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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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menschliche Gefühle vorzutäuschen, so wie man einem Papagei das Wiederholen von Worten beibringt. Aber der Vogel versteht nicht, was er da plappert, und das Gleiche gilt für dich. Ich wünschte … Gott, ich wünsche mir wirklich, du könntest es verstehen. Aber … « Mit einer raschen Bewegung riss Jocelyn den Dolch herum und ließ ihn in einem perfekten Bogen aufwärtsschnellen.
    Die Waffe hätte sich von unten unter Sebastians Rippen und tief in sein Herz gebohrt, wenn dieser nicht blitzschnell reagiert hätte. Er zuckte zurück und wirbelte zur Seite, sodass die Spitze der Klinge nur eine flache Schnittwunde auf seiner Brust hinterließ.
    Jace, der neben Clary stand, hielt bestürzt die Luft an, woraufhin Clary sich zu ihm umdrehte. Ein roter Fleck breitete sich auf seinem weißen T-Shirt aus. Vorsichtig berührte er die Stelle und betrachtete dann seine blutigen Fingerkuppen. Wir sind aneinander gebunden. Verletzt du ihn, werde ich bluten.
    Ohne lange nachzudenken, stürmte Clary durch das Wohnzimmer und warf sich zwischen Jocelyn und Sebastian. »Mom«, keuchte sie. »Hör auf!«
    Doch Jocelyn, den Dolch noch immer in der Hand und den Blick fest auf Sebastian gerichtet, knurrte nur: »Clary, geh aus dem Weg.«
    In dem Moment begann Sebastian zu lachen. »Ist das nicht süß? Eine kleine Schwester, die ihren großen Bruder verteidigt.«
    »Ich verteidige nicht dich«, erwiderte Clary, ohne die Augen von Jocelyns Gesicht abzuwenden. »Alles, was mit Jonathan geschieht, passiert auch Jace. Hast du mich verstanden, Mom? Wenn du ihn tötest, stirbt Jace. Er blutet schon. Mom, bitte!«
    Jocelyn umklammerte den Dolch zwar weiterhin, doch ein Zögern zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Clary … «
    »Du meine Güte, was für ein Dilemma«, bemerkte Sebastian. »Bin mal gespannt, wie ihr das Problem löst. Schließlich hab ich nicht den geringsten Grund zu verschwinden.«
    »Oh doch, den hast du«, drang im nächsten Moment eine Stimme aus dem Flur – Luke, der barfuß mit Jeans und einem alten Pullover im Türrahmen erschien. Er wirkte zerzaust und ohne seine Brille seltsamerweise deutlich jünger. Außerdem hielt er eine abgesägte Schrotflinte in der Hand, deren Lauf direkt auf Sebastian gerichtet war. »Das hier ist eine Winchester Pump Gun, Kaliber 12. Damit legen wir im Rudel die Wölfe um, die abtrünnig und zu bösartigen Einzelgängern geworden sind«, sagte er. »Selbst wenn ich dich nicht töte, kann ich dich damit noch immer umpusten, Valentinssohn.«
    Es schien, als würden alle Anwesenden gleichzeitig nach Luft schnappen – bis auf Luke und Sebastian, der mit einem spöttischen Grinsen auf Luke zumarschierte, als würde er die Flinte gar nicht wahrnehmen. »›Valentinssohn‹«, sagte er. »Denkst du das wirklich von mir? Unter anderen Umständen hättest du mein Pate sein können.«
    »Unter anderen Umständen … «, setzte Luke an und legte seinen Finger an den Abzug, »hättest du ein Mensch sein können.«
    Abrupt blieb Sebastian stehen. »Das Gleiche könnte man von dir behaupten, Werwolf.«
    Clary hatte das Gefühl, als würde die Welt sich unendlich viel langsamer drehen: Luke nahm Sebastian über den Lauf der Flinte ins Visier, während dieser einfach dastand und grinste. »Luke«, krächzte Clary. Das Ganze erschien ihr wie einer jener Albträume, in denen sie laut schreien wollte, aber nur ein Wispern hervorbrachte. »Luke, tu es nicht.«
    Ihr Stiefvater krümmte den Finger am Abzug – und dann schien Jace wie aus dem Nichts in Aktion zu treten, sprang im Bruchteil einer Sekunde nach vorn und warf sich auf Luke, während gleichzeitig die Waffe losging.
    Der Schuss verfehlte sein Ziel und die Kugeln zertrümmerten eine der Fensterscheiben. Aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelte Luke rückwärts. Sofort riss Jace ihm die Waffe aus der Hand, schleuderte sie aus dem zerborstenen Fenster und wandte sich wieder dem älteren Mann zu. »Luke … «, setzte er an.
    Doch Luke versetzte ihm einen Faustschlag.
    Trotz der ganzen Situation empfand Clary den Anblick von Luke – Luke, der Jace unzählige Male gegenüber Jocelyn, gegenüber Maryse und gegenüber dem Rat verteidigt hatte, Luke, der im Grunde seines Herzens sanft und freundlich war, Luke, der Jace nun tatsächlich mitten ins Gesicht schlug – so schockierend, als hätte er statt des Jungen sie geschlagen.
    Der Schlag traf Jace vollkommen unvorbereitet und warf ihn rückwärts gegen die Wand.
    Und Sebastian, der bis auf Spott und

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