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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Schwester, meine Braut, mit einem einzigen deiner Blicke, mit einem einzigen Kettchen von deinem Hals!‹« Sebastians Finger strichen über Clarys Kehle und hakten sich in ihre Kette, die Kette, an der immer der Morgenstern-Ring gehangen hatte.
    Einen Moment lang fragte Clary sich, ob er ihr die Luftröhre zudrücken würde.
    »Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft! Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin.« Sebastians Blut tropfte auf ihr Gesicht. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte machte Clary sich steif, als seine Hand von ihrer Kehle über ihre Schulter und Seite bis hinunter zur Taille wanderte. Dann schob er seine Finger in den Bund ihrer Jeans. Seine Haut glühte und Clary konnte fühlen, dass er sie wollte.
    »Du liebst mich nicht«, brachte sie mit dünner Stimme hervor, da er ihr die Luft aus der Lunge presste. Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter: Jedes Gefühl, das Sebastian zeigt, ist nur vorgetäuscht. Plötzlich war Clary hellwach und dankte stumm ihrem Kampfesrausch dafür, dass sie einen klaren Kopf behielt, obwohl Sebastians Berührungen ihr Übelkeit bereiteten.
    »Und dir ist es doch völlig egal, ob ich dein Bruder bin oder nicht«, entgegnete er. »Ich weiß, was du für Jace empfunden hast, selbst als du dachtest, er sei dein Bruder. Mir kannst du nichts vormachen.«
    »Jace ist besser als du.«
    »Niemand ist besser als ich.« Ein hämisches Grinsen, das nur aus weißen Zähnen und Blut zu bestehen schien, breitete sich auf seinem Gesicht aus. »›Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut; ein verschlossener Born, ein versiegelter Quell.‹ Aber das stimmt nicht mehr, hab ich recht? Dafür hat Jace bereits gesorgt«, stieß Sebastian hervor und fummelte an ihrem Jeansknopf herum.
    Clary nutzte die Gelegenheit, dass er einen Moment abgelenkt war, und griff nach einer großen, dreieckigen Glasscherbe, die neben ihr auf dem Boden lag. Dann rammte sie ihm die zerklüftete Spitze in die Schulter, wobei ihr das Glas tief in die Finger schnitt.
    Sofort schrie Sebastian auf und wich zurück, aber offenbar mehr vor Überraschung als vor Schmerz, denn seine Kampfmontur schützte ihn. Erneut holte Clary aus; dieses Mal jagte sie ihm die Scherbe in den Oberschenkel, und als er zurückfuhr, rammte sie ihm den Ellbogen gegen den Kehlkopf. Pfeifend fiel Sebastian auf die Seite, während Clary sich wegrollte, auf ihn warf und ihm die blutige Scherbe aus dem Bein riss. Blitzschnell hob sie den Arm, zielte auf die pulsierende Ader an seinem Hals … und hielt abrupt inne.
    Sebastian lachte. Er lag unter ihr und lachte; sein Gelächter vibrierte durch Clarys Körper. Seine Haut war blutverschmiert – von Clarys Blut, das auf ihn herabtropfte, und seinem eigenem Blut, aus der Wunde an seinem Kopf, an der seine verfilzten silberweißen Haare klebten. Er ließ die Hände fallen und breitete die Arme wie Schwingen aus – ein aus dem Himmel gefallener, gebrochener Engel.
    »Töte mich, Schwesterherz«, stieß er hervor. »Töte mich und du tötest auch Jace.«
    Wütend ließ Clary die Scherbe herabsausen.

20 Eine Tür ins Dunkel
    Clary schrie aus purer Frustration laut auf, als sich die Glasscherbe in den Holzboden bohrte, nur wenige Zentimeter von Sebastians Kehle entfernt. Sie spürte, wie er unter ihr lachte.
    »Du schaffst es nicht«, grinste er. »Du schaffst es nicht, mich zu töten.«
    »Du kannst von mir aus zur Hölle fahren«, knurrte Clary. »Aber Jace kann ich nicht töten.«
    »Das läuft auf dasselbe hinaus«, erwiderte er und setzte sich derartig schnell auf, dass Clary es kaum wahrnahm. Dann schlug er ihr mit solcher Wucht ins Gesicht, dass sie über den mit Glassplittern übersäten Boden rutschte und gegen die Wand prallte. Keuchend schnappte sie nach Luft und spuckte Blut. Sie hielt sich ihren Arm vor den Kopf; vom Geruch und metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes wurde ihr übel. Einen Sekundenbruchteil später krallte sich Sebastians Faust in ihre Jacke und riss sie auf die Beine.
    Clary wehrte sich nicht. Wozu auch? Warum sollte sie gegen jemanden kämpfen, der gewillt war, sie umzubringen – und der genau wusste, dass sie selbst nicht dazu bereit war, ihn zu töten oder auch nur ernsthaft zu verletzen? Dieser Kampf war von vornherein verloren. Reglos stand sie da, während er sie begutachtete.
    »Könnte schlimmer sein«, bemerkte er. »Sieht so aus, als hätte dich die Jacke vor ernsthaften Verletzungen

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