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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gerettet.«
    Vor ernsthaften Verletzungen?, dachte Clary. Ihr Körper fühlte sich an, als hätten ihn Tausende von dünnen Messern aufgeschlitzt. Wütend funkelte sie Sebastian an, als er sie schließlich auf seine Arme hob. Das Ganze war fast wie in Paris, als er sie nach dem Angriff der Dahak-Dämonen in den Park gebracht hatte. Allerdings hatte sie damals etwas völlig anderes empfunden – vielleicht nicht gerade Dankbarkeit, aber zumindest Verwirrung. Doch jetzt war sie von abgrundtiefem Hass erfüllt. Sie machte sich so steif wie möglich, während Sebastian sie mit schweren Schritten die Glastreppe hinauftrug. Außerdem versuchte sie zu vergessen, dass er sie berührte, dass sein Arm unter ihren Oberschenkeln lag und seine Hände besitzergreifend an ihrem Rücken.
    Ich werde ihn umbringen, dachte sie. Ich werde einen Weg finden und dann bring ich ihn um.
    Sebastian marschierte in Jace’ Zimmer und stellte Clary ruckartig auf die Beine. Sie taumelte einen Schritt zurück, doch er fing sie auf und zog ihr die Jacke aus. Darunter trug sie nur ihr Top – so blutbeschmiert und zerfetzt, als hätte sie es mit einer Käsereibe traktiert.
    Sebastian pfiff spöttisch. »Du siehst ziemlich mitgenommen aus, Schwesterherz«, bemerkte er. »Es wäre besser, wenn du ins Bad gehst und dir das Blut abwäschst.«
    »Nein. Sollen mich doch alle so sehen! Dann wissen sie wenigstens gleich, wie du mich dazu gebracht hast, dich zu begleiten.«
    Sofort zuckte Sebastians Hand vor, packte Clarys Kinn und drehte ihren Kopf zu ihm. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter. Am liebsten hätte Clary die Augen geschlossen, doch diese Genugtuung wollte sie ihm nicht gönnen. Hasserfüllt erwiderte sie seinen Blick, sah die silbernen Ringe in seinen schwarzen Augen und das Blut an seiner Lippe, dort, wo sie ihn gebissen hatte. »Du gehörst mir«, wiederholte Sebastian finster. »Und ich will, dass du an meiner Seite stehst – und wenn ich dich dazu zwingen muss!«
    »Warum?«, wollte Clary wissen, während ohnmächtige Wut in ihr aufstieg, so bitter wie der Geschmack ihres eigenen Bluts. »Was kümmert es dich überhaupt? Du kannst Jace zwar nicht töten, dafür aber mich. Warum tust du es dann nicht einfach?«
    Einen kurzen Moment schauten seine Augen geistesabwesend in die Ferne, als würde er etwas sehen, das Clary nicht wahrnehmen konnte. »Diese Welt wird bald von den Flammen der Hölle verschlungen werden«, erwiderte er. »Aber dich und Jace werde ich davor beschützen, sofern du tust, was ich dir sage – eine Gunst, die ich niemand anderem gewähre. Begreifst du denn nicht, wie dumm es ist, mein Angebot abzulehnen?«
    »Jonathan«, setzte Clary an, »begreifst du denn nicht, dass du mich unmöglich bitten kannst, an deiner Seite zu kämpfen, wenn du die ganze Welt niederbrennen willst?«
    Sein Blick heftete sich wieder auf ihr Gesicht. »Aber wieso?«, fragte er fast verzweifelt. »Warum ist dir diese Welt so wichtig? Du weißt doch, dass es noch andere gibt.« Sebastians Gesicht war noch bleicher als sonst. »Sag mir, dass du mich liebst. Sag mir, dass du mich liebst und zusammen mit mir kämpfen wirst.«
    »Ich werde dich niemals lieben. Du lagst vollkommen falsch, als du behauptet hast, wir besäßen dasselbe Blut. Dein Blut ist Gift. Pures Dämonengift«, entgegnete Clary und spie die beiden letzten Worte förmlich hervor.
    Sebastian lächelte nur, doch seine Augen funkelten düster. Plötzlich spürte Clary ein Brennen an ihrem Oberarm und zuckte zusammen, denn er trug ihr mit seiner Stele eine Iratze auf die Haut auf. In diesem Moment wallte ein glühender Hass in Clary auf, selbst als der Schmerz langsam verebbte. Während er geschickt mit der Stele die Heilrune vollendete, klirrte sein Armband leise.
    »Ich wusste, dass du gelogen hast«, sagte sie unvermittelt.
    »Ich erzähle so viele Lügen, wenn der Tag lang ist, Schwesterherz. Was meinst du denn genau?«
    »Dein Armband«, entgegnete Clary. »Die Gravur Acheronta movebo … das heißt nicht ›So soll es immer den Tyrannen ergehen!‹ Denn das wäre Sic semper tyrannis . Das da auf deinem Armband ist von Vergil: Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo. ›Wenn ich die Götter nicht bewegen kann, so leg ich’s auf die Macht der Hölle an.‹«
    »Dein Latein ist besser, als ich dachte.«
    »Ich lerne schnell.«
    »Aber nicht schnell genug.« Sebastian ließ Clarys Kinn los. »Und jetzt geh ins Bad und mach dich frisch«, befahl er und schob sie in

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