City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)
Wölfe!«, rief ich über den Lärm hinweg. Er sah mich nur verwirrt an und wollte weiterschießen, doch ich drückte seine Waffe nach unten. »Nicht auf die Wölfe schießen! Das da sind unsere Feinde«, rief ich und deutete auf die Vampirgruppe.
Der Polizist sah mich zweifelnd an , und ich nickte ihm aufmunternd zu. Dann nahm er einen Kollegen beiseite und raunte ihm etwas ins Ohr. Ich hoffte, dass er meinen Ratschlag weitergab, und rannte über die Straße, zum Hotel hinüber. Dabei zog ich die zweite der gefundenen Waffen und knallte so viele Vampire wie möglich ab. Die Waffe enthielt zwar keine Silberkugeln, aber ich machte einige von ihnen langsamer und zeitweise bewegungsunfähig, sodass sich die Wölfe um sie kümmern konnten.
Ich wollte gerade die Eingangstür des Hotels öffnen, als die Straße von einem Scheinwerfer beleuchtet wurde. Ich schaute zum Himmel und sah einen Helikopter auf dem Hoteldach landen. Hatten die Einsatzkräfte Verstärkung angefordert? Meine Überlegungen wurden unterbrochen, als mich etwas Pelziges zu Boden warf. Beim Fallen versuchte ich, mein Gleichgewicht zu halten, und ließ dabei die Waffe fallen. Ich konnte mich allerdings nicht auf den Beinen halten und landete auf dem Rücken – einen Werwolf auf mir. Ich fiel so ungünstig, dass ich mich nicht abstützen konnte und mit voller Wucht auf dem Rücken landete, die Hände unter dem Werwolf begraben. Ich hätte ihn wahrscheinlich von mir heben können, aber meine Armen lagen in einem derart ungünstigen Winkel, dass ich keine Kraft aufwenden konnte.
Der riesengroße Wolfskopf lag mir zugewandt, sodass ich einen guten Blick auf seine herausgerissene Kehle hatte. Die Zunge hing schlaff aus seinem Maul, und die grauen Augen waren weit aufgerissen und erstarrt. Ich verdoppelte meine Bemühungen, weil ich ihn nicht länger anschauen wollte, erstarrte jedoch, als ein Vampir über mir erschien. Er schaute böswillig zu mir herunter und trat mir ins Gesicht. Meine Lippen platzten auf, und für einen Moment verschwamm meine Sicht. Ich spuckte Blut und nahm noch einmal meine Kraft zusammen, um den pelzigen Körper von mir zu stoßen. Ich schaffte es nicht und sah mich verzweifelt um. Meine Waffe lag nicht weit entfernt, aber meine Arme konnte ich immer noch nicht bewegen. Gerade als sich der Vampir zu mir herunterbeugen wollte, schoss ihm jemand in den Kopf. Der Vampir war noch jung, denn die Kopfwunde machte ihm soweit zu schaffen, dass er benommen zusammensackte. Mein Retter war der Polizist, den ich eben angesprochen hatte. Als sich der Vampir bewegte, schoss er ein weiteres Mal auf seinen Kopf, was ihn erneut zusammensacken ließ.
»Warum sterben die nicht?«, fragte der Polizist und zog den Werwolf mit großer Mühe von mir herunter.
Ich atmete erleichtert auf und ließ mir aufhelfen. »Sie müssen ihnen die Köpfe abschlagen, oder sie mit Silberkugeln bekämpfen.« Ich sammelte die Waffe und meine Tasche vom Boden auf und wandte mich zur Hoteltür, als der Mann mich aufhielt.
»Glauben Sie , das sind Vampire? Ich meine, richtige Vampire?«
Ich sah zu dem zuckenden Körper hinunter. Der Vampir regte sich bereits wieder. »Ich fürchte ja.« Er schoss ihm wieder in den Kopf. »Sparen Sie sich die Munition und besorgen Sie sich lieber ein Schwert!«, riet ich ihm und verschwand im Hotel.
Die Eingangshalle sah aus, als hätte ein Sturm gewütet. Der Empfangstresen war zertrümmert, und überall lagen schrumpelige Vampirleichen, umgekippte Pflanzenkübel und Scherben herum. Der Fahrstuhl war stark ausgebeult und von Dutzenden von Kugeln durchlöchert. Irgendwo über mir erklangen Schüsse, gleichzeitig barsten die Scheiben im Eingangsbereich, als die Vampire durchbrachen. Ich sprintete die Treppen hoch und folgte den Kampfgeräuschen bis in den achten Stock hinauf. Als ich ihn erreichte, musste ich mich ducken, weil mir ein Vampir entgegengeflogen kam. Jemand hatte ihn geworfen, und anstatt mich umzuwerfen, flog der Vampire durch das Fenster des Treppengeländers.
»Cherry, hierher!«, rief Will von der Mitte des Ganges her. Er, Liam, Andre, Max, Helena und Almar befanden sich in der Mitte des Flurs und wurden von zahlreichen Vampiren angegriffen. Sie waren den Rangern zwar körperlich unterlegen, aber ihre große Zahl glich den Verlust wieder aus. Immer mehr Vampire drängelten von den Treppen der anderen Seite auf den Gang, und nun kamen sie auch von meiner Seite.
Ich zog meine SIG und begann, mir den Weg freizuschießen. Zum
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