und das Tor fuhr zur Seite. Kaum hatte ich das Grundstück betreten, gingen überall Lichter an, was die Blumen erstrahlen ließ. Es war ein wunderbarer Anblick. An der Eingangstür erwartete mich eine junge, höchstens siebzehnjährige Vampirin.
    »Ich bin Felicitas, komm herein.«
    Felicitas war ein ganz entzückendes kleines Ding. Sie hatte sehr weiche Gesichtszüge und große unschuldige Augen. Die blonden Haare waren zu einem Zopf geflochten, der ihr den ganzen Rücken hinabreichte. Ein cremefarbenes Kleid schmiegte sich an ihren zierlichen kleinen Körper. Ihr ganzes Wesen kam einem so zerbrechlich vor, dass man sich kaum vorstellen konnte, sie könne einen Menschen töten. Sie schloss die Tür und strahlte mich an. Sie war wirklich winzig, ihr Lächeln dafür umso magischer. Ich konnte

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