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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht – er ist mein Bruder. Glaub mir, ich wünschte, es wäre nicht der Fall, aber so ist es nun mal. Sebastian hätte nie geboren werden dürfen … «
    »Wie kannst du so was sagen?«, fragte Jace fordernd und schwang die Beine über die Bettkante. »Hast du je darüber nachgedacht, dass die Welt vielleicht nicht so schwarz und weiß ist, wie du glaubst?« Er beugte sich vor, hob seinen Waffengurt auf und band ihn sich um. »Natürlich, es hat diesen Krieg gegeben und viele Leute wurden verletzt, Clary, aber damals sah die Situation völlig anders aus. Inzwischen weiß ich, dass Sebastian niemandem, den ich liebe, absichtlich Schaden zufügen würde. Er dient einer größeren Sache. Und dabei sind Kollateralschäden manchmal nicht zu vermeiden … «
    »Hast du deinen eigenen Bruder gerade eben echt als Kollateralschaden bezeichnet?«, rief Clary ungläubig. Sie hatte das Gefühl, kaum Luft zu bekommen.
    »Clary, du hörst nicht zu. Das hier ist wichtig … «
    »So wie das, was Valentin für wichtig gehalten hat?«
    »Valentin hat sich geirrt«, erwiderte Jace. »Er hatte recht, was den Rat anbelangt … dass dieser korrumpiert ist. Aber mit seinen Vorstellungen, wie man das ändern sollte, lag er völlig daneben. Dagegen hat Sebastian hundertprozentig recht. Wenn du dir nur mal eine Minute Zeit nehmen und uns zuhören würdest … «
    »›Uns‹«, schnaubte Clary. »Gott. Jace … « Er schaute sie vom Bett aus an, und obwohl Clary spürte, wie es ihr das Herz brach, überschlugen sich ihre Gedanken förmlich: Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wo sie ihre Stele abgelegt hatte. Fragte sich, ob sie vielleicht an das scharfe Papierschneidemesser herankam, das in ihrer Nachttischschublade lag. Und ob sie sich wohl dazu überwinden konnte, es zu benutzen.
    »Clary?« Jace neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte sie. »Du … du liebst mich doch noch immer, oder?«
    »Ich liebe Jace Lightwood«, sagte sie. »Aber ich habe keine Ahnung, wer du bist.«
    Jace’ Miene veränderte sich, doch bevor er etwas erwidern konnte, zerriss ein Schrei die nächtliche Stille. Ein Schrei und das Klirren von zersplitterndem Glas.
    Clary erkannte die Stimme sofort – Jocelyn! Ohne Jace noch eines Blickes zu würdigen, riss sie die Tür auf, raste durch den Flur und stürmte ins Wohnzimmer.
    Der große, offene Wohnbereich war von der Küche nur durch eine Theke getrennt – und dort stand Clarys Mutter, in Yogahose und einem zerlöcherten T-Shirt, die Haare zu einem zerzausten Knoten hochgesteckt. Jocelyn war anscheinend in die Küche gegangen, um sich etwas zu trinken zu holen: Glasscherben lagen vor ihren Füßen und Wasser sickerte in den grauen Teppichboden. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, sie wirkte so bleich wie weißer Sand. Gebannt blickte sie ins Wohnzimmer und Clary wusste, ohne den Kopf drehen zu müssen, wen Jocelyn dort anstarrte.
    Ihren Sohn.
    Sebastian lehnte an der Wand, in der Nähe der Wohnzimmertür, mit ausdrucksloser Miene. Langsam senkte er die Lider und musterte Jocelyn durch die dichten Wimpern. Irgendetwas an seiner Haltung, an seinem Blick erinnerte Clary an ein Foto … die Aufnahme, die Hodge vom siebzehnjährigen Valentin gemacht hatte. Sebastian hätte diesem Bild entsprungen sein können.
    »Jonathan«, wisperte Jocelyn.
    Clary stand wie erstarrt da, selbst als Jace aus dem Flur ins Wohnzimmer platzte. Im Bruchteil einer Sekunde erfasste er die Szenerie vor ihm und blieb abrupt stehen. Seine linke Hand schwebte über seinem Waffengurt, die schlanken Finger nur wenige Zentimeter vom Heft seines Dolches entfernt, und Clary wusste, dass er nur einen Wimpernschlag benötigen würde, um die Waffe zu zücken.
    »Ich heiße jetzt Sebastian«, verkündete Clarys Bruder. »Mir ist klar geworden, dass ich den Namen, den du zusammen mit meinem Vater für mich ausgewählt hast, nicht länger tragen wollte. Ihr habt mich beide betrogen und ich möchte so wenig wie möglich an euch erinnert werden.«
    Vor Jocelyns Füßen bildete das Wasser zwischen den Glasscherben bereits einen dunklen Fleck auf dem Teppichboden. Zögernd trat sie einen Schritt vor und ihr Blick huschte suchend über Sebastians Gesicht. »Ich habe geglaubt, du wärst tot«, wisperte sie. »Tot. Ich habe die Überreste deiner verbrannten Asche gesehen.«
    Sebastian musterte sie aus zusammengekniffenen schwarzen Augen. »Wenn du eine richtige Mutter wärst … eine gute Mutter«, setzte er an, »dann hättest du gewusst,

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