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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Kloß im Hals.
    Andres Blick schwenkte zu mir. »Denk gar nicht erst dran«, warnte er mich. Ich wusste sofort , was er meinte, denn ich empfand Mitleid mit dem Vampir. »Du solltest dich beeilen, mein Freund«, warnte Andre und deutete auf mich.
    Will sah mich an, dann wandte er sich wieder dem Vampir zu. »Das war die falsche Antwort.« Damit riss er ihm jede Gliedmaße einzeln heraus, auf die gleiche quälend langsame Art.
    Ich drehte mich wieder weg und hielt mir dabei die Ohren zu. Diese Schreie würde ich allerdings nie vergessen. Ein paar Minuten später tippte mir Andre wieder auf die Schulter. Er musterte mich einen Moment, und auch ohne einen Spiegel wusste ich, dass ich blass geworden war. »Geht‘s dir gut?«, fragte er überflüssigerweise.
    Ich sah ihn nur an, was ihm Antwort genug sein durfte. Will hatte den Vampir getötet. Sein Kopf lag zwischen den restlichen Körperteilen in einer blutigen Masse. Doch so grausam die Tat gewesen war, sie schien dem zweiten Vampir offenbar nicht abschreckend genug gewesen zu sein, denn auch er spuckte keine Informationen aus. War der irre? Wollte er denn ebenfalls in Einzelteile zerlegt werden?
    Mit einem tiefen Seufzen wandte sich Will an mich. »Du solltest nach den anderen sehen«, schlug er vor.
    Ich tat es, und die Blicke der Vampire machten mir deutlich, dass ich Wills Bitte besser nachkommen sollte – mir zuliebe. Ich nickte, schleppte mich davon und versuchte die Schreie zu überhören, die kurz darauf erklangen.
    Als ich aus dem Wald trat, herrschte immer noch Panik um den Zug herum. Das Feuer des benachbarten Waggons war in unseren übergegangen, und immer noch schrien und liefen Menschen umher. In der Ferne hörte ich Sirenen heulen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass man das Kind noch rechtzeitig würde retten können. Ich lief zu meinen Vampiren und ließ mich erschöpft auf einem umgekippten Baumstamm nieder.
    »Wie geht es dir?«, fragte ich Felicitas und betrachtete ihren Hals. Er war erst zur Hälfte verheilt, aber ihr schien es besser zu gehen.
    »Ganz gut. Ich könnte allerdings ein wenig Blut gebrauchen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Fragst du mich gerade um Erlaubnis?«
    Sie sah mich bittend an, aber es war Darrel , der antwortete. »Wir sind alle hungrig und bei so viel Blut und Tod um uns herum fällt es schwer, sich zu konzentrieren.« Er warf einen kurzen Blick auf mein verletztes Bein, dann schnellte sein Blick wieder hoch.
    Ich umschloss meine SIG fester, woraufhin er abfällig die Lippen verzog.
    »Keine Sorge. Er könnte dir kein Haar krümmen, nicht einmal wenn er wollte«, versuchte Chane mich zu beruhigen.
    »Hoffen wir‘s.« Ich sah mich noch einmal um. Überall um uns herum lagen blutende Menschen. Manche waren so schwer verletzt, dass sie es nicht mehr schaffen würden. Vielleicht … nein, niemals! Wie kannst du nur!, mahnte ich mich in Gedanken, weil ich überhaupt darüber nachgedacht hatte. Ich würde meine Vampire nicht an halbtoten Menschen saugen lassen, nur weil ich jetzt die Verantwortung trug. »Ich … Wartet einen Moment!«, sagte ich und rappelte mich auf.
    Ich ging in den Wald hinein zu den anderen und war froh, dass die Befragung vorbei war. Vom zweiten Vampir war weniger übrig als vom ersten, und ich fragte mich, was Will mit ihm angestellt hatte. Liam, Will und Andre sammelten die Vampirleichen und deren Körperteile ein und warfen sie zu einem großen Haufen zusammen.
    »Sie haben Durst«, sagte ich und blieb vor dem Leichenberg stehen.
    »Dann lass sie trinken«, sagte Andre, als sei die Antwort einfach offensichtlich – war sie aber nicht.
    »Ich … nein! Ich lass sie doch nicht an verwundeten Menschen saugen. Diese Leute haben gerade ein Zugunglück hinter sich! Das ist schon schlimm genug.«
    »Irgendwann müssen sie aber trinken«, hielt Will dagegen und hievte gleich fünf Leichen auf einmal auf den Hügel.
    Ich sah hilfesuchend zu Andre, erntete aber nur ein Schulterzucken. Was hatte ich auch anderes erwartet? Er war ja selbst ein Vampir. Mir kam eine Idee. »Hast du zu Hause noch Blutkonserven gelagert?«
    Will seufzte. »Das ist keine Lösung, Cherry. Irgendwann müssen sie menschliches Blut zu sich nehmen.«
    »Ich weiß. Es ist ja nur … vorübergehend.«
    Sie hatten es geschafft, alle Vampirleichen im Wald zusammenzupferchen. Jetzt mussten noch die Leichen im und um den Zug herum entsorgt werden, bevor die Rettungswagen anrückten.
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte er. »Im Übrigen

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