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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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das ihr an ihrer alten Highschool einen Klassenverweis eingehandelt hätte. Als Sebastian zu lachen begann, holte Clary aus und verpasste ihm eine derart schallende Ohrfeige, dass ihre eigenen Finger prickelten. Überrascht lockerte Sebastian seinen Griff und Clary riss sich los, machte einen Salto über den Tisch und stürmte in Richtung ihres Zimmers, das zumindest ein Türschloss hatte …
    Doch im nächsten Moment verstelle Sebastian ihr den Weg, packte sie am Jackenkragen und wirbelte sie herum. Clarys Füße verloren den Halt und sie wäre gestürzt, wenn Sebastian sie nicht mit seinem Körper an die Wand gepresst hätte, seine Arme links und rechts von ihr, sodass sie wie in einem Käfig gefangen war.
    Ein sardonisches Grinsen verzerrte seine Züge – der elegante Junge, der mit ihr an der Seine entlanggeschlendert war, heiße Schokolade getrunken und von Zugehörigkeit gesprochen hatte, war verschwunden. Seine Augen waren absolut schwarz … bodenlos wie tiefe Brunnen. »Was ist los, Schwesterherz? Du wirkst betrübt.«
    Clary bekam kaum Luft und stieß mühsam hervor: »Hab mir … beim Ohrfeigen … deiner nichtsnutzigen Visage … den Nagellack ruiniert … siehst du?« Sie zeigte ihm ihren Finger – den Mittelfinger.
    »Ach, wie niedlich.« Sebastian schnaubte. »Weißt du, woher ich gewusst habe, dass du uns verraten würdest? Dass du gar nicht anders konntest? Ich wusste es, weil du mir zu ähnlich bist.« Er presste ihren Rücken noch fester gegen die Wand.
    Clary konnte spüren, wie sich seine Brust an ihrer hob und senkte. Sie befand sich auf Augenhöhe mit seinem geraden, kantigen Schlüsselbein. Sein Körper nagelte sie fest. »Ich bin dir kein bisschen ähnlich. Lass mich los … «
    »Du bist haargenau wie ich«, knurrte er ihr ins Ohr. »Du hast dich bei uns eingeschlichen. Hast Freundschaft vorgetäuscht und Zuneigung.«
    »Bei Jace brauchte ich keine Zuneigung vorzutäuschen.«
    In dem Moment blitzte etwas in Sebastians Augen auf – eine düstere Eifersucht, wobei Clary nicht einmal wusste, auf wen er eifersüchtig war. Dann brachte er seine Lippen an ihre Wange, so nah, dass sie deren Bewegungen fühlen konnte, als er heiser erwiderte: »Du hast es uns ordentlich besorgt.« Seine Hand lag wie ein Schraubstock um Clarys linken Arm und bewegte sich nun langsam nach unten. »Hast es Jace vermutlich im wörtlichen Sinne besorgt … «
    Clary zuckte zusammen – sie konnte einfach nichts dagegen tun – und spürte im nächsten Moment, wie Sebastian scharf die Luft einzog.
    »Also stimmt es: Du hast mit ihm geschlafen.« Er klang fast, als hätte sie ihn betrogen.
    »Das geht dich nichts an«, konterte Clary.
    Doch Sebastian packte sie grob am Kinn und drehte ihren Kopf zu sich, damit sie ihn ansah. »Selbst die beste Nummer holt deinen Jace nicht wieder zurück. Trotzdem ein hübsch herzloser Versuch.« Sein Mund verzog sich zu einem kalten Lächeln. »Du weißt, dass er sich daran nicht erinnern wird, oder? Hat er dich wenigstens ordentlich rangenommen? Weil ich das nämlich getan hätte.«
    Bei dieser Bemerkung schmeckte Clary, wie ihr bittere Gallenflüssigkeit in die Kehle stieg. »Du bist mein Bruder«, stieß sie hervor.
    »Das ist in unserem Fall völlig bedeutungslos. Wir sind keine Menschen. Deren Regeln gelten nicht für uns. Dumme Vorschriften darüber, wessen DNA mit wem vermischt werden darf. Und heuchlerisch, wenn man es genau betrachtet: Schließlich sind wir bereits Experimente. Übrigens haben schon die Herrscher im alten Ägypten sich mit ihren Geschwistern vermählt. Cleopatra hat ihren Bruder geheiratet. Das stärkt die Blutlinie.«
    Clary musterte ihn voller Verachtung. »Ich hab ja gewusst, dass du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast. Aber mir war nicht klar, dass du total durchgeknallt bist.«
    »Nein, meines Erachtens ist daran nichts verrückt. Zu wem gehören wir denn, wenn nicht zueinander?«
    »Jace«, stieß Clary hervor. »Ich gehöre zu Jace.«
    Sebastian schnaubte verächtlich. »Vor mir aus kannst du ihn haben.«
    »Ich dachte, du würdest ihn brauchen?«
    »Das tu ich auch. Aber nicht für das, wofür du ihn brauchst.« Seine Hände umfassten plötzlich Clarys Taille. »Wir können ihn teilen. Es ist mir egal, was du mit ihm treibst – solange du nur weißt, dass du mir gehörst.«
    Clary hob die Hände, um ihn wegzustoßen. »Ich gehöre dir nicht. Ich gehöre nur mir selbst.«
    Doch der Ausdruck in seinen Augen ließ sie erstarren. »Ich denke, du weißt

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