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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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diesem Augenblick froh, dass so viele Hindernisse im Weg lagen, denn sie verlangsamten auch die Schritte der Vampirin. Ich war an unserem Viererplatz angelangt und bemerkte das kaputte Fenster. Die Scheibe selbst bestand nur noch aus einem dünnen zackigen Glasrahmen. Der Rest lag auf den Sitzen und dem Boden verteilt.
    Als die Vampirin mich in den Rücken stieß, taumelte ich weiter. Schließlich legte ich mich der Länge nach auf den Boden und staunte nicht schlecht über ihre Stärke. Sie war keine Neugeborene, so viel stand fest. Ich drehte mich auf den Rücken und trat in dem Moment mit den Beinen zu, als sie sich auf mich stürzen wollte. Mithilfe meiner Beine schleuderte ich sie von mir, dann bemerkte ich meine Handtasche auf Liams Sitz. Der Knauf des Dolches lugte halb heraus. Wenn ich ihn zu fassen bekäme, könnte ich dem Miststück das Herz durchbohren. Die Vampirin sprang mit einer fließenden Bewegung auf und folgte meinem Blick.
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie die Waffe entdeckte. Wir hatten etwa den gleichen Abstand zur Tasche und stürzten uns gleichzeitig darauf. Als sie meine Tasche zuerst erreichte, stürzte Will durch das kaputte Fenster in den Waggon und riss sie mit sich. Er versenkte die Vampirin in der Wand, als drücke er sie in Schaumstoff, und riss ihr dann den Kopf ab. »Los, raus hier!«, sagte er und packte mich am Arm.
    Ich hatte gerade noch Zeit, meine Tasche zu schnappen und den Dolch einzustecken, als er mich auch schon aus dem Abteil trug. Da wurde ich mir erst meines Umfeldes bewusst. Es war, als befände ich mich inmitten eines Schlachtfeldes. Teile des Zuges lagen im Wald verstreut, brannten und steckten ein paar der umstehenden Bäume an. Überall riefen, weinten und rannten Menschen umher. Manche lagen leblos auf dem Boden, andere waren verletzt und schrien um Hilfe, wiederum andere irrten völlig geschockt und orientierungslos in der Gegend umher. Und dann waren da noch etwa zwei Dutzend Vampire, die alles und jeden angriffen. Ich sah Darrel und Chane, die Felicitas verteidigten und gegen mehrere Vampire kämpften.
    Will rannte mit mir in den Wald hinein, weg von dem Zug und den kreischenden Menschen, die teilweise in der Luft zerfetzt und ausgesaugt wurden.
    »Warte. Wir müssen den Leuten helfen. Dort sind …« Ich brach abrupt ab, weil Will plötzlich nicht mehr da war und ich mich auf dem Boden wiederfand. Ein Vampir hatte mich umgeworfen und Will zwischen die Bäume gezerrt. Andre war gleich von vier Vampiren umringt, und Liam schleuderte zwei Köpfe von sich. Ich zog meine SIG und begann zu feuern. Dabei versuchte ich, entweder den Kopf oder das Herz zu treffen, was sich angesichts des Chaos als ziemlich schwierig erwies.
    Sieben Vampire konnte ich erledigen, ehe man auf mich aufmerksam wurde. Es waren zwei Vampirinnen, die sich auf mich stürzten. Sie rochen unangenehm und trugen zerlumpte Kleidung, als hätte man sie von der Straße aufgelesen. Das eine Miststück warf einen Stein nach mir, sodass ich in Abwehrhaltung gehen musste. Ich wusste, das war ein Fehler, und die Zweite nutzte die Gelegenheit auch gleich, um mich anzugreifen, aber ich war nicht darauf erpicht, einen Stein ins Gesicht zu bekommen – nicht bei der Geschwindigkeit, mit der Vampire warfen.
    Der Stein traf mich im Unterbauch, und ich musste mich instinktiv zusammenkrümmen. Eine Vampirin stand plötzlich vor mir und zog ihr Knie hoch. Es traf mich am Kinn und ließ mich wie eine tote Mücke nach hinten kippen. Auch diese Vampire waren keine Neugeborenen, wie mir schnell klar wurde – ich hatte also keine Chance! Ich riss die Augen auf, um im Hier und Jetzt zu bleiben, und beobachtete, wie sich die Vampirin mit gebleckten Zähnen über mich beugte. Meine Waffe hatte ich noch in der Hand, aber sie war schwer wie Blei. So würde ich nicht mehr rechtzeitig auf sie schießen können. Ich blinzelte, dann ragte plötzlich eine Faust aus ihrem Rachen und einen Moment später war ihr Kopf verschwunden.
    Mein Retter war Andre, der mich ruckartig auf die Beine zog, aus der Gefahrenzone stieß und sich die zweite Vampirin vorknöpfte. Auch sie erledigte er mit Leichtigkeit, ehe sich die nächsten Angreifer auf ihn stürzten.
    Noch völlig benommen taumelte ich zum Waldrand, um mich in Sicherheit zu bringen, als ich jemanden zwischen den Bäumen auftauchen sah. Es war Will. Seine Lederjacke hing in Fetzen an seinem Körper herunter, und sein Gesicht wies Blutspuren von Kratzern auf,

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