City of Lost Souls
Kopf. »Nicht, ohne dabei beide zu töten.«
»Und was ist mit einer Möglichkeit, Sebastian zu treffen, ohne Jace dabei Schaden zuzufügen?«, hakte Isabelle eifrig nach, worauf sie sich von Magnus einen Blick einfing, der sie verstummen ließ.
»Nicht mit einer Waffe, die ich schmieden oder beschaffen könnte«, erklärte Azazel. »Ich kann nur Waffen herstellen, die dämonische Kräfte besitzen. Allerdings könnte wahrscheinlich ein Blitz aus der Hand eines Engels das Böse in Valentins Sohn versengen und damit den Bund zwischen den beiden aufheben oder das Wesen dieses Bundes insgesamt weniger boshaft werden lassen. Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte … «
»Nur zu«, sagte Magnus und kniff die katzenartigen Augen zu Schlitzen.
»Ich wüsste da eine einfache Lösung, wie man die beiden voneinander trennen könnte. Euer Junge bliebe dabei am Leben und die Gefahr, die von dem anderen ausgeht, wird neutralisiert. Ich würde dafür auch nur eine Kleinigkeit als Gegenleistung fordern.«
»Du bist mein Diener«, konterte Magnus. »Wenn du dieses Pentagramm jemals wieder verlassen willst, tust du, was ich dir sage – ohne irgendwelche Gegenleistungen zu verlangen.«
Der Dämon fauchte wütend und Flammen stiegen von seinen Lippen auf. »Wenn ich nicht hier gebunden bin, dann bin ich dort gebunden. Für mich macht das keinen großen Unterschied.«
»›Hier ist Hölle, ich bin nicht aus ihr‹«, sagte Magnus in einem Tonfall, als würde er aus einem alten Werk zitieren.
Azazel schenkte ihm ein gefühlloses Lächeln. »Du magst zwar nicht so stolz wie der alte Doktor Faustus sein, Hexenmeister, aber du bist ungeduldig. Ich bin mir sicher, meine Bereitschaft, in diesem Pentagramm zu verharren, hält länger an als deine Lust, darüber wachen zu müssen, dass ich es nicht verlasse.«
»Ach, ich weiß nicht«, widersprach Magnus. »Mein Einrichtungsstil war schon immer etwas unkonventionell und deine Anwesenheit hier verleiht dem Interieur das gewisse Etwas.«
»Magnus!«, warf Alec ein, sichtlich nicht begeistert von der Idee, dass ein unsterblicher Dämon in der Wohnung seines Freundes Quartier beziehen könnte.
»Eifersüchtig, kleiner Schattenjäger?«, wandte Azazel sich grinsend an Alec. »Keine Sorge: Dein Hexenmeister ist nicht mein Typ und außerdem hab ich nicht die geringste Lust, den Unmut seines … «
»Das reicht«, schnitt Magnus ihm das Wort ab. »Sag uns, welche ›Kleinigkeit‹ du dir als Gegenleistung für deinen Plan vorstellst.«
Azazel verschränkte die Hände – er hatte raue, blutrote Arbeiterhände mit schwarzen Fingernägeln. »Eine glückliche Erinnerung. Von jedem von euch. Etwas, das mich erheitert, während ich wie Prometheus an seinen Fels gebunden bin.«
»Eine Erinnerung?«, wiederholte Isabelle verwundert. »Das heißt, sie würde dann aus unserem Gehirn verschwinden? Wir wären nicht mehr in der Lage, sie uns ins Gedächtnis zu rufen?«
Spöttisch musterte Azazel sie durch die Flammen hindurch. »Was bist du, meine Kleine? Eine Nephilim? Genau, ich würde deine Erinnerung nehmen und sie zu meiner machen. Du würdest nicht länger wissen, dass du jene Erinnerung überhaupt hattest. Allerdings stelle ich eine Bedingung: Verzichte bitte darauf, mir eine deiner Erinnerungen an die Dämonen zu geben, die du im Mondenschein niedergemetzelt hast. An derartigen Dingen kann ich mich nicht erfreuen. Nein, ich möchte, dass diese Erinnerung … persönlich ist.« Er grinste und seine Zähne schimmerten wie ein eisernes Fallgatter.
»Ich bin alt«, sinnierte Magnus, »ich habe viele Erinnerungen und würde eine davon hergeben, wenn es sein muss. Aber ich kann nicht für euch sprechen. Niemand sollte sich gezwungen fühlen, so etwas aufgeben zu müssen.«
»Ich mach’s«, sagte Isabelle sofort. »Für Jace.«
»Ich auch, natürlich«, pflichtete Alec ihr bei und wandte sich erwartungsvoll an Simon.
Dieser musste plötzlich an Jace denken … wie er sich in dem kalten Lagerraum auf Valentins Jacht die Pulsader aufgeschnitten und ihm sein Blut gegeben hatte. Wie er sein Leben für Simon aufs Spiel gesetzt hatte. Möglicherweise hatte Jace das hauptsächlich Clarys wegen getan, aber Simon stand trotzdem in seiner Schuld. »Ich bin dabei«, verkündete er.
»Gut«, sagte Magnus. »Dann versucht, euch jetzt alle eine glückliche Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen. Ein wirklich schönes Erlebnis. Etwas, das euch beim Gedanken daran Freude bereitet«, fügte er hinzu und warf
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