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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dem selbstgefälligen Dämon im Inneren des Pentagramms einen säuerlichen Blick zu.
    »Ich bin so weit«, meinte Isabelle. Sie stand mit geschlossenen Augen und kerzengeradem Rücken da, als wappnete sie sich gegen einen heftigen Schmerz.
    Magnus ging zu ihr, legte seine Finger an ihre Stirn und murmelte leise vor sich hin.
    Angespannt beobachtete Alec seinen Freund und schloss dann ebenfalls die Augen. Auch Simon folgte hastig seinem Beispiel und versuchte, sich eine glückliche Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen. Vielleicht irgendeinen schönen Moment mit Clary? Doch viele seiner Erinnerungen waren nun durch die Sorge um sie getrübt. Vielleicht ein Erlebnis aus ihrer gemeinsamen Kindheit? Unerwartet drängte sich ein anderes Bild in den Vordergrund: ein heißer Sommertag auf Coney Island, Simon auf den Schultern seines Vaters, während Rebecca mit einer Handvoll Luftballons in der kleinen Faust hinter ihnen herlief; der Blick hinauf zum Himmel, auf der Suche nach wiedererkennbaren Formen und Gestalten in den Wolkenformationen; das fröhliche Lachen seiner Mutter. Nein, dachte Simon, nicht diese Erinnerung. Die will ich nicht verlieren … Doch im selben Moment spürte er eine kühle Berührung auf seiner Stirn. Er schlug die Augen auf und sah, wie Magnus die Hand sinken ließ. Simon blinzelte ihn an; sein Gehirn schien leer gefegt. »Aber ich habe doch an gar nichts gedacht«, protestierte er.
    Magnus musterte ihn aus traurigen Katzenaugen. »Doch, das hast du«, erklärte er.
    Benommen schaute Simon sich um; ihm war ein wenig schwindlig. Die anderen sahen ebenfalls so aus, als würden sie aus einem seltsamen Traum erwachen. Simon fing Isabelles Blick auf, bemerkte das Flattern ihrer dunklen Wimpern und fragte sich, woran sie wohl gedacht hatte, welche glückliche Erinnerung sie aufgegeben hatte.
    Ein tiefes Grollen aus dem Pentagramm lenkte Simons Aufmerksamkeit von Izzy auf Azazel, der so nah wie möglich an den Rand des Fünfsterns getreten war und aus dessen Kehle ein hungriges Knurren aufstieg.
    Magnus wandte sich mit angewidertem Gesichtsausdruck dem Dämon zu; seine Hand war zur Faust geballt und zwischen seinen Fingern schimmerte etwas Helles hindurch, als hielte er einen Elbenlichtstein. Dann drehte er sich leicht zur Seite und schleuderte es blitzschnell in die Mitte des Pentagramms.
    Simons Vampirsehvermögen erfasste das Objekt dennoch: Es handelte sich um eine Lichtkugel, die sich im Flug zu einem Kreis ausdehnte, der etliche Bilder enthielt. Simon sah das Fragment eines azurblauen Ozeans, den Saum eines Satinkleids, das sich nach außen bauschte, während die Trägerin um die eigene Achse wirbelte, eine Momentaufnahme von Magnus’ Gesicht, einen jungen Mann mit blauen Augen …
    Azazel breitete die Arme aus und der Kreis mit den Bildern verschwand in seinem Körper wie aufgewirbelter Müll im Triebwerk eines Düsenflugzeugs. Der Dämon keuchte; seine Augen, die bis dahin wie rote Flammen geflackert hatten, strahlten nun wie ein Freudenfeuer und seine Stimme knackte und knisterte: »Ahhhh. Köstlich.«
    »Nun zu deinem Teil unserer Abmachung«, erwiderte Magnus scharf.
    Azazel leckte sich die Lippen. »Die Lösung zu eurem Problem sieht folgendermaßen aus: Ihr entlasst mich in die Welt und ich hole mir Valentins Sohn und bringe ihn lebend in die Hölle. Auf diese Weise wird er nicht sterben und damit auch nicht Jace. Valentins Sohn würde diese Welt verlassen und die Verbindung zwischen den beiden langsam verglühen. So kann euer Freund eines Tages gänzlich frei sein.«
    »Und was passiert, nachdem wir dich in die Welt entlassen haben?«, fragte Magnus gedehnt. »Du kehrst anschließend zurück und lässt dich erneut binden?«
    Der Dämon lachte. »Natürlich nicht, du törichter Hexenmeister. Der Preis für meine Gefälligkeit ist meine Freiheit.«
    »Freiheit?«, wiederholte Alec ungläubig. »Ein Fürst der Finsternis auf freiem Fuß? Wir haben dir bereits unsere Erinnerungen gegeben … «
    »Die Erinnerungen waren nur der Preis für meinen Plan«, erwiderte Azazel. »Meine Freiheit ist der Lohn für dessen Umsetzung.«
    »Das ist Betrug und das weißt du ganz genau«, schnaubte Magnus. »Du verlangst das Unmögliche.«
    »Genau wie ihr«, entgegnete Azazel. »Nach den herrschenden Gesetzen ist euer Freund für immer verloren. ›Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, dass er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht aufheben.‹ Und gemäß Liliths

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