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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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mein erstes Mal mit dir – oder irgendein Mal mit dir – vor einem Haufen Wildfremder erleben?«
    »Das war doch nicht unsere Schuld«, wandte Jace ein und fuhr ihr sanft mit den Fingern durch die Haare. Seine narbenbedeckte Handfläche streifte leicht über ihre Wange. »Dieses Silberzeugs … das waren Feendrogen, das hatte ich dir doch erklärt. Wir waren high. Aber jetzt bin ich nüchtern und du ebenfalls und … «
    »Und Sebastian ist hier. Außerdem bin ich total erledigt und … « Und jetzt weiterzumachen, wäre eine ganz furchtbare Idee, die wir beide bereuen würden. »Und mir ist nicht danach«, log Clary.
    »Dir ist nicht danach?«, wiederholte er ungläubig.
    »Tut mir leid, wenn dir das noch keine gesagt hat, Jace, aber ich habe keine Lust.« Clary warf einen vieldeutigen Blick auf seine Hand, die noch immer auf ihrem Jeansbund ruhte. »Und jetzt ist mir noch viel weniger danach.«
    Einen Moment lang zog Jace die Augenbrauen hoch, doch statt einer Antwort ließ er Clary einfach nur los.
    »Jace … «
    »Ich geh ins Bad und nehm ’ne kalte Dusche«, sagte er und trat einen Schritt zurück. Seine Miene war ausdruckslos, unergründlich.
    Als die Badezimmertür krachend hinter ihm ins Schloss gefallen war, ging Clary zu seinem sorgfältig gemachten Bett, auf dem keinerlei Spuren des silbernen Flitters zu finden waren. Sie setzte sich und ließ den Kopf in die Hände sinken. Es war nicht die erste Meinungsverschiedenheit, die sie und Jace gehabt hatten; Clary hatte immer angenommen, dass sie sich genauso oft stritten wie andere Paare, ohne einander dabei mit Worten wirklich verletzen zu wollen. Sie waren auch noch nie wirklich böse auf den anderen gewesen. Doch irgendetwas an der Eiseskälte in den Augen dieses Jace traf sie zutiefst. Er schien so distanziert und unerreichbar, dass Clary nur mit größter Mühe die nagende Frage in ihrem Hinterkopf verdrängen konnte: Steckt in diesem Körper noch irgendein Teil vom richtigen Jace? Ist noch irgendetwas von ihm übrig, das sich zu retten lohnt?
    Dies sind die Gesetze der Dschungel,
so alt und so klar wie das Licht;
der Wolf, der sie hält, wird gedeihen,
und sterben der Wolf, der sie bricht.
Lianengleich schlingt das Gesetz sich,
voran und zurück, auf und ab;
die Stärke des Packs ist der Wolf,
und die des Wolfs ist das Pack.
    Jordan starrte blind auf das Gedicht an der Wand seines Schlafzimmers. Es handelte sich um einen alten Druck, den er in einem Antiquariat gefunden hatte; die Worte waren mit einer kunstvollen Umrandung aus Blättern versehen. Das Gedicht stammte von Rudyard Kipling und beschrieb die Regeln, nach denen die Werwölfe lebten, das Gesetz, das all ihre Handlungen bestimmte – es beschrieb sie sogar so genau, dass Jordan sich fragte, ob Kipling nicht ebenfalls ein Schattenweltler gewesen war oder zumindest das Abkommen gekannt hatte. Jordan hatte sich irgendwie verpflichtet gefühlt, den Druck zu kaufen und an die Wand zu hängen, obwohl er sich für Poesie normalerweise nicht sonderlich begeistern konnte.
    Während der vergangenen Stunde war er unablässig in seiner Wohnung auf und ab gelaufen. Dabei hatte er in regelmäßigen Abständen sein Handy hervorgeholt, um zu überprüfen, ob Maia eine SMS geschickt hatte. Beim Kühlschrank hatte er immer wieder kurze Stopps eingelegt, die Tür geöffnet und nachgesehen, ob vielleicht auf magische Weise irgendetwas halbwegs Essbares darin aufgetaucht war. Natürlich nicht. Aber Jordan wollte auch nicht zum Supermarkt laufen und einkaufen – aus Sorge, dass Maia ausgerechnet dann, wenn er nicht da war, bei ihm vor der Wohnungstür erscheinen würde. Zwischendurch hatte er noch schnell geduscht, die Küche aufgeräumt, seine DVDs nach Farben sortiert und kurz den Fernseher ein- und sofort wieder ausgeschaltet.
    Er war unruhig – so unruhig wie manchmal in Vollmondnächten, kurz vor seiner Verwandlung, wenn er den Sog der Gezeiten in seinem Blut spürte. Doch der Mond befand sich gerade im letzten Viertel. Außerdem machte Jordan nicht der Gedanke an eine Verwandlung so nervös, sondern Maia, weil sie nicht bei ihm war – nachdem sie fast zwei Tage ununterbrochen zusammen waren und er nie mehr als ein paar Schritte von ihr entfernt gewesen war.
    Sie war ohne ihn zur alten Polizeiwache gefahren. Auch wenn Luke sich allmählich erholte, wollte sie das Rudel nicht durch die Anwesenheit eines Nichtmitglieds beunruhigen, hatte sie ihm erklärt. Zudem musste sie ja nur Lukes Genehmigung einholen,

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