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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Kratzer abbekommen zu haben. Ein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich die Stadt im Krieg befindet.« Erst als ich es aussprach, wurde mir die Bedeutung meiner Worte bewusst, und ich fragte mich, wie die anderen das hatten übersehen können. Ich schaute mir Liam noch einmal aufmerksam an. Wenn man genau sein wollte, sah er sogar mehr als unberührt aus. Aber hatte Will nicht gesagt, Liam hätte ihn um Hilfe gebeten und dass es schlecht um ihn stand? Den anderen musste das Gleiche durch den Kopf gehen, denn sie wandten sich von der Tür ab und maßen Liam mit einem seltsamen Ausdruck.
    Einen Moment schien die Zeit still zu stehen, dann durchbrach Wills Stimme das unheimliche Schweigen. »Helena«, sagte er, ohne den Blick von Liam abzuwenden. »Als wir hierher kamen, waren du und Almar schon hier. Wie sagtest du, seid ihr in dieses Hotel gelangt?«
    »Liam rief uns an. Er sagte, es stehe schlecht um ihn und er benötige unsere sofortige Hilfe. Wir sollten so viele Ranger wie möglich mitbringen, weil er glaubte, einen Weg gefunden zu haben, den Krieg ein für alle Mal zu beenden. Wir konnten allerdings niemand anderen erreichen.« Während sie sprach, machte sich Erkenntnis in ihren Augen breit.
    »Uns erzählte er das Gleiche«, sagte Will und maß Liam mit einem wachsamen Ausdruck.
    Dieser tat jedoch nichts, um sich zu verteidigen. Er lächelte nur und klatschte dann amüsiert in die Hände. »Tja, was soll ich sagen? Ihr habt mich erwischt.«
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich es nicht glauben konnte. Das musste ein Scherz sein ! Dem Gesichtsausdruck der anderen nach zu urteilen, fanden sie das aber ganz und gar nicht lustig.
    »Du  … Du willst mir doch nicht sagen, dass du uns hierhergelockt hast, um uns zu töten? Das glaube ich nicht!« Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass meine Stimme zitterte.
    »Aber genauso ist es«, bestätigte Liam.
    »Du verdammter Verräter!«, fauchte Will und stürzte sich auf ihn.
    Gleichzeitig zog mich Andre aus der Mitte des Raumes und stellte sich schützend vor mich. Will holte mit seinem Dolch aus und schlug auf Liam ein, doch seine Waffe schnitt durch die Luft, als wäre Liam nur ein Trugbild. Und das musste er tatsächlich gewesen sein, denn seine Gestalt tauchte plötzlich am anderen Ende des Raumes wieder auf. Wir alle sahen Liam völlig verdattert an.
    »Bist du etwa für das alles verantwortlich?«, fragte Almar und deutete aus dem Fenster. »Für dieses Massaker?«
    Liam lachte.
    Ich konnte nur dastehen und ihn fassungslos ansehen. Ich hätte weiß Gott wen hinter den Angriffen vermutet, aber nicht ihn. Wie konnte er nur?
    »Grundgütiger , nein. Haltet ihr mich für so barbarisch? Warum sollte ich Berlin zerstören? Es zu regieren wird mir ein viel größeres Vergnügen sein.«
    »Also hast du uns die Außenseiter auf den Hals gehetzt, um uns Ranger zu töten «, schlussfolgerte Andre.
    Ich lugte hinter seiner Schulter hervor und schenkte Liam einen ver ächtlichen Blick.
    »Oh , nein. Dafür ist jemand ganz anderer verantwortlich.«
    »Dann sag uns verdammt nochmal , wer dahintersteckt!«, forderte ich ihn auf.
    Liams Blick schwenkte zu mir , und sein Lächeln war so unheimlich, dass ich schauderte. »Zu dir komme ich noch, keine Sorge.«
    Ich zuckte zurück und bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper.
    Will fuchtelte ungeduldig mit seinem Dolch herum. »Dafür werden wir dich töten, das ist dir doch klar, oder? Und wenn nicht wir, dann werden es die Scharfrichter erledigen.«
    Die Ranger senkten die Schutzschilde und ließen ihrer Macht freien Lauf. Die Luft wurde dick und fing zu knacken und zu knistern an. Überwältigt von der geballten Energie, sackte ich auf meine Knie und rang um Luft. Es war, als würde ich ersticken.
    Ich sah Liam gespielt den Zeigfinger heben. »Immer diese leeren Versprechungen.«
    Diesmal stürzten sich Will und Almar gleichzeitig auf ihn, doch wieder war seine Gestalt nur eine Projektion, und der Angriff ging ins Leere.
    Liam spielte mit uns , und niemand konnte sich gegen seinen Zauber wehren. Was, wenn er überhaupt nicht in diesen Raum war?
    »Das klappt doch jedes Mal«, erklang plötzlich Liams amüsierte Stimme hinter meinem Rücken.
    Ich fuhr erschrocken herum und war plötzlich der Länge nach an seinen Körper gepresst. Er schlug mir die Waffe aus der Hand, schlang einen Arm um meine Taille und den anderen um meinen Hals. Er drückte nicht einmal fest zu, trotzdem war ich starr vor Schreck. Er hätte mir das Genick brechen

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