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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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eine Weise, die Clary zu jedem anderen Zeitpunkt hinreißend gefunden hätte. »Es schien mir nur in dem Moment eine gute Idee.«
    Clary stieg aus dem Bett und starrte auf Jace hinab, während sie gleichzeitig nach ihrem Morgenmantel griff, der am Bettpfosten hing, und sich darin einhüllte.
    Jace beobachtete sie, unternahm aber nichts, um sie aufzuhalten, obwohl seine Augen in der Dunkelheit schimmerten.
    »Ich … ich kapier das nicht«, sagte Clary. »Zuerst verschwindest du spurlos und jetzt kommst du zurück mit … mit ihm und tust so, als ob ich nicht den geringsten Grund hätte auszuflippen … «
    »Das hab ich dir doch schon erklärt«, erwiderte Jace. »Ich musste erst sichergehen, dass du mich noch liebst. Und ich wollte nicht, dass du meinen Aufenthaltsort erfährst, während der Rat dich noch verhört. Ich dachte, das wäre einfach zu schwer für dich … «
    »Schwer?«, fauchte Clary atemlos vor Wut. »Prüfungen sind schwer. Hindernisrennen sind schwer. Aber dass du einfach verschwunden bist … das hat mich fast umgebracht, Jace. Und was glaubst du eigentlich, was du Alec damit angetan hast? Und Isabelle? Oder Maryse? Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie die vergangenen Wochen für sie gewesen sind? Kannst du dir das vorstellen? Nichts zu wissen … ununterbrochen zu suchen … «
    Erneut huschte dieser eigenartige Ausdruck über Jace’ Gesicht, als würde er sie hören, aber nicht wirklich verstehen. »Ach ja, richtig, das wollte ich dich auch noch fragen.« Er lächelte wie ein Engel. »Suchen alle nach mir?«
    »Ob alle nach dir suchen … « Clary schüttelte den Kopf und zog den Morgenmantel enger um sich. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, sich vor ihm abzuschirmen – vor ihm und dieser Vertrautheit und Schönheit und diesem umwerfenden, raubtierartigen Lächeln, aus dem sprach, dass er bereit war, alles mit ihr zu tun, ganz gleich, wer draußen im Flur wartete.
    »Ich hatte ja gehofft, man würde Flugblätter aufhängen, so wie bei vermissten Katzen«, bemerkte er. »Gesucht: ein erstaunlich attraktiver Teenager. Hört auf den Namen ›Jace‹ oder auch ›Heißer Typ‹.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »›Heißer Typ‹ gefällt dir nicht? Meinst du ›Zuckerschnäuzchen‹ wäre besser? Oder ›Sexgott‹? Obwohl Letzteres vielleicht ein wenig zu weit geht … «
    »Halt die Klappe!«, fauchte Clary wütend. »Und verschwinde!«
    »Ich … « Jace wirkte bestürzt und Clary erinnerte sich daran, wie überrascht er gewesen war, als sie ihn auf dem Hang hinter dem Herrenhaus von sich gestoßen hatte. »Also gut, von mir aus. Dann bin ich jetzt eben ernst. Clarissa, ich bin hier, weil ich möchte, dass du mit mir kommst.«
    »Mit dir? Wohin?«
    »Begleite mich einfach«, sagte er und fügte dann zögernd hinzu: »Mich und Sebastian. Dann werde ich dir alles erklären.«
    Einen Moment war Clary wie erstarrt und ihre Blicke trafen sich. Das Mondlicht betonte die geschwungenen Konturen seiner Lippen, die Form seiner Wangenknochen, die Schatten seiner Wimpern, die Wölbung seines Adamsapfels. »Als ich beim letzten Mal ›mit dir gekommen‹ bin, hab ich das Bewusstsein verloren und bin inmitten einer Zeremonie voller schwarzer Magie aufgewacht.«
    »Das war ich nicht. Das war Lilith.«
    »Der Jace Lightwood, den ich kenne, könnte keine zwei Sekunden im selben Raum mit Jonathan Morgenstern sein, ohne nicht wenigstens zu versuchen, ihn zu töten.«
    »Kann sein, aber es würde leider nicht gut für mich ausgehen«, erwiderte Jace leichthin, angelte sich seine Stiefel vom Boden und streifte sie über, während er noch auf dem Bett lag. »Wir sind aneinander gebunden, er und ich. Verletzt du ihn, werde ich bluten.«
    »Aneinander gebunden? Was meinst du damit?«
    Jace warf die hellen Haare in den Nacken und ignorierte Clarys Frage. »Das Ganze ist viel größer, als du verstehen könntest, Clary. Sebastian hat einen Plan. Er ist bereit, viel dafür zu tun … Opfer zu bringen. Wenn du mir nur die Gelegenheit geben würdest, es dir zu erklären … «
    »Er hat Max umgebracht, Jace«, entgegnete Clary. »Deinen kleinen Bruder.«
    Jace zuckte zusammen und einen Moment lang flammte in Clary die Hoffnung auf, dass sie zu ihm durchgedrungen war. Doch dann glättete sich seine Miene wieder wie ein straff gezogenes Bettlaken. »Das war … das war nur ein Unfall. Außerdem ist Sebastian ebenso sehr mein Bruder wie Max es war.«
    »Nein.« Clary schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das ist er

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