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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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runzelte die Stirn. Die Nacht war zu schön, um sich mit hässlichen Gedanken zu beschäftigen. Sie warf ihrem Bruder noch einen kurzen Blick zu und ließ sich dann von Jace am Rand der Tanzfläche entlangführen, wo das Gedränge nicht ganz so groß war. Währenddessen zerplatzte eine weitere farbige Lichtkugel über ihnen, die silbernen Glitter versprühte. Clary legte den Kopf in den Nacken und fing die salzig süßen Tropfen mit der Zunge auf.
    Als sie die Mitte des Gewölbekellers erreichten, blieb Jace direkt unter dem Knochenkronleuchter stehen und wirbelte Clary zu sich herum. Sie schlang die Arme um ihn und fühlte, wie die silbrige Flüssigkeit über ihre Wangen lief, wie Tränen. Durch das dünne Gewebe von Jace’ T-Shirt konnte sie die Wärme seiner Haut spüren. Ihre Hände glitten unter den Saum seines Oberteils, sodass sie ihm mit den Nägeln leicht über die Rippen fahren konnte. Seine Wimpern waren mit silbernen Tropfen übersät, als er den Blick senkte, Clary anschaute und ihr etwas ins Ohr raunte. Langsam wanderten seine Hände über ihre Schultern und dann ihre Arme hinab. Inzwischen hatten sie auch aufgehört zu tanzen. Die hypnotische Musik und die anderen Clubbesucher nahm Clary kaum noch wahr. Ein Paar tanzte lachend an ihnen vorbei und machte irgendeine spöttische Bemerkung auf Tschechisch. Clary verstand zwar nicht, was die beiden sagten, vermutete aber so etwas wie: Leute, nehmt euch gefälligst ein Zimmer!
    Jace schnaubte ungeduldig und drängte dann erneut durch die Menge. Clary zog er hinter sich her, zu einem der schummrigen Alkoven am Rand der Tanzfläche.
    Dutzende dieser kreisrunden Nischen säumten die Wände, jede einzelne mit einer steinernen Sitzbank versehen und einem dichten Samtvorhang, der zugezogen werden konnte, um wenigstens ein Minimum an Privatsphäre zu bieten. Jace riss den Vorhang zu und sofort prallten Clary und er aufeinander wie eine Meereswoge gegen eine Felsklippe. Ihre Münder trafen sich und verschmolzen miteinander; Jace hob Clary hoch, sodass sie eng an ihn gepresst war, während sich seine Finger in das rutschige Gewebe ihres Kleids gruben.
    Clary fühlte warme seidige Haut, Hände, die suchten und fanden, Stoff, der unter dem Druck nachgab. Ihre Hände unter Jace’ T-Shirt, ihre Fingernägel, die über seinen Rücken kratzten, das Gefühl animalischer Freude, als er aufstöhnte. Jace biss auf ihre Unterlippe und Clary schmeckte das Blut in ihrem Mund, salzig und heiß. Es schien, als wollten sie sich gegenseitig zerreißen, sich ineinander verschlingen und gemeinsam den Schlag ihrer Herzen spüren, auch wenn es sie beide umbringen würde, dachte Clary.
    Im Alkoven war es dunkel – so dunkel, dass Jace nur als Silhouette aus Schatten und Gold zu erkennen war. Sein Körper presste Clary gegen die Wand. Seine Hände glitten über ihre Hüften, fanden den Saum ihres Kleides und schoben es über ihre Oberschenkel.
    »Was tust du da?«, wisperte Clary. »Jace?«
    Er schaute sie an. Das eigenartige Licht im Club verwandelte seine Augen in ein Kaleidoskop aus Farben und Formen. Er lächelte diabolisch. »Du kannst mir sagen, wann ich aufhören soll. Jederzeit«, raunte er. »Aber ich bin mir sicher, dass du das gar nicht willst.«
    Sebastian zog den staubigen Samtvorhang beiseite, der den Alkoven vom Rest des Gewölbes abtrennte, und lächelte.
    An der Wand des kleinen kreisrunden Nebenraums war eine Steinbank angebracht, auf der ein Mann saß, die Ellbogen auf den Marmortisch gestützt. Sein langes blauschwarzes Haar war im Nacken zusammengebunden und auf einem seiner Wangenknochen prangte eine Narbe oder ein Mal in Form eines Blattes, direkt unterhalb seiner grasgrünen Augen. Er trug einen weißen Anzug, aus dessen Brusttasche ein Einstecktuch mit grüner Blattstickerei herausragte.
    »Jonathan Morgenstern«, sagte Meliorn.
    Sebastian verbesserte ihn nicht. Die Feenwesen legten nämlich großen Wert auf Namen und würden ihn daher niemals anders ansprechen als sein Vater. »Ich war mir nicht sicher, ob du zum vereinbarten Zeitpunkt auch erscheinen würdest, Meliorn.«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass das Lichte Volk nicht lügt«, erwiderte der Elbenritter. Dann erhob er sich kurz und zog den Vorhang hinter Sebastian zu, sodass die dröhnende Musik aus dem Hauptraum ein wenig gedämpft wurde. »Nimm Platz. Ein Glas Wein?«
    Sebastian setzte sich neben ihm auf die Bank. »Nein, danke.« Genau wie der silberne Elbentrank würde auch Wein ihm nur das

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